Re'eh / ראה

"Siehe!"

Torah:        5.Mose 11,26-16,17

 

Haftarah:    Jes 54-55

 

Hadaschah: Joh 6,35-51

 

 

Der Name der dieswöchigen Paraschah meint gemäß Ursprache: "Die Möglichkeit ,dass der Schöpfer zum Haupt wird" und beinhaltet damit nominell die Tatsache, dass wir stets darauf den Fokus legen sollen, dass wir in unserem Denken & Handeln nach den Maßgaben des himmlischen Vaters agieren! Im Kern schließt dieser Abschnitt an das Vorangegangene an und bietet uns die Möglichkeit bei Missachtung der Götzen und strikte Beachtung der Sache יהוה, endgültig frei zu kommen und den Auszug aus dem Dieseitigen (Vergänglichen) erfolgreich zu meistern. Das Wort Elohims dient uns hierbei als Speise, damit unser Überleben im Geistigen gewährleistet bleibt. Im dazugehörigen Hadaschah-Teil macht Yeshua deutlich, dass er das Brot des Lebens darstellt, wodurch der Mensch lebt und dieses auch nährt und bewahrt. Der Umstand, dass in der Wüste nur Mannah zur Verfügung steht, soll uns ebenso darin unterweisen, dass wir im Diesseits zwar das Notwendigste zum Leben bereitgestellt bekommen, doch dieser Hunger bewusst aufrecht erhalten wird, damit niemals der Drang und die Liebe zum Himmlischen und der Ewigkeit im Hier und Jetzt bei uns erlischt! Durch die Fülle den der Lebenswandel des Yeshua aus Nazareth offeriert haben wir Zugang zu der Vollkommenheit und nicht nur Zugriff auf die Möglichkeit. Beides dient im Hebräischen als Hinweis darauf, dass die Wüste ebenfalls nur der Ort der Vorbereitung ist, wo unter erschwerten Bedingungen geprüft wird, ob uns die Wahrheit selbst unter wideren Umständen inne bleibt!

 

-Wer Ohren hat, der höre-

 

5. Mose 11,26-28:
Siehe, ich lege euch heute Segen und Fluch vor: den Segen, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, gehorcht, die ich euch heute gebiete, und den Fluch, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, nicht gehorcht und von dem Weg, den ich euch heute gebiete, abweicht, um andern Göttern nachzulaufen, die ihr nicht kennt.

 

Aufgrund des gegebenen freien Willens und des Umstands der Anfechtungen in dieser Welt, müssen wir uns quasi jeden Augenblick unseres Wandels für oder gegen יהוה entscheiden! Diese besondere Form der "Dualität" wurde uns schon kurz nach dem Sündenfall präsentiert und es wurde prophezeit, dass sich beide Samen untereinander bekämpfen werden. Von daher müssen wir dieses irdische Schicksal akzeptieren und uns zudem Gewahr werden, dass selbst die erfolgreiche Landeinnahme des Diesseitigen nicht der Garant für "dauerhaften Frieden" sein wird, wie fälschlicherweise Viele annehmen. Diese Warnung wird seitens des Höchsten an dieser Stelle noch einmal ausgesprochen und das Gesetz als Scherpa unserer Gipfelbesteigung uns an die Hand gegeben. Feuer und Wasser ist vor uns hingestellt, strecke die Hand aus wonach Deine Herz begehrt! Gleich zu Beginn der Landeinnahme erhalten wir das Gebot, dass wir sämtliche Nationen darin ausrotten (אבד) sollen. Dem Urtext nach meint dies soviel, dass wir überall dort wo wir ankommen und "Land gewonnen" haben das Haus des Schöpfers etablieren sollen. Einerseits zum Zeugnis und andererseits zur Festigung des bisher Erlangten! Genau von diesem Grundauftrag zeugen ebenfalls die Folgeverse des Kapitels und untermauern nochmals die Wichtigkeit des "Haus auf den Felsen Bauens"! Bei genauer Betrachtung fällt uns von talmid.de eine signifikante Fehlübersetzung von Vers 15 auf, welche sicherlich Strafe auf die Verantwortlichen nach sich ziehen wird, da die Fehlübersetzung im Kern das torpediert, was die Ansagen davor bewirken sollten! Konkret geht es darum, dass im Urtext nirgends "Fleisch" steht, sondern das Essen von der "Pracht " (Junghirsch) uns in Aussicht gestellt wird. Tzebi (צבי) bedeutet "Erlösung des Hauses in Gott" und ist eine direkte Verknüpfung zum Hause David (Hirsch) und der Pracht und Herrlichkeit, die uns en miniature in Kanaan geboten wird. Ohne es intendiert zu haben wurde uns lebendig in dieser Paraschah nun aufgezeigt, dass wir auf das Wort יהוה tunlichst achten müssen, damit die Möglichkeit, dass er Haupt ist, stets offen bleibt, Halleluyah!

