Zeder

 

Biblische Zitate

 

Er redete auch von den Bäumen, von der Zeder auf dem Libanon bis zum Ysop, der aus der Mauer wächst. Auch redete er vom Vieh, von den Vögeln, von den Reptilien und von den Fischen.“

(1Kö 4,33)

 

Aber Joas, der König von Israel, sandte zu Amazia, dem König von Juda, und ließ ihm sagen: Der Dornstrauch am Libanon sandte zur Zeder am Libanon und ließ ihr sagen: Gib deine Tochter meinem Sohn zum Weibe! Aber das Wild auf dem Libanon lief über den Dornstrauch und zertrat ihn.“

(2Kö 14,9)

 

Es biegt seinen Schweif wie eine Zeder; die Sehnen seiner Lenden sind fest verschlungen.“

(Hi 40,17)

 

Der Gerechte wird sprossen wie ein Palmbaum, Er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon.“

(Ps 92,13)

 

Er geht frisch daran unter den Bäumen im Walde, dass er Zedern abhaue und nehme Buchen und Eichen; ja, eine Zeder, die gepflanzt und die vom Regen erwachsen ist.“

(Jes 44,14)

 

Bist du damit König, dass du dich im Bau von Zedernpalästen hervortust? Hat nicht dein Vater auch gegessen und getrunken und doch Recht und Gerechtigkeit geübt? Damals stand gut mit ihm.“

(Jer 22,15)

 

Menschensohn, gib dem Haus Israel ein Rätsel auf und lege ihm ein Gleichnis vor, und sage: So spricht GOTT, der Herr: Ein großer Adler mit großen Flügeln und langen Fittichen voll vielfarbiger Federn kam auf den Libanon und nahm den Wipfel der Zeder hinweg. Und er brach den obersten ihrer Zweige ab und brachte ihn in ein Händlerland und setzte ihn in eine Stadt von Kaufleuten.“

(Hes 17,2-4)

 

So spricht der Herr, Jahwe: Und ich werde von dem Wipfel der hohen Zeder einen Schössling nehmen und ihn setzen; von dem obersten ihrer Schösslinge werde ich einen zarten Reis abbrechen und ihn pflanzen auf einen hohen und erhabenen Berg; auf dem hohen Berg Israels will ich es pflanzen, damit es Zweige treibe und Früchte bringe und zu einem prächtigen Zedernbaum werde, dass allerlei Vögel und allerlei Geflügel unter ihm wohnen und unter dem Schatten seiner Äste bleiben können.“

(Hes 17,22-23)

 

Siehe, der Assyrer war wie eine Zeder auf dem Libanon, mit schönen Ästen, so dicht, dass er Schatten gab, und hoch aufgeschossen, dass sein Wipfel bis zu den Wolken reichte.“

(Hes 31,3)

 

Die Zedern im Garten Gottes stellten ihn nicht in den Schatten, die Zypressen waren seinen Ästen nicht zu vergleichen, die Platanen waren nicht wie seine Zweige; kein Baum im Garten Gottes war ihm zu vergleichen in seiner Schönheit.“

(Hes 31,8)

 

So spricht Jahwe, der Herr: 'An dem Tag, an dem ich die Zeder ins Totenreich stürzte, habe ich die Tiefe in Trauer versetzt; wegen ihr hielt ich die Ströme zurück und hemmte die Flüsse, wegen ihr hüllte ich den Libanon in Trauer, und wegen ihr verdorrten die Bäume im Wald. Als ich die Zeder mit gewaltigem Getöse in die Totenwelt stürzte – zusammen mit allen, die ins Grab müssen, – zitterten die Völker vor Angst. Und dort, im Land der Tiefe, trösteten sich die Bäume von Eden, die Prachtbäume des Libanon, die am Wasser standen, dass auch sie ihr Schicksal teilt. Auch sie waren mit ihr ins Totenreich gestürzt, zu den vom Schwert Erschlagenen. Und alle Nationen, die im Schatten der Zeder wohnten, kamen um.“

(Hes 31,15-17)

 

Und doch habe ich den Amoriter vor ihnen her ausgerottet, der so hoch war wie die Zedern und so stark wie die Eichen; ich habe oben seine Frucht und unten seine Wurzeln vertilgt;“

(Am 2,9)

 

Heule, Zypresse! Denn die Zeder ist gefallen, denn die Herrlichen sind verwüstet. Heulet, Eichen Basans! Denn der unzugängliche Wald ist niedergestreckt.“

(Sach 11,2)

 

Botanisches

 

