Yahushua – יהוה Erlösungswerk
Der Prophet Jeschayahu gilt als einer der größten Propheten des gesamten Tanach. Er schaute große Dinge und sah das Kommen des Maschiach voraus. Zudem ist er einer der wenigen Propheten die zu Lebzeiten in den Himmel hinaufgefahren sind, um Großes vom Herrn gezeigt zu bekommen. Er sah den Maschiach mit eigenen Augen und bezeugte daher Herrliches für das Volk Israel. Im Folgenden schauen wir deshalb genauer auf diese Thematik und nehmen das Kapitel 44 des Jesajabuches genauer unter die Lupe:
1. Die Drei Namen für das Volk Gottes:
- Zu Beginn des Kapitels wird das Volk Gottes gleich dreifältig benannt.
à Jakob mein
„Knecht“
יעקב עבדי
à Israel mein
„Abgesonderter“
וישׂראל בחרתי
à Jeschurun mein
„Erwählter“
וישׁרון בחרתי
1.1 Jakob:
Jakob gilt als Patriarch und „Erzeuger“ der 12 Stämme Israels. Er war der jüngere Bruder Esaus und bekam das Erstgeburtsrecht übertragen (1.Mose 25,33). Dies war nur
legitim, da er zusammen mit seinem Bruder den Mutterschoß verließ. Denn Jakob hielt die Ferse Esaus (1.Mose 25,26). Der Name יעקב Leitet sich von der Wurzel עקב ab. Was soviel
wie Fersenhalter / Nachfolger / Eigentumsübertragung [Gesenius] bedeutet. Somit bekam Jakob schon aus dem Mutterleibe heraus den Namen, der ihn letztendlich die Verheißung vorherbestimmte (1.Mose
27). Im Gegensatz zu seinem Bruder Esau lebte Jakob wohlgefällig in den Augen des Herrn, denn er blieb bei den Zelten (1.Mose 25,27), war im Gegensatz zu seinem Bruder nicht behaart, was auf eine
weniger „fleischliche“ Lebensführung zurück zu schließen ist. Die Bezeichnung עבד beschreibt
im Hebräischen ein abhängiges Dienstverhältnis, vergleichbar mit dem heutigen „Angestelltenverhältnis“. Die Führung dieses „Titels“ impliziert eine andere Vertragspartei / Bündnispartner! Wenn
יהוה Jakob als „seinen Eved“ anspricht, so schwingen die Bündniszusagen mit! Weiterhin
verblieb Jakob in seinen jungen Jahren bei Laban in Frondienst, um schließlich seine beiden Frauen nehmen zu können die ihm letztendlich die Stämme Israels gebaren!!! Interessant hierbei ist
die Bedeutung von Laban: לבן bedeutet soviel wie „weiß machen“ im Sinne von Reinigen
[Gesenius]! Jakob reinigte sich somit durch Knechtsarbeit für seine vorherigen Vergehen. Als er sich von Laban frei machen konnte stand ihm schon die nächste Prüfung bevor.
1.2. Israel:
„Israel“ ist die Bezeichnung die Jakob erhielt, nachdem er mit einem „Mann“ gerungen hatte (1.Mose 32,29). Der Name bedeutet soviel wie „Gott waltet“ [Strongs H3478] oder „Gottesstreiter“ / „Gottesfürstin“ [Gesenius]. Nun wird das Volk Gottes hier nicht mehr als „Knecht“ angesprochen, sondern als „abgesondert“ für יהוה betrachtet –> בחר = „absondern“ / „auserwählen“ [Strongs H977]. Gott hat sein Volk ausgesucht, ähnlich wie sich ein Mann seine Braut aussucht. יהוה spricht sein Volk künftig mit Israel an, denn es hat sich zuvor im Kampfe für Gott bewährt und יהוה kann fortan in Jakob walten!
1.3. Jeschurun:
Dieser Ehrentitel ist gleich auf mehrere Weise phänomenal. Außerhalb von Jes 44,6 findet sich diese Ehrenbezeichnung für Israel nur dreimal in der Schrift wieder (5.Mose 32,15 / 33,5 / 33,26)! In Jeschurun steckt schon die „Erlösung“ [Gesenius] und beschreibt das Gottesvolk in seiner untadeligen Form [Strongs H3484]. In Jes 44 findet sich diese Anrede ebenfalls mit der Wurzel בחר wieder, die sinngemäß in diesem Fall als „Sahnehäubchen“ in seiner Bedeutung verstanden werden kann [vgl. Gesenius].