 

-Wer Augen hat, der sehe-

 

5.Mose 12,20:
Wenn der HERR, dein Gott, dein Gebiet erweitern wird, so wie er zu dir geredet hat, und du sagst: »Ich will Fleisch essen!«, weil deine Seele Fleisch zu essen begehrt, so magst du nach Herzenslust Fleisch essen.

 

Dieser Vers ist korrekt übersetzt und diese Erlaubnis bezieht sich auf den Wirkungskreis der "eigenen Tore" (שׁער) wo kurz zuvor die Geltungbereiche zwischen Persönlichem und Gottesweihe abgegrenzt wurden. "Fleisch" meint im Hebräischen nichts anderes als dass wir "Teilhabe an dieser Welt" haben und dieses Gebot deckt sich ebenfalls mit den Taten und Worten des Maschiachs! Alles ist mir erlaubt, aber ist auch alles mir (zur Erlösung) nütze? Im Folgekapitel wird Israel noch einmal auf die Treue zu יהוה eingeschworen und klargestellt, dass er absolut an erster Stelle in unserem Leben zu stehen hat, wenn wir vermeiden wollen, dass wir abfallen! Hierbei ist es irrelevant ob uns Nahestehende oder Ferne zum Abfall und zum Abweichen bewegen wollen, was ebenfalls menschlich gesehen eine Prüfung darstellt. Eine ebensolche Prüfung gibt Elohim der Gemeinde, indem er hier in seinem Wort Merkmale gibt, wie wir unter Anderem einen echten und falschen Propheten erkennen können. Die Einheit mit dem Schöpfer ist so heilig und wichtig, dass sie im Besonderen als schützenswert zu erachten ist! Daher ist es wichtig uns unablässlich, dass uns seine Worte Gewahr sind, damit wir seinen Namen in uns tragen können.

 

5.Mose 12,32 / 13,1:
Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr bewahren, um es zu tun. Du sollst zu ihm nichts hinzufügen und nichts von ihm wegnehmen.

 

Sowohl der Aspekt des Hinzufügens (יסף) und des Hinwegnehmens (גּרע) sollen und beide noch einmal im Tenor des Gesamtabschnitts darin unterweisen, dass wir stets bei dem Maß bleiben was und durch יהוה auf unserem Weg bemessen wurde. Damit auch wir bei diesem "Speisopfer" nicht über das Ziel hinaus schießen, werden wir für das Folgekapitel lediglich den Hinweis darauf liefern, dass die Bewahrung des Reinen und Sündfreien den allumfassenden Garant zur Bewahrung des Lebens darstellt. Innerhalb dieser Paraschah finden wir hierzu einige Grundprinzipien im Umgang mit dem heidnischen Umfeld, da wir selbst im Phyischen ja bis zum Ableben noch Bestandteil dieser Welt sind! Dies erfordert an der Quelle die Absonderung von den Bräuchen und Dingen dieser Welt, die kein Potential in sich bergen, sondern im Vornherein schon Tod sind. Das Leben kann nur aus Lebendigem heraus gegeben werden und alles Leben geht vom Schöpfer aus, wieso wir gerade in unseren Tagen darauf bedacht sein sollten, dass wir nichts Todes berühren und konsumieren! Dieser Auftrag ist das Fundament und die Möglichkeit zugleich, dass יהוה unser Haupt bleibt...