Die großen, immergrünen Zedern (Cedrus) gehören zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) und es werden insgesamt drei Arten unterschieden. Dies sind zum einen die Atlas-Zeder (Cedrus atlantica) im Atlas-Gebirge in Algerien und Marokko, die Himalaja-Zeder (Cedrus deodara), welche in verschiedenen Teilen des Himalajas (Hindukusch Ostafghanistans, Pakistan und Nordwest-Indien) wächst sowie die Libanon-Zeder (Cedrus libani),welche entlang der türkischen Mittelmeerküste bis in den Libanon, dessen Wahrzeichen sie ist, hineinwächst. Zusätzlich gibt es isolierte Vorkommen der Libanon-Zeder in der Nähe des Schwarzen Meeres und auf Zypern. Während die Libanonzeder im türkischen Taurusgebirge noch in ausgedehnten Beständen anzutreffen ist, sind von den einst so berühmten Zedernwäldern Libanons nur noch spärliche Reste übrig geblieben. Hauptgrund hierfür war der weit in die Vergangenheit zurückreichende Raubbau, da das rötliche, angenehm duftende und haltbare Holz als äußerst wertvoll galt. Schon im 3. Jahrtausend v.Chr. gibt es Berichte über den Export von Zedern aus dem Libanon nach Mesopotamien und Ägypten. Auch das rund 5000 Jahre alte und beachtliche 53m lange „Sonnenboot“ des Pharao Cheops, 1954 im Süden seiner Pyramide aufgedeckt, besteht aus Zedernholz. Im alten Israels ließ Salomo für seinen Tempelbau ungefähr 30000 Frondienstpflichtige ausheben. Davon wurden 10000 im Wechsel einen Monat lang auf den Libanon zu Fäll- und Transportarbeiten geschickt, um danach zwei weitere Monate für den Tempelbau eingesetzt zu werden. Es ist sogar bekannt, wie der Transport der mächtigen Stämme organisiert war, denn Hiram I., König der Hafenstadt Tyrus, unterstützte Salomo in seinem Vorhaben: „ Ich habe die Botschaft vernommen, die du an mich gesandt hast, und werde deinen Wunsch nach Zedern- und Zypressenholz erfüllen. Meine Leute werden es vom Libanon an das Meer schaffen. Ich lasse es dann auf dem Meer an den Ort flößen, den du mir nennen wirst. Dort lasse ich es wieder auseinandernehmen, so dass du es abholen kannst.“ (1Kö 5,22-24). Nach der Zerstörung des Tempels im Jahr 586 v. Chr. durch Nebukadnezar, der als König von Babylon für seinen Palast ebenfalls Zedernholz verwendete, wurde auch der zweite Jerusalemer Tempel aus dem Holz der Libanonzeder erbaut. Kein Wunder, dass bereits um 330 v.Chr. Alexander der Große im südlichen Libanon kein für den Schiffbau geeignetes Holz mehr fand und die Stämme aus dem weiter im Landesinneren gelegenen Antilibanongebirge heranschaffen lassen musste. Daneben nutzte man Zedernholz zur Herstellung von Thronen und Altären, Möbeln, Truhen und Kästchen, seine Späne dienten als Räucherwerk bei Opferungen oder zum Einbalsamieren von Leichen zum Überdecken der unangenehmen Gerüche. Der Baum und sein Holz galten als Sinnbild von Stärke und Würde. Zedernharz und Zedernöl fanden medizinische Verwendung. Als Immersionsöl bei der Lichtmikroskopie wurde früher ebenfalls Zedernöl verwendet, weil das Öl aufgrund seines Brechungsindexes von 1,5 (Glas ebenfalls 1,5) starke Vergrößerungen ermöglichte. Heutzutage wird das Zedernöl leider durch synthetische Öle ersetzt. Im Libanon steht diese Art heute unter Schutz, und einige der 30-45m hohen Baumriesen mit Stammdurchmessern von 2-3m sollen auf ein Alter von zwei-bis dreitausend Jahren zurückblicken. Die Borke von jungen Zedern ist glatt und grau. Die Krone der immergrünen Libanonzeder ist in der Jugend konisch, im Alter dagegen unregelmäßig schirmförmig und in mehreren Etagen ausgebreitet. Die kleinen, eiförmigen Knospen sind von wenigen Schuppen umhüllt. Es gibt zwei Typen von Zweigen: zum einen endständige Langtriebe mit einzeln und spiralig am Zweig angeordneten Nadeln, zum anderen Kurztriebe mit Bündeln von Nadeln. Ihre meist dunkelgrünen, bis 35mm langen Nadeln sind in Büscheln zu 30-40 vereint und verbleiben bis zu sechs Jahre am Baum. Die walzenförmigen, bis 5cm langen männlichen Blüten besitzen zahlreiche schuppige Staubblätter und stehen aufrecht. Letzteres gilt auch für die weiblichen Blütenstände, die zu mehr oder weniger tonnenförmigen Zapfen von 8-12cm Länge heranwachsen. Von der Bestäubung bis zur Reife benötigen die Zapfen 1-2 Jahre. Danach zerfallen sie bei der Reife im zweiten oder dritten Jahr in die einzelnen Schuppen mit jeweils zwei geflügelten Samen.Die großen Samen sind unregelmäßig dreikantig, hell- bis graubraun und 11 bis 16 mm lang mit einem 15 bis 25 mm großen Flügel, der Flügel besitzt die gleiche Farbe wie das Samenkorn.

