Miqetz / מקץ

"Vom Ende"

 

Torah:       1.Mose 41,1-44,17

 

Haftarah:    Sach 2,14-4,7

 

Hadaschah: Luk 24,13-29

 

 

Dieser Wochenabschnitt trögt im Hebräischen den Titel "Ausweitung des Wassers und der Erlösung". Zuerst soll damit der Handlungsstrang beschrieben werden, wo wir daraus lernen, dass Joseph ein Gesandter des Friedens ist, selbst für Mizrayim. Ferner wird uns durch diese Begebenheit vor Augen geführt inwieweit der Wirkungskreis des Maschiachs liegt. Am Ende von zwei Jahren begab es sich nun, dass der Pharao einen Traum gehabt hatte und יהוה dem Joseph so erneut einen Ausweg seiner unverschuldeten & misslichen Lage bringen wollte. Der EWIGE zeigte somit dem Weltenherrscher, dass der Wohlstand seines Reiches begrenzt ist und er ihm auch irgendwann ein Ende machen wird. Die Folgesituation zeigt uns, dass die weltliche Weisheit begrenzt ist und in diesem Moment Joseph dem Mundschenk wieder in Erinnerung gerufen wird. Damit erweist יהוה Ägypten noch einmal Gnade, weil sie nun wieder die Gerechtigkeit an Joseph wiederhergestellt hatten, durch seine Freilassung und letztendlich durch die führende Position, nur geringer um des Thrones Willen. Gottes Macht und Weisheit wird darin deutlich und die Tatsache, dass nur ER freisetzt und Einsicht und Erkenntnis schenkt. In diesem Zuge verkündet der יהוה durch Joseph: Dass aber dem Pharao zweimal geträumt hat, bedeutet, dass Gott solches gewiss und eilends tun wird. Dem Weltenherrscher wird noch einmal seine Zeitlichkeit bewusst gemacht und gleichzeitig wird sich daran die Heilszusage an Israel erfüllen! Yeshua ist der prophezeite Segen für die Nationen und so sehen wir anhand dieser Geschichte, dass wenn die Nationen Yeshua ben Joseph erheben in ihrem Staate, Teilhabe am göttlichen Plan bekommen und dadurch gesegnet werden. Außerdem bekommen wir durch die Prophezeiung der "fetten Jahre" ebenfalls einen Ausblick darauf, dass Joseph beim zweiten Zyklus entsprechend die erwartete Fülle einbringt und diese so groß ist, dass sie das Vorherige verschlingen wird.

 

Pred 5,9:
Und immer ist's Gewinn für ein Land, wenn ein König den Acker bebaut.


Wir müssen somit menschendienlich herrschen und erzeugen dadurch einen hohen Ertrag! Im Zuge der ertragrreichen Jahre zeugte der Joseph gemeinsam mit seiner Frau Asenath die beiden Söhne Ephraim und Manasse, die letztendlich durch den väterlichen Segen geheiligt wurden. Erwähnenswert hierbei ist, dass sie die Tochter eines Priesters von "On" war. אוֹן meint soviel wie "Schöpfer verbindet sich mit dem Individuum". Eine Tatsache, wenn wir darauf blicken, dass Yeshua יהוה viele Nachkommen durch die Nationen beschert hat. Ephraim und Manasse kann man daher als "eingepropfte" Söhne sehen, die auch später zahlenmäßige Überhand gewinnen werden, durch den Samen, durch den sie gesegnet sind! Jedoch muss an dieser Stelle bedacht werden, dass Ephraim zum Ende hin wegfällt und Manasche anstelle von Dan in die Ewigkeit eingehen wird. Ephraim beschreibt hierbei einen in Ägypten verweilenden Sohn, welcher seinen Fokus zwar auf das Wesentliche hat, aber mehr auch nicht. Manasche hingegen trägt die Weisungen des Himmels fest auf sich und wird daher geehrt.

Jes 53,10-11:
Aber der
יהוה wollte ihn also zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkommen haben und lange leben, und des יהוה Plan wird durch ihn gelingen.Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre Sünden.

