Mischpatim / משפטים

"Rechtsbestimmungen"

Torah:        2.Mose 21-24,18

 

Haftarah:    Jer 33-34

 

Hadaschah: Mt 26,20-30

 

 

In dieser Paraschah wird Israel dann tiefgründiger in die Gesetze יהוה instruiert. Sie lernen, was den Schöpfer in Grundzügen ausmacht und bekommen so die Möglichkeit in die Fußstapfen Yeshuas zu treten! Wenn man sich diese "Rechtsbestimmungen" anschaut, so beinhalten sie nebst den 10 Worten die fundamentalen Wesenzüge des Gesetzes und den Worten / Wandel des Maschiachs Yeshua. Wir erkennen nunmehr an, dass der Nächstendienst gegenüber Witwen und Waisen eine hohe Stellung in den Augen Elohims besitzt. In der Haftarah-Teil lesen wir eindrucksvoll wie gesetzmäßiges Wandeln unmittelbar mit dem Wesen und Willen יהוה zusammenhängt und auch zur Grundvoraussetzung zwischen ihm und seinem Volk fungiert:

Jer 33,24-26:
Hast du nicht gemerkt, was diese Leute reden: »Die beiden Geschlechter, die der HERR auserwählt hatte, hat er verworfen«, und sie verachten mein Volk, als sei es kein Volk mehr in ihren Augen. So spricht der HERR: Wenn ich jemals meinen Bund nicht hielte mit Tag und Nacht noch die Ordnungen des Himmels und der Erde, so wollte ich auch verwerfen die Nachkommen Jakobs und Davids, meines Knechts, dass ich nicht mehr aus seinem Geschlecht Herrscher nähme über die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich will ihr Geschick wenden und mich über sie erbarmen.


Summa summarum kann man sagen, dass in diesem Wochenabschnitt das Volk Israel nach der machtvollen Taten יהוה über Mizrajim in seinen Satzungen und Rechtsverständnis gefestigt werden soll, damit eine Nähe und Einheit mit Elohim fortan möglich ist. "Ich und der Vater sind eins", dieses Ziel erreichen wir nur, wenn wir mit יהוה im Wesen und Absicht kongruieren!

2.Mose 21,1:
Dies sind die Rechtsordnungen, die du ihnen vorsetzen sollst...

Das Wort für vorsetzen ist Sum (
שׂוּם) und meint "Die Welt fest mit dem Wasser verbinden" und bestätigt nochmal den Ursinn der gesprochenen Worte in diesem Thorabschnitt. Im Folgenden kann nicht auf jedes Detail und Nuance im Wort Gottes eingegangen werden. Dennoch sollen die markantesten Stellen hervorgehoben werden, so lesen wir im Folgevers, dass hebräische Sklaven ohne Lösegeld (חנּם) im siebten Jahr entlassen werden sollen, was noch in Hinblick auf den Schabbat und das Millenium noch größere Bedeutung zugemessen bekommt. Es ist essentiell den tieferen Sinn dieser Rechts-bestimmungen  zu bekommen, um in angemessener Weise יהוה dienen zu können, sowohl innerlich als auch äußerlich [Mt 23,25-26]. An dieser Stelle erkennen wir zum Beispiel, dass die Gesetze auch ausgewogen sind und ebenfalls bei uns Menschen als auch bei Elohim gleichermaßen Anwendung finden! Genauso wie יהוה uns zum Millenium frei lässt, sollen wir auch unsere Geschwister vergebend im Herzen und auch tatsächlich im siebten Jahr aus Gnade und gratis "freilassen". Liebe beruht nunmal auf Gegenseitigkeit!

-Wer Augen hat, der sehe-


2. Mose 21,13:
Hat er ihm aber nicht nachgestellt, sondern hat Gott es seiner Hand widerfahren lassen, so will ich dir einen Ort bestimmen, wohin er fliehen kann.