 

-Wer Augen hat, der sehe-

 

Wir lesen und lernen immer mehr, dass der irdische Wandel natürlich auch irdische Abhängigkeiten schafft, wieso zur Sicherstellung der spirituellen Versorgung des Volkes die Leviten quasi von dieser weltlichen Last befreit gehören, damit wenigstens ein Part in Israel das Wort des EWIGEN in Fülle dem Volk vermitteln kann! Aus diesem Grund ist es wichtig den Zehnt zu entrichten, somit auch Witwen,Waisen, Arme & Fremdlinge innerhalb des Gefüges dieser Welt "abgeholt" und bedient werden können! Genau um diese Freilassung der in dieser Welt gefangen Gehaltenen geht es im nächsten Abschnitt. Endziel der gefallenen Schöpfung ist die Erlösung aus dem Gefängnis des Diesseits und die Wiederherstellung der ursprünglichen Zustände, wo der Mensch in dauerhafter Gemeinschaft mit seinem Schöpfer als Haupt gelebt hat. Diese beiden Ziele werden durch die Erreichung des "Erlassjahres" (Schmittah) Erfüllung finden!

 

5. Mose 15,1-5:
Am Ende von sieben Jahren sollst du einen Schulderlass halten. Das aber ist die Sache mit dem Schulderlass: Jeder Gläubiger soll das Darlehen seiner Hand, das er seinem Nächsten geliehen hat, erlassen. Er soll seinen Nächsten und seinen Bruder nicht drängen; denn man hat für den HERRN einen Schulderlass ausgerufen. Den Ausländer magst du drängen. Was du aber bei deinem Bruder hast, soll deine Hand erlassen, damit nur ja kein Armer unter dir ist. Denn der HERR wird dich reichlich segnen in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, es in Besitz zu nehmen.

 

Das Hebräische Wort für Schulderlass (שׁמטּה) meint "Die Entscheidung und Möglichkeit auf das himmlische Wasser" und beinhaltet im Praktischen die Loslösung von allen irdischen sich in der Sechsheit des Zyklus befindlichen Obligationen! Das Prinzip der Siebentheit hingegen hat einen erfüllenden Charakter, was uns nochmal hier an diesem Grundpfeiler des Glaubens deutlich gemacht wird. Die Bestimmung des Menschen ist die Freiheit und die Ge-meinschaft mit dem Schöpfer, die durch das Schmittah als Schatten des Milleniums dient. In diesem Zusammenhang spielen Vergebung und das Loslösen eine große Rolle und wir können anhand der Befolgung des Gebotes selbst als Gläubiger die befreiende Wirkung des Schuldenerlassens spüren! Daher ist es elementar, dass wir unseren Nächsten vergeben und uns nicht durch (rechtlich ausstehende) Schuldtilgung an ihn (zeitlich) binden, sondern stets selbst frei und frank in der Gemeinschaft mit יהוה bleiben!

 

-Wer Ohren hat, der höre-

 

Immerhin müssen wir auch so vollkommen sein, wie es auch unser himmlischer Vater ist! Aus diesem Grunde sollen ebenfalls unsere Gaben und Opfer frei von Makel sein, was im Konreten bedeutet, dass wir darauf achten soll, dass unsere Anbetung auch rein und zufriedenstellend verläuft. Yah beansprucht für sich das Beste in unserem Leben, damit wir auch letztendlich hier auf Erden die Möglichkeit eingeräumt bekommen, dass wir davon Zeugnis ablegen können, dass wir in jeder Situation IHN als unser Haupt erheben und auch ansehen!