 

Anbau und Ernte

Zedern brauchen viel Sonnenlicht für ein gutes Wachstum. Im Vergleich mit anderen Kieferngewächsen kommt die Zeder mit relativ wenig Niederschlag aus.

 

Hauptinhaltsstoffe

Verzehrfähig sind die sogenannten Zedernüsse. Sie enthalten unter anderem: ungesättigte Fettsäuren, Pinol- und Pinolensäure, Eiweiße, Lecithin, Eisen, Magnesium, Mangan, Zink, Kobalt, Vitamine der Gruppen B und E

 

Medizinische Verwendung

Die Bewohner des Urals, Sibiriens und des nördlichen Europas kannten die heilenden Wirkungen der Zeder. Vor allem Naturheiler und Volksmediziner schätzten diesen Baum. In den Zedernzapfen stecken die Zedernüsse, welche voller Mineralstoffe und Vitamine stecken. Bei den Zedernüssen handelt es sich eher um den Zedernsamen, doch hat sich der Begriff Zedernüsse eingebürgert. Der Geschmack der Zedernüsse lässt sich als leicht harzig, leicht buttrig und buttrig beschreiben. Der hohe Gehalt an essentiellen (ungesättigten) Fettsäuren übt eine regulierende Wirkung auf den Cholesterinspiegel im Blut aus. Dies wirkt sich positiv gegen die Entstehung von Arteriosklerose aus. Der Verzehr von 100g Zedernüssen soll den täglichen Bedarf eines Menschen an Aminosäuren und wichtigen Spurenelementen wie Magnesium, Kupfer, Kalium, Kobalt, Zink, Eisen und Iod decken. Angeblich soll die Zedernuss auch alle essentiellen Vitamine enthalten; insbesondere das Vitamin E. Gesundheitliche Vorteile von Zedernüssen sind: Stärkung der Immunabwehr, verminderte Müdigkeit, erhöht körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, positive Wirkung auf Haut, Knochen und Haar, positive Auswirkungen auf die Leber-, Gallen- und Darmfunktion sowie den Fettstoffwechsel, heilsame Wirkung bei Allergien, potenzsteigernde Eigenschaften. Das bernsteinfarbene Zedernöl hat in der russischen Volksmedizin seinen festen Platz. Es schmeckt angenehm nussig. Seine allgemein stimulierende Wirkung erhöht die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit. Die Einnahme von Zedernöl wird bei Haarausfall und brüchigen Nägeln, bei psychischer und physischer Belastung, als wertvolle Nahrungsergänzung empfohlen. Es eignet sich sehr gut als Massageöl, kann bei vielen Hauterkrankungen und -verletzungen helfen und glättet dieses Sinnesorgan ebenfalls. Laut einer 1999 veröffentlichten Studie des Instituts für Lebensmitteltechnologie und des Internationalen Holzschutz-Entwicklungszentrums hat Zedernholzextrakt eine antibakterielle und pilzhemmende Wirkung. Es wurde die Substanz β-Thujaplicin (Hinokitiol) nachgewiesen. Auch konnte die Wirkung gegen bestimmte Schimmelpilze auf Kiefernholz mit dem Zedernholzextrakt bestätigt werden.

 

Kulinarische Verwendung

Zedernüsse gelten aufgrund ihrer vielfach ähnlichen Verwendung auch als „Soja des Nordens“. Wie aus Soja kann auch aus den Zedernüssen Milch und Rahm gewonnen werden. Der Zedernussrahm wird bis heute als Stärkungsmittel bei Krankheiten eingesetzt. Bis in die Schweiz hinein galt die weißgelbliche Creme bereits im 18. Jahrhundert als Heilmittel gegen Tuberkulose. Dabei kann man nicht nur die kleinen Zedernnüsse pur in Müslis oder zum Knabbern essen. Es lässt sich daraus auch eines der wohl besten und gesündesten Öle gewinnen und sogar noch die Pressreste in Form von Zedernflocken nutzen.

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