Pequday / פקודי

"Mehrungen"

Torah:        2.Mose 38,21-40,38

 

Haftarah:    1. Kön. 7,51-8,21

 

Hadaschah: Lk 16,1-13

 

 

In dieser Paraschah wird die Mischkan dann aufgerichtet und letztendlich eingeweiht. Mit dem Ende des zweiten Buches Moscheh wird der Tempel somit auf Erden errichtet, bevor im Folgebuch hauptsächlich der Priesterdienst näher beleuchtet wird. Heutzutage fehlt uns der gemeinschaftliche Tempel, was sicherlich ein Grund für den aktuellen Mangel an kollektiver Kraft im Priester-dienst impliziert. Dennoch sind wir in unserem Leib selbst ein Tempel (1. Kor 3,16) und können daher jederzeit für uns selbst den Bau vollenden, damit יהוה Wohnung in uns nehmen kann:

2. Mose 38,21:
Dies sind die Kosten für die Wohnung, die Wohnung des Gesetzes, die nach dem Gebot des Mose errechnet wurden von den Leviten unter der Leitung Itamars, des Sohnes Aarons, des Priesters.


Diese Thoraportion beginnt mit dem, womit die vorangegangene Paraschah endete. Wir müssen begreifen, was Elohim uns durch die Thora sagen möchte. Wir müssen auf bestimmten "Baustoffen" bestehen, die im Hebräischen uns auch als Wegweiser für das Geistige darbieten und natürlich auch einen praktischen Bezug haben. Diese werden an dieser Stelle noch einmal wiederholt und wir wollen im Folgenden eine Stütze für ein besseres Verständnis sein. Zuallererst wäre zu beachten, dass Bezalel und Oholiab samt Entourage vom Volk hevorgehoben werden. Im Anschluss dessen werden noch einmal die wichtigsten "Baustoffe" des Tempels mit ihrer jeweiligen Verwendung erwähnt. Die Vollender unseres alltäglichen Wandels heißen somit "Der im Haus der Herrschaft der Erlösung verweilende und daraus Kraft Schöpfende" & "Möglichkeit auf die schöpferische Herrschaft des Vaters" und deuten auf einen heiligen Wandel in Yeshua hin, wodurch die Kraft יהוה in uns besonders deutlich gemacht wird! Die Tatsache, dass ein Jeder genau einen halben Schekel gab stärkte nicht nur das Volk Israel als Gemeinschaft. Durch dieses gesetzmäßige Handeln haben sie die richtige Saat für den entsprechenen Segen gesät.

-> Leinen (שׁשׁי)
Den Himmel und den Himmlischen Gott inne haben. In dem Fall mit ihm bekleidet sein wäre angebrachter.

-> Gold (זהב)
Dem Schwert wird der Zugang zum Haus ermöglicht. Das meint, dass wir durch Kreuz und Selbstverleugnung edler und reiner werden, wenn wir es zulassen.

-> Silber (כּסף)
Die Hand gibt stückweise dem Angesicht. Konkret bedeutet es, dass wir uns selbst zuweilen die Möglichkeit erarbeiten sollen, dass wir wieder den richtigen Fokus bekommen.

-> Bronze (נחשׁת)
Das Individuum verschließt sich vor Himmel und Kreuz. Eine falsche Lebens-führung führt leider zum Tod. Wir müssen uns täglich den göttlichen Weisungen hingeben.

Anhand dieser kurzen Zusammenfassung kann man sehen, welche wesentlichen Punkte in Einem / Volk vorhanden sein müssen, damit יהוה Wohnung in uns nimmt und wir darauf aufbauend unseren priesterlichen Dienst adäquat ver-richten können! Im dieswöchigen Haftarah-Teil sehen wir dieses phänomenale Abbild wie auch in der Paraschah wieder, dass die Herrlichkeit des EWIGEN uns dann sichtbar begleitet, wenn wir im Tempel unseren regulären und gesetz-mäßigen Dienst verrichten. Der Kontext des Baus der Mischkan ist derjenige:

