Bechuqotai / בחקותי

"In meinen Satzungen"

Torah:        3.Mose 26,3-27,34

 

Haftarah:    Jer 16-17,14

 

Hadaschah: Mt 16,20-28

 

 

Bechuqotai stellt die letzte Paraschah des dritten Buches Moscheh dar und dient uns nochmals als Vergatterung auf das Gesetz des Höchsten. Dabei lehrt uns schon der erste Vers, dass wir uns in Gänze dem EWIGEN hingeben müssen und nicht nur teilweise Gott fürchten, da dies automatisch zum Götzendienst führen würde. Der Gattungsbegriff für Götze (אליל) bedeutet "Sich selbst zu Gott und zum bestimmenden Herrscher machen" und verweist uns direkt darauf, dass wir nicht das tun sollen was unserem Willen entspricht, sondern uns in direkter Abhängigkeit zu יהוה begeben müssen. Wenn wir dies unterlassen werden wir naturgemäß uns nur einen Teilaspekt des Glaubens forcieren und uns einreden, dass wir gänzlich im Glauben stehen. Das und nichts Anderes drück das Wort für Schnitzbild (פּסל) im Urtext aus. Das Wort für das Standbild (מצּבה) hingegen meint "Möglichkeit auf die Erlösung des Hauses" und gibt in diesem Kontext einen dauerhaften Götzen wider, welcher dauerhafte Präsenz im eigenen Leben nimmt und so einen fehlleitet. Als letztes haben wir es unter Umständen mit dem Bildwerk (משׂכּית) zu tun. Ganzheitlich lässt sich dieser als Instrument nutzen, der uns das Himmlische Gesetz Gottes absterben lässt und daher genauso gefährlich ist wie die anderen Götzen. Der Anspruch, der an uns gestellt ist hoch und daher müssen wir ziemlich achtsam sein, dass wir uns nicht in einen dieser Punkte Elohim verfehlen, sondern gefestigt in seinen Satzungen wandeln. Sobald dies einen Hohenstellenwert in uns einnehmen wird, werden wir auch in den Genuß der Verheißungen kommen:

3. Mose 26,3-5:
Wenn ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Gebote haltet und sie tut, dann werde ich euch die Regengüsse geben zu ihrer Zeit, und das Land wird seinen Ertrag geben, und die Bäume des Feldes werden ihre Frucht geben. Und die Dreschzeit wird bei euch bis zur Weinlese reichen, und die Weinlese wird bis zur Saatzeit reichen. Und ihr werdet euer Brot essen bis zur Sättigung und werdet sicher in eurem Land wohnen.


Der Prophet Jeremia hat ebenfalls zur Buße und zur Umkehr zu den eigentlichen und nicht selbstgemachten Ordnungen Gottes gerufen. Diese beinhalten konkret, dass wir uns zum Einen Elohim gänzlich hingeben müssen und zum Anderen dass wir nicht durch falsche Verstrickungen das heilige Gesetz יהוה vernachlässigen oder gar umgehen. Die Thematik ist aktuell und so gewaltig, dass Yeshua es zu einer seiner Hauptanliegen seiner Mission macht! Wir empfehlen daher einem Jedem den dazugehörigen Haftarah-Teil mit offenem Herzen und Verstand sich anzueignen. Im Folgenden finden wir einen ganzen Katalog von möglichen Verheißungen und drohenden Verfluchungen vor. Hierbei gibt uns der Text einen Aufschluß darüber, welche Ursache all diese Übeln zugrunde liegt. Es ist Hochmut (גּאון) und bedeutet "Man selbst ist sich reich und beharrt auf sein Ich", was gleichbedeutend mit der Trennung vom EWIGEN ist.

3. Mose 26,46:
Das sind die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen und die Gesetze, die der HERR zwischen sich und den Söhnen Israel auf dem Berg Sinai durch Mose gegeben hat.