Hieran lernen wir ein weiteres Prinzip der Gerechtigkeit
יהוה kennen. Wenn wir uns ihm gänzlich ergeben und folglich als Gefäß benutzt werden, so kann es auch unter Umständen vorkommen, dass er uns als "verlängerten Arm" hier auf Erden nutzt und sein Urteil damit vollzieht oder damit meist eher aus diversen Notsituation heraus hilft! Ein klassisches Beispiel heutzutage wäre ein un-verschuldeter Verkehrunfall mit Todesfolge. In diesen Fällen wird Einem keine Schuld angerechnet und sogar von Elohim ein Ort zur Flucht bestimmt, damit der Betroffene von der Folgen der Tat unverschont bleibt. Es ist unmöglich dafür bestraft zu werden oder eine Sünde angerechnet zu bekommen, wenn man in seinem Handeln mit dem Willen יהוה kongruiert! Die folgenden Gebote zeigen uns dabei auf, dass das Gesetzt Elohims ausgewogen und gerecht ist:

Mt 7,12:

Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.
 

Der Maßstab unseres Handelns und Wandel wird hier im Vornherein abgesteckt. Die "Goldene Regel" oder das "Königsgesetz" lehrt uns zudem das Prinzp von Saat und Ernte und wir können direkt begreifen wie sinnlos es ist Negatives und Böses zu verbreiten! Dabei geht es nicht um die Erfüllung des Prinzips Augen um Auge, sondern vielmehr darum durch das Vorbild Yeshuas die Nächstenliebe zu erfüllen. Ohne Liebe sind wir Nichts und und daher müssen wir den von יהוה einberaumten Weg gehen, um unser Leben mit der Fülle des Gesetzes zu füllen!

In diesem Zuge bekommen wir ebenfalls mitgeteilt, dass sowohl das Ehren des "Vaters" (אב) als auch der "Mutter" (אם) im wahrsten Sinne des Wortes Gewicht (כבד) bekommt und das im Endeffekt bedeutet, dass wir sowohl dem Himm-lischen und Irdischen (als Vorbereitung im Mutterschoß) Bedeutung zumessen müssen, damit wir die "erste Verheißung" lange im Land zu leben empfangen und damit den Sinn des Lebens vollenden!

-Wer Augen hat, der sehe-

Der erste Teil der Rechtsbestimmungen zeigt uns aus wie wir stets im Gleich-gewicht mit dem Schöpfer bewahren und damit einhergehend lernen wir zusätzlich sein Wesen kennen. Dieses große Geschenk sollten wir freimütig annehmen. Man darf hierbei sie Sorgfaltspflicht seinem Nächsten genüber nicht außer Acht lassen und stets auch gegebenfalls auf die Bedürfnisse jener einzugehen. Zu "fluchen" nämlich (קלל) meint, dass wir uns selbst als unser Eigenes Ich zu viel Raum und Herrschaft geben. Die Folge ist die Ausprägung unseres bösen / menschlichen Ichs und יהוה wird zwangsläufig weniger Raum in uns gegeben. Im Folgenden lernen wir erstmalig, dass wir auch unmittelbar Verantwortung für das uns anvertraute Gut tragen. Hierbei steht ebenfalls das Leben im Vordergrund und das Menschenleben ist grundsätzlich am wichtigsten auf Erden anzusehen, aber auch die Tatsache in diesen Fällen gerecht zu handeln und stets bereit sein den verursachten Schaden auszugleichen. Wenn dabei aber ein böses Herz eine kriminelle Tat in Form eines Raubes oder Verheimlichung die Ursache eines Schaden ist, fällt die Folge oder Züchtigung immer stärker aus, damit dieses Verhalten weiterhin als berichtigt gilt! Schauen wir uns nun die todeswürdigen Vergehen an:

2. Mose 22,17-19:
Eine Zauberin (כּשׁף) sollst du nicht am Leben lassen. Wer einem Vieh beiwohnt, der soll des Todes sterben. Wer den Göttern opfert und nicht dem HERRN allein, der soll dem Bann (חרם) verfallen.