1. Auszug aus Ägypten
2. Gesetzesempfang
3. Errichtung Heiligthum

1. Kön. 8,10-14:
Als aber die Priester aus dem Heiligtum gingen, erfüllte die Wolke das Haus des HERRN, sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus des HERRN. Da sprach Salomo: Die Sonne hat der HERR an den Himmel gestellt. Er hat aber gesagt, er wolle im Dunkel wohnen. So habe ich nun ein erhabenes Haus gebaut dir zur Wohnung, eine Stätte, dass du ewiglich da wohnest. Und der König wandte sein Angesicht und segnete die ganze Gemeinde Israel, und die ganze Gemeinde Israel stand.


Nach erfolgreicher Errichtung der Mischkan folgt der Priesterdienst und die ständige sichtbare Begleitung und Erscheinung der Herrlichkeit יהוה in einer Wolke mit Israel. Es ist nun nicht wunderlich, weshalb die Priester (Kohanim) ausgerechnet Kleidung aus Leinen tragen mit edler und manifestierenden (Bunt-)Einwirkungen. Das Gesetz Elohims baut immer auf denselben Grund-prinzipien auf, weshalb es sich umso mehr lohnt, die einzelnen Gebote sich in der Ursprache יהוה anzuschauen durch Führung des Ruach Ha Qodesch. Ein Blick über die drei "königlichen Farben" gibt hierbei einen genaueren Einblick in die Thematik und den Willen Elohims für uns als Priester. Wie auch bei den Gedolim / Tzitzit erscheint zuerst Tekhelet (תּכלת) als Farbe, was eigentlich soviel bedeutet wie sich selber abzusterben. Als Zweites stoßen wir auf Purpur (ארגּמן) und dies verweist uns darauf, dass unser Licht reich in Gerichtigkeit scheinen soll. Zuletzt treffen wir auf Karmesin (תולעת השׁני) was auf eine Lebensweise hindeutet, die davon zeugt, dass man sein schlechtes Leben zum Wohle des Himmlischen Gottes aufgegeben hat. Dies sind im Kern die Grund-lagen für ein priesterliches Gewand, welches uns aufzeigt, wie wir im Glaubens-dienst als Priester gekleidet sein sollen. Als Zusatz für ausgewählte Priester kam der sogenannte Hoschen dazu und er verweist darauf, dass dem Individuum der Himmel offen steht! Dies wird durch die Eingravierung der 12 Steine deutlich, die die 12 Stämme Israels abbilden und daher ein Zeugnis dafür sind, dass Priester ganze Israeliten sein müssen. Auf die einzelnen Aspekte oder Steine einzugehen würde den Rahmen sprengen, aber es gibt im Weltnetz und im Schriftgut entsprechende verlässliche Quellen, die das aufklären. Es bestehen direkte Hinweise auf die Grundbaustoffe des himmlischen Jerusalems wie in der Offenbarung beschrieben. Auf zwei Besonderheiten des hohenpriesterlichen Gewandes wollen wir dennoch näher beleuchten:

2. Mose 39,24-25:
Und sie machten an den Saum des Obergewandes Granatäpfel aus blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem feinem Leinen und machten Schellen aus feinem Golde; die taten sie zwischen die Granatäpfel ringsherum am Saum des Obergewandes


Es geht hierbei um die Granatäpfel (רמּן) und die Schellen (פּעמן) des hohen-priesterlichen Gewandes, die nicht nur den praktischen Effekt der Hörbarkeit haben, sondern auch einen tieferen symbolischen Sinn. Der Granatapfel ist seit jeher ein Symbol der Weisheit gewesen und hat sich seinen Ruf zurecht erarbeitet. Im Hebräischen hat die Wurzel die Wortfolge "Das Gesetz ist Haupt des Individuums" und stellt ein Bezug zur tatsächlich gelebten Weisheit durch wahrhaftige Gesetzmäßigkeit her. Die Glocken oder Schellen stellen ebenfalls einen praktischen / materiellen Bezug zum Wortlaut her, der "Auf die eigene Gerechtigkeit hinweisen" bedeutet. Yeshua warnt an vielen Stellen vor Heuchelei und Selbstgerechtigkeit. Das ist hiermit nicht gemeint, auch wenn die Gefahr durchaus besteht sich in diesem Punkt, wie eben aufgeführt, zu verfehlen. Vielmehr geht es darum, dass wir in Gerechtigkeit wandeln sollen und dies des Zeugnisses Willen zur Schau stellen sollen, damit andere dadurch gerettet und bekehrt werden können!