An dieser Stelle müssen wir dieses Sinnbild verstehen, damit wir erkennen können, in welchen Bereichen uns Sünde überhaupt erfassen kann. Der Sinai stellt den Grenzmarker zwischen Ägypten und dem verheißenen Land dar. Wenn wir nun diesen Grenzposten passieren wollen ist es unabdingbar, dass wir die Gesetze einhalten und somit Zutritt zum heiligen Land bekommen. Die Fülle der dort gegeben Satzungen sind nur ein Teil des gesamten göttlichen Gesetzes, weshalb es notwendig ist sich durch den Ruach in die volle Wahrheit führen zu lassen. Es ist absout nicht dienlich sich einfach technisch und stumpf mit diesen Satzungen zu begnügen, da sonst garantiert ein Götze daraus geschnitzt wird und man somit niemals zur eigentlichen Fülle des Lebens kommt. Alle Propheten sowie Yeshua als Eröser haben hauptsächlich auf diesen Punkt hingewiesen und uns eindrücklich davor gewarnt mit zwiespältigen Herzen im Glauben zu wandeln. Yeshua ist hierbei das perfekte Vorbild, wie wir ihm nachfolgend zur Fülle kommen und unseren Gehorsam im Diesseits vollenden, damit wir würdig befunden werden auch für die himmlische Dinge anvertraut zu werden! יהוה hat uns aus Ägypten geführt damit wir zu seinem besonderen Eigentum werden und mit ihm in Gemeinschaft verweilen. Das können wir nur, wenn wir unter Beachtung des ganzen Gesetzes unser Dasein hegen und somit Elohim, der ebenfalls alle Gesetze hält, größt mögliche Kongruenz in uns einräumen. Zusammenfassend kann man sagen, dass alle Gebote innerhalb der Thora uns als Richtlinie für unser Leben dienen, damit wir dieses erlangen und auch bewahren können. Hierbe ist es unablässlich, dass wir Elohims Willen tun und nicht nach unseren eigenem Gutdünken unseren Gottesdienst verrichten. Dies wird uns erfahrungsgemäß nur gelingen, wenn wir dabei das Himmlische Gesetz und den inneren Menschen vor Augen haben. Eine Abkehr von der sündhaften Welt (=Ägypten) stellt hierbei eine Grundvoraussetzung dar:

Matthäus 16,24-28:
Da sprach Yeshua zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird's verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden. Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse? Denn es wird geschehen, dass der Menschensohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun. Wahrlich, ich sage euch: Es sind etliche unter denen, die hier stehen, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem Reich.

 

Wenn wir nun durch die Beachtung des Gesetzes ein solides Glaubens-fundament gelegt haben, wird es uns leicht fallen als auch die zusätzlichen Gaben an יהוה zu entrichten. Bevor wir diese aber erbringen können, ist es notwendig, dass wir als gewöhnliche Israeliten dem EWIGEN geheiligt werden. Dies geschieht durch die Abgabe des Schekels (שׁקל), welche in diesem Kapitel determiniert werden. Dem Urtext entsprechend bedeutet dies, dass wir dem "Himmel die Ausweitung und Herrschaft" gewähren sollen und diese Abgabe erfolgt direkt an das Heiligthum. Damit wird umschrieben, dass das gesamte Volk Israel Elohim geweiht werden sollen, unter denen die Priester einen besonderen Rang und Funktion einnehmen. Der Zeitpunkt der Abgabe ist hierbei deckungsgleich mit dem Antritt zum Kriegs- oder Priesterdient. Hiermit wird garantiert, dass jeder Israelit schon früh als Erwachsener an seinen Gott gebunden wird und dadurch seiner Funktion als Zeuge des EWIGEN gerecht werden soll. Wenn die Himmlische Herrschaft in uns sichtbar wird können wir diese Aufgabe auch angemessen meistern und damit unseren Zweck erfüllen. Nicht umsonst müssen wir umso mehr auf die Satzungen, Gebote und Gesetze יהוה achten und in ihnen wandeln. Dadurch geben wir ihm größt möglichen Raum in uns und seine Herrschaft kann auch sichtbar in uns (zu Teilen) scheinen. In diesem konkreten Zusammenhang bekommt die Nächstenliebe ebenfalls einen hohen Stellenwert zugemessen. Wir lesen davon, dass wir unsere Geschwister im Geschäftlichen nicht übervorteilen sollen. Dies bedeutet im Geistlichen, dass wir uns nichts heimtückisch Falsches erhoffen sollen, wenn wir Gnade und Barmherzigkeit erweisen. In Hinblick auf das Jubeljahr beinhaltet dieses Gebot das Ziel, dass im Millenium -oder zur endgültigen Freilassung- wir Frieden mit unseren Nächsten geschlossen haben müssen, damit in einer friedvollen Welt, die dann vom Maschiach angeführt wird, kein Hass aufkommt. Damit dies vollzogen werden kann, müssen wir lernen unseren Nächsten vom ganzen Herzen und aufrichtig vergeben zu können so wie uns vergeben wird. Weiterhin werden wir dazu ermahnt, dass wir selbst Tiere und Gegenstände, die wir dem Höchsten geweiht haben, auch bei ihm im Eigentum belassen sollen und es nicht zurückfordern sollen! Dabei soll einerseits sichergestellt werden, dass im Heiligthum mit dem vorhanden Material gearbeitet werden kann und andererseits sollen wir sowieso nicht an unseren Weihegaben hängen.

