Jesaja-Vita

Jesaja
*ca. 780 v. Chr. in Jerusalem
†ca. 690 v. Chr. in Juda durch Zersägung
Name:   ישעיהו "Gott wird erretten"
Zeit:     Belagerung durch ASSUR (Sanherib) &
            Wegführung Israeliten Nordreich
Theme: ASSUR, Umkehr, Buße, Himmelfahrt, Fremdvölker,
            Zion, Apokalypse, Verheißung, Heil, Messias....

Jesaja wirkte im 8 vorchristlichen Jahrhundert als Prophet und verkündete den Menschen den Willen Gottes. Nach allem, was wir seinem Auftreten entnehmen können, stand er dem königlichen Hof in Jerusalem sehr nahe. Er ist über die politischen Vorgänge, ja über geheime diplomatische Missionen bestens informiert (Jes 18; Jes 39). Man hat vermutet, dass er ein Angehöriger des Königshauses gewesen ist; zumindest hat er zur führenden Schicht Jerusalems gehört. .Im Laufe der Zeit beriet er vier Könige von Juda: Usija, Jotam, Ahas und Hiskia. Jesaja hat viele schreckliche Dinge vorhergesehen, zum Beispiel einige Schlachten, bei denen viele Menschen ihr Leben verloren. Auch die Zerstörung Israels durch die Assyrer sagte er voraus. Außerdem machte sich Jesaja Sorgen um sein eigenes Volk. Er warf den Menschen Götzendienst, Habgier und Unzucht vor. Aber Jesaja weckte auch Hoffnungen in den Menschen. Laut Überlieferung verkündete er als Erster, dass Gott einen Nachkommen von David zu den Menschen schicken würde, der Frieden bringen solle. Damit meinte er den Messias und ebenfso haben sich alle seine Prophezeiungen auf Yeshua hin erfüllt. Jesaja gilt als einer von wenigen Propheten, die zu Lebzeiten in den Himmeln entrückt wurden, um fantastische Dinge zu sehen und dem Volk diesbezüglich zu berichten. Aufgrund der Fülle seiner Wort gilt Jesaja als einer der größten Propheten aller Zeiten!

Hintergrund
Jesaja lebte und wirkte öffentlich in Jerusalem, der Hauptstadt des Reiches Juda, zwischen 739 und 701 v. Chr. Während dieser Zeit begann das Assyrische Reich seine Macht im Westen bis zum Mittelmeer und im Süden zeitweilig bis nach Ägypten auszudehnen. Zusammen mit den übrigen Kleinstaaten des östlichen Mittelmeerraumes war auch Juda von dieser Politik betroffen. Zunächst versuchte es sich dadurch zu retten, dass es die assyrische Oberherrschaft anerkannte. Später ließ es sich durch die Philister und Ägypter in antiassyrische Bündnisse hineinziehen.In dieser Zeit verbündeten sich Syrien und das Nordreich Israel gegen Juda; Jesaja prophezeite die Niederlage dieser Gegner, aber auch das schnelle Vordringen der Großmacht Assyrien (Jesaja 7 - 8); tatsächlich drangen die Assyrer 732 nach Syrien und Israel vor; das Südreich Juda blieb verschont, aber König Ahas, der in Damaskus den assyrischen Großkönig aufsuchte, passte in der Folge den Kult den assyrischen Sitten an und toleriert auch wieder kanaanäische Gebräuche; Jesaja warnte vor dieser Bündnispolitik und schließlich wurde 722 v.Chr. wurde das Nordreich vernichtet. Der Assyrer Sanherib belagerte 701 auch Jerusalem, musste aber - aufgrund des Eingreifens Gottes (Jesaja 37, 36 - 37) - wieder abziehen. Jesaja stammte aus einer vornehmen Familie in Juda und genoss eine gute Ausbildung. Er war verheiratet und hatte mindestens zwei Söhne (Jesaja 7, 3 & 8, 3). Im Todesjahr von König Usia 740/739 v. Chr. wurde er zum Propheten berufen (Jesaja 6, 1), er wirkte zur Zeit des jüdischen Könige Ahas und Hiskia (Jesaja 36 - 39) bis zum Einfall der Assyrer unter Sanherib 701 v. Chr.
 

Berufung
Jesaja erhielt bei seiner Berufung zum Propheten (Jesaja 6, 9 - 13) einen doppelten Auftrag: er sollte die Verstockung des Volkes aufzeigen, ja herbeiführen. Darauf werde das Gericht folgen, bei dem nur ein kleiner Rest des Volkes übrig bleibe, mit dem Gott dann seine Heilsgeschichte zum Ziel führen kann (Jesaja 6, 13). Jesaja wird so auch zum Propheten des erwarteten großen Heils: Dies wird besonders deutlich in den Büchern, die nicht mehr von Jesaja selbst, sondern von seinen Schülern stammen (Jesaja 40 - 55, entstanden in der Exilszeit; Jesaja 56 - 66, aus der Zeit nach dem babylonischen Exil). Christen erkennen in den Ankündigungen des kommenden Heils (Jesaja 40, 3 - 5) und in den Liedern vom leidenden Gottesknecht: Yeshua. Genau genommen wird Jesaja bei seiner Himmelfahrt berufen und erweckt sich den Eindrück der Herrlichkeit יהוה, die er sah. Plötzlich zu einem Zeitpunkt steht die Frage des Herrn im Raum: "Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen?" Gott wendet sich nicht an Jesaja: Willst du für uns gehen? Nein, Er sucht einen freiwilligen Boten, und der Mann, der zuvor noch das "Wehe mir!" ausgerufen hat, erkühnt sich zu sagen: "Hier bin ich, sende mich!" Die "glühende Kohle" vom Altar hat ihr Werk getan. Geweihte Lippen sind bereit, Worte Gottes zu reden: Weissagung, nicht vom Willen des Menschen hervorgebracht, sondern von Gott kommend. Für Jesaja war es keine "einträgliche Botschaft", aber er tat es um der Ehre Gottes willen. Wie sehr gleicht er darin jenem "Größeren", von dem er ein schwaches Abbild sein darf!