1.4. Zusammenfassung:
Die Erwähnung aller drei „Titel“ von Gottes Volk in Jes 44,1-2 ruft uns gleichsam die Heilsgeschichte Israels ins Gedächtnis. Zu Beginn litten wir durch Frondienst und mancherlei Bewährungen im Glaubensleben. Wir die wir von Geburt an böse sind (1.Mose 8,21) müssen uns auch erst als würdig in Gottes Augen erweisen. Selbst Yeshua lebte uns dieses Prinzip vor, indem er sich erst als „Zimmermann“ in seinem irdischen Wandel bewährt hat bevor Abba Yah ihn mit größeren Aufgaben betraute (s. Mk 6,3 / Hebr. 12,4-17). So wie Jakob müssen wir uns durch harte Arbeit reinigen, um die (12) geistigen Früchte hervorzubringen, auf die der Herr dann weiterwirken kann. Haben wir uns erst einmal bewährt und sind von Gott separiert worden zur Heilung, wollen wir mit Freuden den Namen Israel tragen (Jes 44,5). Kommen wir nun zum Ehrentitel „Jeschurun“ wird uns deutlich, dass dieser Name zum Ende der Torah hin vergeben wurde!!! Der Schlussstein der Weisung Gottes bildet ein ehrenvolles Gebilde, welches bei Erreichen zurecht den Ehrennamen „Erlöste“ trägt. Denn wenn auch wir als Talmidim Yeshuas im vollen Glanz des Gesetzes stehen wird uns dieser Ehrenname zuteil. Denn Maschiach ist das Ziel (τέλος) des Gesetzes durch den jeder Glaubende gerecht wird (Röm 10,4)!
2. Yeschayahu 44,6:
Dieser Vers ist wohl der gewaltigste im ganzen Kapitel. Er gibt uns nicht nur Einblick in die Wesensart von Yeschua, sondern bestätigt seitens Abba Yah die göttliche Herkunft des Maschiach!
כה־אמר יהוה מלך־ישׂראל וגאלו יהוה צבאות אני ראשׁון ואני אחרון ומבלעדי אין אלהים׃
2.1. כה־אמר יהוה מלך־ישׂראל
:
Gleich zu Beginn des Verses haben wir die „Botenformel“ und die Selbstvorstellung יהוה .
כה־אמר wird wortgetreu mit „So spricht…“ wiedergegeben. Diese Formulierung strahlt hohe
Authentizität/Autorität für den Sprechenden aus. Das Folgende kann somit als direkter Ausspruch יהוה durch den Propheten angesehen werden. Dadurch wird auch impliziert, dass folgend Gesagtes nicht mit „Eigenmeinung“ des Propheten „vermischt“ wird,
sondern dass er lediglich als Sprachrohr יהוה dient! Im Anschluss stellt sich יהוה als König Israels vor und macht seinen Standpunkt damit noch einmal deutlich.
2.2. גאל :
גאל hat zwei Grundbedeutungen:
a) Wesensverwandter / Blutsverwandter [Strongs H1350]:
- Indem יהוה in diesem Vers Yeshua als „seinen“ Wesensverwandten sieht ist es nicht verwunderlich weshalb Yeshua vor den Juden bekennt, dass er „echad“ mit dem Vater ist (Joh 10,30). Gleichsam bezeugt er, dass wer ihn kennt auch den Vater kennt (Joh 14,6-11)! Dies ist entscheidend für uns als sein Volk. Denn nur so können wir uns Abba Yah nähern durch das wundervolle Abbild was uns der Vater durch Yeshua gab!
b) Erlöser / Auslösender [Gesenius]:
- Vielen Menschen auf dieser Welt ist bekannt, dass Yeshua der Erlöser der Menschheit ist. Im Folgenden wollen wir aber den „auslösenden“ Charakter des Maschiach näher
beleuchten. So kommt das Wort גאל mehrfach in der Torah vor. Markanterweise immer an den
Stellen, in denen Geschwister und Angehörige des Volkes Israel ausgelöst werden müssen! Wir wissen bereits, dass Yeshua das Lamm Gottes ist, welcher die Sünden von der Welt genommen hat (Joh 1,29),
indem er sich hingegeben hat zur Auslösung vieler (Mt 20,28). Schauen wir diesbezüglich in die Torah, so sehen wir dass Maschiach auch hier zu 100% den Willen Gottes erfüllte:
4.Mose 18,15-16:
Alle lebenden Wesen, die den Mutterschoß durchbrechen und die man dem Herrn darbringt, Mensch und Vieh, gehören dir. Du musst aber den Erstgeborenen bei den Menschen auslösen und ebenso musst du auch die erstgeborenen Tiere bei unreinem Vieh auslösen,
16 und zwar musst du die, die ausgelöst werden, im Alter von etwa einem Monat, je nachdem, wie du sie einschätzt, mit Geld auslösen, mit fünf Schekel, gerechnet nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, das sind zwanzig Gera.