Näher am Urtext bedeuten diese Verse im Kern: "Wer sich Himmlisches außerhalb von יהוה näher bringen lässt für den wird sich die Möglichkeit aus das Gesetz / Wasser endgültig verschließen". Zum Einen soll uns damit gezeigt werden, dass wir unsere direkte Bindung und Beziehung zum einzig wahren Schöpfer festigen müssen und zum Anderen,dass allein יהוה uns am Leben hält und es Dinge gibt, die uns die Möglichkeit zu der Nähe zu unserem Elohim dauerhaft zerstören.

2. Mose 22,20-21:
Einen Fremdling ( גּר) sollst du nicht bedrücken  und bedrängen (ינה); denn ihr seid auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen. Ihr sollt Witwen (אלמנה) und Waisen (יתום) nicht bedrücken (ענה).


Gegen Ersteres wird verstoßen, wenn man sich wie ein Vollendeter (Gott) Jemanden gegenüber aufführt, der noch Reichtum als sein Haupt hat. Das meint, dass wir uns nicht allzu gerecht vor Jenen zeigen sollen, die als "Fremdlinge" sich eigentlich יהוה anschließen wollen, dieses aber falsch deuten und folglich falsch umsetzen könnten.

Qohelet 7,16:
Sei nicht allzu gerecht und nicht allzu weise, daß du dich nicht verderbest.


Letzteres weist darauf hin, dass wir uns gegen Jene, denen die Möglichkeit auf die Ewigkeit noch offen steht oder sogar Jene, denen es genommen wurde nicht dadurch zu "berauben", dass wir uns Selbst ihnen gegenüber aufspielen oder uns gar in den Mittelpunkt der Begegnung stellen. Solche Begebenheiten findet man zu Hauf in den Heiligen Schriften und sie alle finden Erfüllung in Yeshua ha Maschiach, der als unser König Knechtsgestalt annahm und erst so uns die Möglichkeit auf die Ewigkeit näher brachte!

-Wer Ohren hat, der höre-

2. Mose 22,24:
Wenn du Geld verleihst an einen aus meinem Volk, an einen Armen neben dir, so sollst du an ihm nicht wie ein Wucherer handeln; ihr sollt keinerlei Zinsen (נשׁך
) von ihm nehmen.

Lukas 6,35:

Vielmehr liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen; so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein, denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.

Beide Passagen sind absolut deckungsgleich und wir erkennen einmal mehr, dass Yeshua tatsächlich im Willen mit dem Vater Eins ist. Wir müssen uns in selbstloser Liebe üben und das Urprinzip des Gebens unseres Schöpfer verinnerlicht wissen, damit wir ebenfalls unser Dasein mit Leben und Fülle aufwiegen können! יהוה stellt im Anschluß noch einmal klar, dass er die Gerechtigkeit wiederherstellen wird und sich um Recht kümmern wird, wenn die die Unrecht illegitim erlitten hatten, benachteiligt wurden. Abschließend wollen wir auf einen Punkt hinweisen, den man heutzutage kaum verleugnen kann und ein jeder für sich in Selbstprüfung und ins Gebete geben sollte:

2. Mose 22,30:

Ihr sollt mir heilige Leute sein; darum sollt ihr kein Fleisch essen, das auf dem Felde von Tieren zerrissen ist, sondern es vor die Hunde werfen.

Nachfolgend lesen wir, dass wir umfänglich in unserem Alltag aus das gerechte Gleichgewicht achten sollen. Erstmalig wird hierbei die Feindesliebe postuliert. Dahinter steckt ein Geheimnis, nämlich die Tatsache, dass wir durch eine gerechte "Schadensregulierung" untereinander nicht nur größtmöglichen Raum für Vergebung geben, sondern auch größt möglichen Raum für Gottes Gericht geben! Sowohl das Sabbatgebot als auch die Fesstage
יהוה werden nun erwähnt und uns eindringlich eingeschärft, da sie auch zu unser eigenen Vollendung als Vorblick auf das Ewige hin dienen.