Jes 51,16a:
Ich lege mein Wort in deinen Mund und bedecke dich unter dem Schatten meiner Hände...........


Botschaft
Man hat Jesaja den Propheten des Heiligen genannt. Wie kein zweiter verkündete er die Heiligkeit und Majestät Gottes, die ihm bei seiner Berufung  in überwältigender Weise bewusst geworden war. Angesichts dieser Heiligkeit musste das Versagen seines Volkes umso schwerwiegender erscheinen. Im Auftrag Gottes klagt Jesaja die sozialen Missstände seiner Zeit an. Zugleich wendet er sich deutlich gegen das, was die Menschen aus den Gottesdiensten gemacht haben, die zu Äußerlichkeiten verkommen waren. Die Botschaft Jesajas gegenüber all diesen Absicherungsversuchen ist das uneingeschränkte Nein Gottes: יהוה selbst wird dafür sorgen, dass der Tempelberg in Jerusalem unangetastet bleibt (Jes 31,4-5). Sein Volk soll sich nicht auf eine letztlich doch vergebliche Bündnispolitik einlassen, sondern im Vertrauen auf Gottes Zusage stillhalten und ihn handeln lassen. Doch das Volk und seine Herrscher hören nicht auf Jesaja. Und so steht am Ende der Wirksamkeit Jesajas das Land kurz vor der Katastrophe: Ganz Juda ist in der Hand der Assyrer, Jerusalem von deren Heer eingeschlossen. Jetzt, da dem König gar keine andere Wahl mehr bleibt, als auf Gottes Hilfe zu hoffen, wird die Stadt in letzter Stunde gerettet (Jes 36–38). In diesem Augenblick ist die Wegführung der Israeliten aus dem Nordreich schon beschlossene Sache. Wenn wir uns dies vor Augen führen, so sind die Aussprüche Jesajas ein Hoffnungsschimmer für die vollständige Restauration von Israel als ganzheitliches Volk. Kaum ein Prophet spricht vielfach über die Ankunft des Maschiachs, so wie Jesaja. Nehmen wir die Summe seiner Lehre, so haben wir am Ende das von Elohim verheißene Erbland samt den Verheißungen inne, die sich wohl am Besten an einer der bekanntesten Botschaften des Propheten besonders deutlich wird: 

Jes 2,1-3:
Dies ist das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, schaute über Juda und Jerusalem. Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufgehen zum Berg des HERRN, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem.


Messias
Jesaja ist der Prophet, der die Fülle und die Wiederkunft des Maschiach proklamiert wie kein Zweiter. Dabei möchte Jesaja sowohl den leidvollen als auch heilsvollen Aspekt des Gottesknecht näher beleuchten und uns dessen Wesen näher bringen. Seiner Botschaft entsprechend wir dabei der Wiederherstellungscharakter für ganz Israel besonders betont. Hier einige Merkmale des Messias gemäß den Prophezeiungen Jesajas:

-> Von einer Jungfrau in Bethlehem geboren
-> Wird verschmäht sein
-> Auf einen Esel in Jerusalem einreiten
-> Auf den Stuhl Davids sitzen
-> Israel vereinen
-> Das Heil bringen

Ben Sira 48,18-25:
In seinen Tagen zog Sanherib hinauf und schickte den Rabschaken und er zog ab; er erhob seine Hand gegen Zion und prahlte in seinem Hochmut. 19 Da wurden ihre Herzen und Hände erschüttert und sie verspürten Wehen wie Gebärende. Sie riefen zum barmherzigen Herrn, sie streckten die Hände zu ihm aus. Der Heilige erhörte sie schnell aus dem Himmel und befreite sie durch Jesajas Hand. Er schlug das Lager der Assyrer und sein Engel hat sie vertrieben. Denn Hiskija hat das dem Herrn Wohlgefällige getan und hat festgehalten an den Wegen Davids, seines Vaters, die der Prophet Jesaja geboten hatte, der groß und glaubwürdig war durch seine Vision. In seinen Tagen ging die Sonne rückwärts und verlängerte dem König das Leben Mit großem Geist schaute er die letzten Dinge und tröstete die Trauernden in Zion.  Bis in Ewigkeit zeigte er die kommenden Dinge und die verborgenen, bevor sie geschehen sind.

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