Aloe Vera

Aloe

 

Bibelzitate

Wie die Täler, die sich ausbreiten, wie die Gärten am Strom, wie Aloe, die der HERR gepflanzt hat, wie die Zedern am Wasser. (4.Mose 24,6)

 

Nach Myrrhen, Aloe und Kasia riechen deine Kleider, aus elfenbeinernen Palästen erfreut dich Saitenspiel. (Psalm 45,8)

 

Ich habe mein Bett besprengt mit Myrrhe, Aloe und Zimt. (Sprüche 7, 17)

 

Narden und Krokus, Kalmus und Zimt, samt allerlei Weihrauchbäumen, Myrrhen und Aloe und den vornehmsten Balsamstauden. (Hohelied 4,14)

 

Es kam aber auch Nikodemus, der vormals bei Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. (Johannes 19,39)

 

Botanisches

Die Echte Aloe (Aloe vera) ist eine der erstaunlichsten Pflanzen, die uns geschenkt wurde. Schon seit einigen tausend Jahren wird die Aloe als Heilpflanze geschätzt. Im alten Ägypten wurde Aloe unter anderem als Hautpflegemittel verwendet und Alexander dem Großen sagt man nach, dass er Aloe in Wagen pflanzen ließ, um während seiner Feldzüge auf immer frische Vorräte dieser Heilpflanze zurückgreifen zu können.

Die ursprüngliche Heimat der Aloe vera liegt möglicherweise auf der arabischen Halbinsel. Kultiviert wird sie in allen subtropischen und tropischen Regionen der Welt. In zahlreichen Gegenden gilt die Aloe als eingebürgert, so auch im Mittelmeergebiet, Indien, den westindischen Inseln, den Kanaren und Mexiko.

Die Echte Aloe (Aloe vera) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Aloen und wird in die Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodeloideae) eingeordnet. Äußerlich ähnelt Aloe vera den Kakteen oder Agaven, doch ist diese Pflanze eine Wüstenlilie und zählt somit zu den Lilienarten.

Aufgrund wissenschaftlicher Diskurse ist Aloe unter zwei Artnamen bekannt: zum einen das geläufigere Synonym Echte Aloe (Aloe vera) und zum anderen unter der Bezeichnung Aloe barbadensis.

Aloe vera wächst stammlos oder mit kurzen Stämmen. Sprossend bildet die Pflanze dichte Gruppen. Der Stamm kann einen Umfang von bis zu 30 Zentimetern erreichen. Die etwa 16 lanzettlich verjüngten Blätter der Aloe vera sind rosettenförmig am Stamm angeordnet. Die Blattspreite werden 40 bis 50 Zentimeter lang und erreichen eine Breite von 6 bis 7 Zentimetern. Die Blätter zeigen eine graugrüne Färbung, manchmal sind diese rötlich überhaucht. Die Blattoberfläche ist glatt. An den Blatträndern befinden sich im Abstand von 1 bis 2 Zentimetern lange, feste, bleiche Zähne. Mit der wachsartigen Blattrinde, einer Schicht mit gelben, bitteren Saft und dem Blattgel besteht das Aloe-Blatt aus drei Schichten. Die wachsartige Auflagerung am Blatt dient als effektiver Verdunstungsschutz, sodass der Flüssigkeitsgehalt im Blattinneren (Blattgel) bei circa 95 Prozent liegt. Wird eines der Pflanzenblätter verletzt, so heilt die Wunde fast augenblicklich.

Der einfache Blütenstand mit einer Länge von 60 bis 90 Zentimetern ist ein- bis zweimal verzweigt und trägt zylindrisch spitz zulaufende Trauben, welche eine Länge von 30 bis 40 Zentimeter und eine Breite von bis zu 6 Zentimeter aufweisen. Die eiförmig-spitzen, zurückgeschlagenen Tragblätter sind circa 10 Millimeter lang. Die bis zu 30 Millimeter langen gelben Blüten sind leicht bauchig und an ihrer Basis abgerundet.