Ferner:
Sach 11,12-13:
Ich sagte zu ihnen: Wenn es euch recht scheint, so bringt mir meinen Lohn; wenn nicht, so lasst es! Doch sie schätzten mir meinen Lohn ab, dreißig Silberstücke.
13 Da sagte der Herr zu mir: Wirf ihn dem Schmelzer hin! Hoch ist der Preis, den ich ihnen wert bin. Und ich nahm die dreißig Silberstücke und warf sie im Haus des Herrn dem Schmelzer hin.
Mt 26,14-15:
Darauf ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern
15 und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Yeshua ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke.
In der Pessachnacht wäre auch das Volk Israel vom Todesengel heimgesucht worden, wenn nicht Gott seine Errettung als Ganzes beschlossen und seine Auslösung durch das Pessach-Lamm verfügt hätte, dessen Blut an die Haustürpfosten der Israeliten gestrichen wurde und so den Todesengel zum Überspringen („פסח“) ihrer Häuser brachte. Noch in dieser Nacht erklärte Gott alles Erstgeborene als Sein Eigentum, das Ihm geweiht sei und damit dem Menschen nicht zur Verfügung steht!
2.3. צבאות :
Kommen wir wohl jetzt wohl zu dem interessantesten Aspekt dieses Verses. Hier wird Yeshua explizit als „Heerführer“ angeredet! Wenn wir in die „Himmelfahrt des Jesaja“ schauen wird dort Yeshua in seiner Herrlichkeit präsentiert die er zum Zeitpunkt der Vision und auf Ewig Inne hat. In diesem Buch wird Yeshua als Heerführer des 7. Himmel beschrieben, welcher eine unzählige Zahl von Engeln anführt. Yeshua sagt selbst von sich, dass er die Befähigung hat Engel zu befehligen (Mt 26,53-54). Zudem wird יהוה und Yeshua zugleich als Herr der Herren und König der Könige angesprochen (5.Mose 10,17 / Off 17,14). Wie wir zuvor sahen, gab sich Yeshua für seine Geschöpfe hin. Er opferte sich für seine Schöpfung und gab damit ein tadelloses Beispiel für einen (Heer-)Führer ab. Der Gegenpart hierzu stellt der Feind dar, welcher anfangs die Herrlichkeit (Hes 28,13-14) bei יהוה Inne hatte und selbst als Vorbild für die Engelswelt diente! Doch irgendwann stieg der Hochmut in ihm auf und er wollte sich in der Stellung mit Gott gleich setzen (Jes 14,13) . Yeshua hingegen ähnelt יהוה in seinem Wesens- und Charakterzügen („גאל“). Aufgrund dieser treuen und demütigen Haltung ist er über die gesamte Schöpfung erhoben worden (Eph 1,20-23 / Kol 1,16-20). Welch eine Hingabe und Liebe zu der eigenen Schöpfung! Gott opfert sich für Menschen und der Feind hingegen opfert Menschen für sich!
2.4. אני ראשׁון ואני אחרון :
„Ich bin der Anfang (Kopf) und ich bin das Ende (Rückseite)“. Obwohl zu Beginn des Verses zwei Wesen vorgestellt werden, sprechen diese zum Ende hin als Einheit von sich.
Diese Beteuerung versicht den Rezipienten die Beständigkeit Gottes. Er besteht von Anbeginn bis in Ewigkeit und ändert sich nicht!
Mal 3,6:
Ich, יהוה, habe mich nicht geändert und ihr habt nicht aufgehört, Söhne Jakobs zu sein.
Auch trifft man wieder auf eine verlässliche Bündniszusage Gottes an sein Volk (=Jakob). Interessant hierbei ist die Position innerhalb der Bibel. Dieser Vers steht kurz vor dem Berit Haraschah , also kurz vor Maschiach’ Wirken! Aber nicht nur hier wird Yeshua bezeugt. Er taucht etliche Male in Torah im Zeichen את auf. Dieses Wort bildet sich aus dem ersten und letzen Buchstaben des Hebräischen Alphabets! Yeshua ist somit alles was der Vater geschaffen hat und gleichsam wie auch Joh 8,58 bezeugt von Anbeginn bis in Ewigkeit beim Vater! Er deckt somit alles ab, was יהוה ausgesprochen/geschaffen hat!!!