 

Dies ist eines von vielen Beispielen in den heiligen Schriften, die eine reelle Verknüpfungen zwischen der Geschichte Josephs und des Wandels Yeshua von Nazareth bilden. Was im Folgenden passiert mag zu Tränen rühren und die Liebesgeschichte schreibt hier ein weiteres Kapitel. Nachdem die Hungersnot nun ausgebrochen war, zogen 10 Stämme nach Ägypten und traten vor Joseph, um für Nahrung zu bitten. Dabei verstellte sich Joseph bewusst vor seinen Brüdern und sprach zum Beispiel  per Dolmetscher zu seinen Brüdern. Sie haben ihn weder im Äußeren noch im Kern erkannt, weil er ihnen wie ein Ägypter erschien. Ein Abbild für die verlorengegangen Stämmen, die den Messias nicht erkannten. Danach nahm sich Joseph gewaltsam den Simeon. Simeon bedeutet "Gehorsam" und zeigt damit als Sinnbild auf, wie der Gesalbte יהוה durch Gehorsam gedient hat. Wir sehen dieses Bild ebenfalls bei der Hilfestellung des "Simeon von Cyrene" bei der Kreuzigung Jesu! Im Folgenden ließ Joseph seine restlichen Brüder ziehen mit der Devise ihm Benjamin zu bringen. Die Tatsache, dass er sie mit Getreide und Geld wieder zurück schickte zeigt Folgendes auf: Getreide beinhaltet die Möglichkeit für das Brot, aber stellt dieses noch nicht in vollendeter Form dar. Israel ist somit beauftragt sich dies selber "herzustellen". Geld oder eigentlich "Silber" steht für die Erlösung, die der Maschiach durch seinen weltlichen Wandel vorlebte. Die Bedeutung, dass Joseph seine Brüder bezichtigte Kundschafter "רָגַל" zu sein meint, dass sie lediglich auf Reichtum und flüchtigen Genuß aus seien und daher nicht vom Ertrag Josephs profitieren sollten, da im Endeffekt nur die wahre Nachfolge zum Leben verhilft! Wieder beim Vater ankommen, verbürgen sich schließlich Juda und Ruben für die Rückführung Simeons und zeigen nun den richtigen Entschluss für die Sache יהוה. Die Lieblingssöhne Joseph und Benjamin stellen dabei unter den gesamten 12 das meiste Potential für tatsächlichen Ertrag dar!

 

1.Mose 43,14:
Aber der allmächtige Gott gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne, dass er mit euch ziehen lasse euren andern Bruder und Benjamin. Ich aber muss sein wie einer, der seiner Kinder ganz und gar beraubt ist.


Dieser Abschnitt ruft uns wieder die Bereitschaft vor Augen, alles im Notfall für den Maschiach Yeshua ben Joseph und seinen Wandel hinzugeben. Wir lesen folgend, dass sich die Prophezeiungen an den Maschiach erfüllen werden. Er steht nun als einzige Garbe gestärkt vor den anderen 11 Brüdern dar. In diesem Kontext spiegelt sich erneut die Liebe zu Rahel wider, da innerhalb dieser Erzählung ihre beiden Söhne einen Ehrenplatz in der Rangordnung Israels erhalten. Wenn man die Eigenschaften von Joseph und Benjamin nun zusammenfügt so ergibt sich ein rechtschaffener Charakter, welcher sich darum sorgt, zu sammeln und somit den Herrschaftsbereich des Vaters zu vermehren.

1. Mose 43,28+34:

Sie antworteten: Es geht deinem Knechte, unserm Vater, gut und er lebt noch. Und sie verneigten sich und fielen vor ihm nieder.

Und man trug ihnen Essen auf von seinem Tisch, aber Benjamin bekam fünfmal mehr als die andern. Und sie tranken und wurden trunken mit ihm.


Hierbei wird uns in Bildersprache gesagt, dass Benjamin der "Sohn der Rechten" und somit der tätige Teil in Israel besonders geliebt und gesegnet wird. Diesem Bruder gab er auch seinen Kelch zu trinken (44,5) und lud ihm damit auch seine Lasten auf! Eine eindringliche Richtlinie dafür unser Glaubenswandel in Rechtschaffenheit zu beschreiten auf den Pfaden Yeshuas! Wie bei Simeon auch hat sich nun Joseph in weiser Voraussicht den Benjamin zum "Sklaven" und ihm somit dienlich an sich gebunden. Der bloße Gehorsam wurde durch die Rechtschaffenheit abgelöst! Benjamin ist der Lieblingssohn des Vaters und beschreibt in Analogie mit den Überlieferungen Denjenigen, welcher als Mensch aufgezogen wurde (Jes53) und dann sich ferner im Himmel bewahren konnte. Somit stellt der jüngste Sohn Jakobs ebenfalls ein Sinnbild auf die Erlösung dar! Interessant ist hierbei die Tatsache, dass sowohl Benjamin und seine Neffen auf Geheiß von Joseph in Mizrayim verweilen und damit Hauptverantwortliche für den Dienst an den Heiden sind. Dies wird auch an der Lagerung dieser Abteilung im Westen des Heiligthums deutlich mit unmittelbarem Bezug zum Wasser!

-Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden nun sagen wird-

 

Sacharja 2,12-16:
Denn so spricht der HERR der Heerscharen, nachdem die Herrlichkeit mich ausgesandt hat, über die Nationen, die euch geplündert haben – denn wer euch antastet, tastet seinen Augapfel an –:  Ja, siehe, ich werde meine Hand über sie schwingen, und sie sollen ihren Knechten zur Beute werden. Und ihr werdet erkennen, dass der HERR der Heerscharen mich gesandt hat. Juble und freue dich, Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht der HERR. Und an jenem Tag werden viele Nationen sich dem HERRN anschließen. So werden sie mein Volk sein. Und ich werde in deiner Mitte wohnen, und du wirst erkennen, dass der HERR der Heerscharen mich zu dir gesandt hat. Und der HERR wird Juda als sein Erbteil besitzen im heiligen Land und wird Jerusalem aufs Neue erwählen. Alles Fleisch schweige vor dem HERRN! Denn er hat sich aufgemacht aus seiner heiligen Wohnung.

 

1. Mose 44,12:
Und er durchsuchte: Beim Ältesten fing er an, und beim Jüngsten hörte er auf. Und der Kelch fand sich im Sack Benjamins.


In diesem Wochenabschnitt empfiehlt es sich die Haftara-Teil bei Sacharja anzuschauen. Sach 3 ist ein starkes Gleichnis auf die wundervolle Tat Yeshuas für uns. Er litt für uns, so wie auch Joseph einsam und abgeschnitten in Ägypten litt. Wir dürfen unsere Gelegenheit nicht säumen und den Maschiach in unserem Leben nicht aufgrund unserer Unkenntnis verpassen. Ansonsten werden wir der Drangsal nicht Stand halten und erst garnicht in den Genuss der Segenfülle innerhalb der gesegneten Periode kommen. Die Paraschah lehrt uns eindrücklich, dass wir den Ägyptern (Heiden) unseren Dienst erweisen müssen, damit sie überhaupt erst in die Bekanntschaft des Maschiach ben Joseph kommen. Die Gefangennahme Benjamins lehrt uns zudem, dass wir dies auch innerhalb Mizrayims in Rechtschaffenheit tun sollen, damit der Segen letztendlich auch Jene erreicht. In diesem Rahmen werden Israel sowohl Manasche als auch Ephraim -Beides Halbägypter!- hinzugefügt um ebenfalls Teilhabe am Erbe haben zu können. Darin besteht auch ein Sinnbild auf die Auferstehung der Toten, die nur in Yeshua erwirkt werden kann. Dies betreffend müssen wir den Weisungen des Himmels strikt Folge leisten, damit wir glaubend die Segensfülle empfangen können, gerade wenn Engel zu Einem sprechen, Selah! Der Heer des Himmels unterliegt dem Befehl יהוה, wieso uns Alles zum Besten dient und der einzig wahre Zweck die Vermehrung der Erlösung & Einheit mit dem Schöpfer geschieht. Zutrauen, Demut & Glaube an das Verheißene sind hierbei die probaten Mittel um das Ziel zu erreichen. Dies beinhaltend stellt den Tenor der dieswöchigen Torahportion im Kern dar. Natürlich steht hierbei auch die Bruderliebe & Aufopferung im Vordergrund des Geschehens und mahnt uns dazu, für das Übergeordnete stets zu vergeben!

 

Lukas 24,22-25:
Aber auch einige Frauen von uns haben uns aus der Fassung gebracht, die am frühen Morgen bei der Gruft gewesen sind und, als sie seinen Leib nicht fanden, kamen und sagten, dass sie auch eine Erscheinung von Engeln gesehen hätten, die sagen, dass er lebe. Und einige von denen, die mit uns sind, gingen zu der Gruft und fanden es so, wie auch die Frauen gesagt hatten; ihn aber sahen sie nicht. Und er sprach zu ihnen: Ihr Unverständigen und im Herzen 〈zu〉 träge, an alles zu glauben, was die Propheten geredet haben!


שלום

 

 

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