 

Anbau und Ernte

Der Gesamtwirkstoff im Aloe-Blatt entwickelt sich je nach Aufzucht und Pflege erst nach den ersten drei bis fünf Lebensjahren der Pflanze. Daher sollte erst ab diesem Zeitpunkt mit der Ernte begonnen werden. Hierfür werden nur die äußeren unteren Blätter mit einem sauberen Messerschnitt von der Pflanze getrennt. Damit die Pflanze vor einer obsessiven Ernte geschützt und ein kräftiges Wachstum gewährleistet wird, ist zu empfehlen, dass an der Pflanze immer zwölf Blätter erhalten bleiben. Um das Aloe vera-Gel zu gewinnen, werden die Blätter in zwei Hälften geteilt und das durchsichtige Gel durch Pressen herausgelöst. Wichtig ist, dass dieser Vorgang so schnell wie möglich durchgeführt wird, damit kein Aloin aus dem bitteren Saft ins Gel gelangt. Um den Wirkstoffverlust so gering wie möglich zu halten, sollte die Blattverarbeitung innerhalb von sechs Stunden erfolgen. Eine rasche Gelverarbeitung beugt ebenfalls dem Befall durch Hefen oder Bakterien vor. Das Aloe-Gel ist gegen Oxidation sehr empfindlich und ist daher schonend zu stabilisieren und konservieren.

 

Hauptinhaltsstoffe

In den prall gefüllten Blättern der Aloe vera befindet sich ein Wasserspeicher, der mehr als 160 bereits identifizierte und nachgewiesene Wirkstoffe enthält. Die vollständige Bestimmung aller Wirkstoffe steht noch aus. Auch wenn ein Großteil der einzelnen Inhaltsstoffe mit ihrer Wirkung bekannt ist, darf nicht außer Acht gelassen werden, dass für die Heilwirkung des Aloe vera -Gels das Zusammenspiel aller Inhaltsstoffe verantwortlich ist.

Grob zusammengefasst befinden sich im Aloe vera -Gel unter anderem die Vitamine A, C, E und B, verschiedene Enzyme, Mineralstoffe, Spurenelemente, Lipide und Proteine.

 

 

 

Medizinische Wirkung

Im gelben, bitteren Blattsaft sind die Inhaltsstoffe Aloin und Emodin enthalten, welche eine stark verdauungsfördernde und abführende Wirkung aufweisen.

Medizinische Laborversuche bestätigen, dass die Aloe vera die Vernarbung und Regenerierung der Haut fördert. Verantwortlich hierfür ist die Wiederherstellung des Regenerierung-Degenerierungs-Gleichgewichts, welches durch eine erhöhte Synthese von Kollagen- und Elastinfasern ersichtlich wird. Die regelmäßige Verwendung von reinem Aloe vera – Gel steigert den Erneuerungsrhythmus der Zellen auf das Sechs- bis Achtfache; dadurch findet eine schnellere Hautregenerierung statt und die Faltenbildung wird zusätzlich verzögert. Die im Gel enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe bekämpfen freie Radikale und wirken ebenfalls einer vorzeitigen Hautalterung entgegen. Acemannan, eine Zuckerform, stärkt die Widerstandskraft der Zellmembran gegen Bakterien und Viren. Auf eben beschriebene Effekte baut die Kosmetikindustrie ihre Produktreihen mit Aloe vera auf. Meist enthalten kosmetische Cremes und Salben jedoch nur sehr geringe Mengen des Aloe vera-Gels, sodass ihre Wirksamkeit aus medizinischer Sicht in Frage gestellt werden muss.

Aloe vera ist hochwirksam bei Sonnenbrand und leichten Verbrennungen. Die erstaunliche Regenerationsfähigkeit der Aloe vera findet auch im klinischen Bereich Verwendung. Patienten mit schwersten Verbrennungen an vielen Körperstellen erhalten oftmals ein Aloe vera-Bad. Das Aloe-Gel hat beruhigende und wundheilende Eigenschaften; die enthaltene Salizylsäure erklärt die schmerzlindernde Wirkung. Das Enzym Bradykinase ist bei Entzündungen und Schmerzen auf der Haut hilfreich. Aloe vera verbessert die Durchblutung der Haut, schützt und strafft diese. Zusätzlich festigt das Gel das Bindegewebe. Aloe vera bindet Feuchtigkeit und dringt tief in die Hautschichten ein. Untersuchungen zeigten, dass das Aloe vera – Gel drei- bis viermal so schnell wie Wasser in die Haut eindringt. Besonders bei stark ausgetrockneter Haut wirkt das kühlende feuchtigkeitsspendende Gel wahre Wunder. Aloe Vera ist ein hervorragendes Wundheilmittel, welches die Regeneration der Haut beachtlich beschleunigt....

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