2. Mose 23,20-23:

Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und dich bringe an den Ort, den ich bestimmt habe. Hüte dich vor ihm und gehorche seiner Stimme und erbittere ihn nicht, denn er wird euer Übertreten nicht vergeben, weil mein Name in ihm ist. Wirst du aber auf seine Stimme hören und alles tun, was ich dir sage, so will ich deiner Feinde Feind und deiner Widersacher Widersacher sein.  Ja, mein Engel wird vor dir hergehen und dich bringen zu den Amoritern, Hetitern, Perisitern, Kanaanitern, Hiwitern und Jebusitern, und ich will sie vertilgen.

Es würden selbst heutzutage erheblich mehr Israeliten Fortschritte machen, wenn sie diesem Aufruf יהוה folgen würden. Denn dem Engel ist das Gesetz anvertraut worden!

-Wer Augen hat, der erkenne nun-

Der Ewige verpflichtet sein Volk noch auf Gehorsam ein und den damit einher-gehenden Segen der Speisung und des Lebens. Wir bekommen schon in dem Rahmen die Verheißung auf das Heilige Land und werden gleichzeitig vor deren Einwohner und deren Bräuche gewarnt.

2.Mose 23,30:
Lass sie nicht wohnen in deinem Lande, dass sie dich nicht verführen zur Sünde wider mich; denn wenn du ihren Göttern dienst, wird dir das zum Fallstrick (מקשׁ
) werden.

Diese Warnung ist unter dem Gesichtspunkt wichtig, da sobald wir die Grenze des Jordan zum heiligen Land überqueren werden direkt mächtige Geistwesen (Eph 6) lauern, die darauf aus sind uns in Hinblick auf das Himmlische und das Ewige zu täuschen und somit Sympathiepunkte oder allgemein "Opfer" ihnen darzubringen und somit zum Einen Götzendienst zu betreiben und zum Anderen wird die Beziehung zu
יהוה dadurch torpediert. Der Kern dieser Paraschah sind nämlich jene Rechtsbestimmungen die uns nach Empfang des Gesetzes und der Bündnisse dazu befähigen in dauerhafter Einheit mit dem EWIGEN zu wandeln und dadurch letztendlich zu leben in ihm. Durch das Blut des Bundes sind wir geheiligt und lebendig in den Bündnissen, so wie im Blut des das Gesetz erfüllenden Maschiach Yeshua lebendig wandeln werden!

2. Mose 24,8:

Da nahm Mose das Blut und besprengte das Volk damit und sprach: Seht, das ist das Blut des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hat aufgrund aller dieser Worte.

Nachdem Moscheh nun mit den Edlen (
אציל) Israels und יהוה gegessen hatte machte er sich auf, um die Gesetzestafel (לח אבן) in Empfang zu nehmen. Die Gesetzestafeln meinen nichts anderes im Urtext als "Die Bewahrung der Herrschaft der Sohnschaft des Schöpfer" und ist ein Ausblick auf die kommende Herrlichkeit und das Geheimnis der Gottessohnschaft!

-Wer Ohren hat, der gehorche-


Zum Ende dieser Paraschah wird uns noch einmal aufgezeigt, dass das Gesetz versinnbildlicht durch Moscheh und den Sinai uns zur Herrlichkeit anleitet und ein Sinnbild für das Zeitliche ist wie auch zugleich für die Ewigkeit. Wenn wir nun die Nähe יהוה begehren ist es unabdingbar, dass wir vollkommen gesetzmäßig und in Einheit mit unserem Elohim wandeln. Auch mit diesem abschließenden Hinweis werden wir noch einmal durch Moscheh in Vollkommenheit unterwiesen:

2.Mose 24,18:
Und Mose ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg und blieb auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte.

שלום
 

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