Mt 5,14-18:
Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht

2. Mose 39,43:
Und Mose sah dies ganze Werk an, und siehe, sie hatten es gemacht, wie der HERR geboten hatte. Und Mose segnete sie.


Wenn wir nun zu guter Letzt als eingesetzte Priester dienen dürfen werden wir auch den durch das Gesetz verheißenen Segen erben. Nachdem die Mischkan nun errichtet ist, die Priester bereit stehen und das Vorhaben den ent-sprechenden Segen trägt, müssen wir noch alles im Namen יהוה weihen / salben (משׁח). Das Verb beschreibt Maßnahmen die sicherstellen, dass sowohl das Himmlische als auch das Gesetz bewahrt bleiben. Alles in Einem geht es auf dieser Erde im Glauben und im Erlösungslauf hauptsächlich einzig darum den Kampf zwischen dem eigenen Ich (נ) und dem Gesetz (מ) nach Gottes Willen zu befolgen fallabschließend zu bestreiten. Genau aus diesem Grund wird nun ein Waschbecken (כּיּר) zwischen Altar und Heiligthum errichtet, damit sichergestellt sein kann, dass die Priester in "Wasser gebadet" sind und somit dem Mem inne haben und dadurch das Heilige auch geweiht sein lassen können! Genau aus diesem Grund taufte auch Yohanan mit Wasser, um die Menschen dadurch schließendlich mit dem Maschiach Yeshua bekannt zu machen und somit ihnen unmittelbar direkten Zugang zu ihm herzustellen:

-Wer Ohren hat, der höre-

2. Mose 40,12:
Und du sollst Aaron und seine Söhne vor den Eingang der Stiftshütte treten lassen und sie mit Wasser waschen

Joh 13,8:
...Yeshua antwortete ihm: Werde ich dich nicht waschen, so hast du kein Teil mit mir.


Priester zu sein erfordert gleich doppelte Arbeit und bindet einen an den Dienst an einen selbst sowie seinem Nächsten und Elohim gegenüber. Yeshua erwähnt daher die Wichtigkeit dieser drei Gebote und gibt ihnen sogar die höchste Priorität! Als nun die tägliche Waschung als weiterer Bestandteil des täglichen Priesterdienst eingesetzt wurde und Moscheh nun den Bau abgenommen und gesegnet hatte, erschien יהוה seinem Volk fortan als Wegbegleiter in einer Wolke (ענן). Diese Erscheinung als sichtbare Entität gab dem Volk die Herrlichkeit vor Augen und begleitete sie fortan bei ihrer Wanderung (מסּע).Diese Wanderung führte dann durch die Wüste und führte Israel in das gelobte Land. Die Schrift kann jederzeit wieder lebendig werden in uns und wir müssen wachsam sein, damit wir unsere Chance als Kollektiv nicht verpassen und die Zeichen der Zeit weise deuten, um uns die gegebenen Möglichkeiten mit und auch ohne Tempel vor Aufen zu führen.
Meine Geschwister! Wir leben aktuell durchaus in stürmischen Zeiten und es deuten einige Zeichen darauf hin, dass sich die Wolke Elohims wieder auftut und uns den Weg in naher Zukunft weisen wird. Wir müssen diese gottgegebene Ruhe nutzen, um die Vorbereitungen zu treffen, damit sich der Tempel in dieser Welt zeitweilig erbauen lässt! Werte Königspriester in Yeshua: Vergesst dabei eure heiligen Gewänder nicht. Seid gesegnet!

שלום

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