3. Mose 27,29-34:
Alles Gebannte, das an Menschen mit dem Bann belegt wird, darf nicht ausgelöst werden: es muss getötet werden.  Und der ganze Zehnte des Landes, vom Samen des Landes, von der Frucht der Bäume, gehört dem HERRN; es ist dem HERRN heilig.  Wenn aber jemand von seinem Zehnten irgendetwas einlösen will, dann soll er sein Fünftel hinzufügen. Und der ganze Zehnte von Rindern und Schafen, von allem, was unter dem Stab vorüberzieht, das Zehnte soll für den HERRN heilig sein.  Man soll nicht untersuchen, ob es gut oder schlecht ist, und darf es nicht vertauschen. Wenn man es dennoch irgend vertauscht, wird es selbst heilig bleiben, das Eingetauschte aber wird heilig werden; es darf nicht eingelöst werden.  Das sind die Gebote, die der HERR dem Mose auf dem Berg Sinai an die Söhne Israel aufgetragen hat.


Diese Passage schließt nicht nur das gesamte Buch ab, sondern bietet noch Raum für interessante Aspekte unsers Glaubensalltag. Das Wort für Gebanntes (חרם) meint "Verschluß davor, dass das Gesetz zum Haupt wird" und beschreibt generell einen Zustand, der uns vom direkten Zugang zum Leben trennt. In diesem Kontext sollen wir Dinge, die wir vebannt haben weil wir erkannt haben, dass sie uns von יהוה trennen, nicht wieder erneut in unser Leben lassen. Auch dies ist eine besondere Form der Weihegabe wie auch der Zehnte ( מעשׂר). Die Pflichtabgabe des Zehnten gründet nicht nur den Bestand des Heiligthums, sondern umschreibt auch die Bereitschaft den Himmel und das Gesetz sich zum Haupt zu nehmen. Diesbezüglich lernen wir ebenfalls ein wichtiges Prinzip der göttlichen Gerechtigkeit kennen und die Tatsache, dass er selbst im Ökonomischen mit uns interagieren möchte. Wenn wir nun freimütig unsere Abgaben leisten und darüber hinaus auch freiwillige Opfer bringen, so wird dies uns ebenfalls vergolten werden und uns zum Segen gereichen! Summa Summarum kann man sagen, dass das dritte Buch Mose uns die heiligen Gesetze näher bringt, dadurch dass wir für das Heiligthum geheiligt werden und diese Heiligkeit, die konkret nur die Nähe mit Elohim bedeutet, bewahren als auch ausstrahlen können. Hierbei ist es wichtig seine Opferbereitschaft יהוה gegenüber zu zeigen und selbst im wirtschaftlichen nicht ein gaunerisches Herz zu entwickeln. Wir hoffen nun, dass ihr erkennt, wie essentiell es ist, sein ganzes Leben dem EWIGEN zu weihen und darüber hinaus auch fest in seinen Satzungen und Gesetzen zu wandeln, damit unser Glaube vollkommen werde und wir uns dadurch auch Yeshua und dem Vater angleichen dürfen! Zum Abschluss hinterlassen wir Euch die mahnenden Wort eines Propheten:

Maleachi 3,7-12:
Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meinen Ordnungen abgewichen und habt sie nicht beachtet. Kehrt um zu mir! Und ich kehre um zu euch, spricht der HERR der Heerscharen. Ihr aber sagt: "Worin sollen wir umkehren?" Darf ein Mensch Gott berauben? Ja, ihr beraubt mich! - Ihr aber sagt: "Worin haben wir dich beraubt?" Im Zehnten und im Hebopfer. Mit dem Fluch seid ihr verflucht, mich aber beraubt ihr weiterhin, ihr, die ganze Nation! Bringt den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, damit Nahrung in meinem Haus ist! Und prüft mich doch darin, spricht der HERR der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen ausgießen werde bis zum Übermaß! Und ich werde um euretwillen den Fresser bedrohen, damit er euch die Frucht des Erdbodens nicht verdirbt und damit euch der Weinstock auf dem Feld nicht fruchtleer bleibt, spricht der HERR der Heerscharen. Und alle Nationen werden euch glücklich preisen, denn ihr, ihr werdet ein Land des Wohlgefallens sein, spricht der HERR der Heerscharen.


שלום

Neueste Beiträge:

Druckversion | Sitemap
© Talmid 2024