 

5. Mose 16,16-17:
Dreimal im Jahr soll alles bei dir, was männlich ist, vor dem HERRN, deinem Gott, erscheinen an der Stätte, die er erwählen wird: am Fest der ungesäuerten Brote und am Fest der Wochen und am Fest der Laubhütten. Und man soll nicht mit leeren Händen vor dem HERRN erscheinen: jeder nach dem, was seine Hand geben kann, nach dem Segen des HERRN, deines Gottes, den er dir gegeben hat.

 

Die Paraschah schließt mit der Aufforderung und der Erinnerung des Begehen der Feste יהוה. Es ist mehr als gesund diese Prinzipien nicht nur einmalig im Jahr, sondern dauerhauft in seinem Leben zu integrieren, damit die An-forderungen erfüllt werden können!Im Hebräischen meint das Wort hierfür "Moed" soviel, dass uns gerade durch diese 7 Gegebenheiten die Tür für das Wasser innerhalb dieser Welt geöffnet wird!  "Zufälligerweise" sollen uns ausgerechnet diese drei Feste an Folgendes erinnern und dies ebenfalls in uns manifestieren: Wir sind nur Gäste auf dieser Erde und müssen uns zum Selbstschutz damit abfinden, dass wir nur das Nötigste in dieser Welt für uns selbst beziehen damit wir gleichzeitig in geistiger Fülle und Salbung leben können! Liebe Geschwister im Kern ist es einfach: Liebe zur Welt ist Feindschaft mit Yah und umgekehrt! Dieses Glaubensfundament gibt uns ebenfalls die Gewissheit, dass wir uns nicht verführen lassen von den Götzen dieser Weltzeit, sondern unser Streben stets auf das Ziel unser Vollendung richten! Blickt man nun auf Yeshua, so sieht man immer mehr wie er als Maschiach durch seinen Wandel uns die Möglichkeit darauf geboten hat, dass יהוה alleiniges Haupt unseres Lebens wird trotz der Widrigkeiten dieser Weltzeit. Seine Lehre ist somit zielgerichtet und beinhaltet ebenfalls den Erfahrungsschatz der menschlichen Schwächen, wieso wir getrost sein können, sollten wir das heilige Gesetz mal nicht zur Fülle bringen. Wir von talmid.de können Euch hierbei nur bezeugen, dass die Liebe zur Welt einer der Hauptursachen für Stillstand oder Glaubensabfall überhaupt ist! Daher legen wir Euch umso mehr die Beachtung des göttlichen Gesetzes ans Herz und wünschen Euch, dass Eure Erlösung in יהוה zur Erfüllung kommt und Euer Fokus in der Welt bewahrt wird!

 

Jesaja 55,1-9:
Auf, ihr Durstigen, alle, kommt zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt, kauft und esst! Ja, kommt, kauft ohne Geld und ohne Kaufpreis Wein und Milch! Warum wiegt ihr Geld ab für das, was kein Brot ist, und euren Verdienst für das, was nicht sättigt? Hört doch auf mich, und esst das Gute, und eure Seele labe sich am Fetten! Neigt euer Ohr und kommt zu mir! Hört, und eure Seele wird leben! Und ich will einen ewigen Bund mit euch schließen, 〈getreu〉 den unverbrüchlichen Gnadenerweisen an David. – Siehe, ich habe ihn zu einem Zeugen für Völkerschaften gesetzt, zum Fürsten und Gebieter von Völkerschaften. Siehe, du wirst eine Nation herbeirufen, die du nicht kennst; und eine Nation, die dich nicht kannte, wird zu dir laufen wegen des HERRN, deines Gottes, und wegen des Heiligen Israels. Denn er hat dich herrlich gemacht. Sucht den HERRN, während er sich finden lässt! Ruft ihn an, während er nahe ist. Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann der Bosheit seine Gedanken! Und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich über ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung! Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. Denn 〈so viel〉 der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.

 

שלום

Neueste Beiträge:

Druckversion | Sitemap
© Talmid 2024