2.5. ומבלעדי אין אלהים :
„Außer mir gibt es keinen Gott“. Abschließend steht diese Zusicherung als Beglaubigung seiner Majestät! אין bedeutet soviel wie „nicht vorhanden“. יהוה ruft uns an dieser Stelle noch einmal ins Herz, dass es sinnlos ist ihn als lebendigen Gott zu verlassen, da überhaupt keine Alternativen existieren! Dies wird vielleicht am Hebräischen Wort für Götze (גלול = „Kothaufen“) besonders deutlich. Jedem hebräischen Kleinkind war somit die Nichtigkeit von Götzendienst im Gegensatz zum herrlichen Dienst für יהוה klar vor Augen gestellt, welches ab Vers 9 thematisiert wird…
3. Resultat / Heilszusagen an Israel Jes 44,21-28:
Nachdem hier zu Beginn Israel seine Vergehen vorgehalten wurden kommt eine weitere Zusage יהוה an sein Volk. יהוה ruft Jakob ins Gedächtnis, dass er erlöst wurde und das nicht vergessen soll! יהוה formte sein Volk schon von Urzeiten an („im Mutterleib) und suchte sich Israel von allen Völkern als seinen Erbbesitz aus („בחר“)! Zudem löste יהוה sein Volk durch seinen „Erlöser“ Yeshua aus und ermöglicht somit seinem Volk wieder in Jerusalem („Friede mit Gott“) zu wohnen!
Wenn wir uns jetzt das gesamte Kapitel 44 anschauen, sehen wir hier eine immense heilsgeschichtliche Zusage an uns als Gottes Volk. Wie auch wir einst aus dem Land der Unreinheit („מִצְרַיִם“) herausgerufen wurden um sein Eigentum zu werden machen wir auch als „Jakob“ eine geistige Entwicklung durch. Zu Beginn unseres Glaubenslebens streiten wir manchmal vielleicht noch mit Weltlichem oder sind gar verschuldet, weil wir unseren weltlichen Besitz mehren wollten? Indem wir eines Tages erkannt haben, dass es nur richtig ist mit יהוה im Bunde zu stehen, bekommen wir die Möglichkeit unsere Schuldigkeit auf Erden zu beglichen. Meist sind wir nicht ganz lasterfrei und müssen uns deshalb durch schwere Arbeit reinigen („לבן“) und „weiß werden“. Haben wir uns erst einmal im „handwerklichen“ Tätigkeitsbereich bewährt, sind wir bereit für einen geistigen Kampf (s. Eph 6,12 ff.) und würdig befunden worden den Namen „Israel“ zu tragen. Fortwährend werden wir die Wichtigkeit der Torah als Weisung יהוה erkennen. Sollte es uns gelingen Yeshua zu gleichen als „Zielführung“ dieser Weisung, so haben wir wahrlich den Ehrentitel „Jeschurun“ verdient. Diesen Zustand können wir aber nur erreichen, wenn wir uns selbst mit Hingabe als lebendiges Opfer für Andere darbringen:
Röm 12,1-2:
Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst.
2 Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist.
Yeshua ist Telos der Torah und alle Augen sollen auf ihn gerichtet sein, da er unmittelbar von יהוה bezieht (1.Kor 11,3). Durch die Wesensgleichheit Yeshuas zu Abba Yah, haben wir das rechte Abbild für den wahren Gottesdienst! Zugleich haben wir die
Gewissheit, dass wir dem EwigLebenden angehören, dessen Bündniszusagen unumstößlich sind! Der Prophet Jeschayahu sah diese Herrlichkeit des „Erlösers“ und rief in diesem Paraschot dem Gottes Volk die
heilsgeschichtlichen Gegebenheiten vor Augen. Im Endeffekt liegt es an uns, ob wir die Bündnisse hegen und die Gebote bewachen. Unser Bündnispartner יהוה ist getreu und voller Integrität. Eine Heilszusage außerhalb von Yah Elohim gibt es daher nicht! Yeshua löste uns
nicht nur an Pessach explizit aus, sondern starb freiwillig als unser „Eheherr“ und Anführer. Denn laut Torah kann einer Frau die Scheidungsurkunde nur beim Fall von Ehebruch gegeben werden (5.Mose
24 / Mt 19,9). יהוה gab seinem Volk die Scheidungsurkunde (Jer 3,8) weshalb einer der beiden
Eheparteien sterben musste um wieder heiraten zu können. Dieses Opfer nahm Yeshua auf sich um die „Gottesfürstin“ Israel wieder groß machen zu können und um in/bei ihr zu wohnen! Sobald wir dies
verstanden haben bleibt uns nicht anderes übrig außer zu bekennen:
Baruch Ha BeSchem יהוה ! ( Mt 23,39)
Möge der Schleier von Juda genommen werden, sodass auch sie bekennen! Sela