Nasso / נשא

"Erhebung"

Torah:        4.Mose 4,21-7,89

 

Haftarah:    Richter 13,2-5

 

Hadaschah: Lk 1,11-20

 

Diese Paraschah zeigt uns auf wie wir, in Elohims Ordnungen stehend, unseren Glauben noch einmal den entscheidenden Schub oder die Erhebung geben können. Alles in Einem gibt es auf der Erde nur drei Bereiche in denen wir innerhalb unseres Glaubens stehen können: Ägypten / Wüste / Israel! An dieser Stelle wird uns beim genauen Studium des Abschnitts eine weiter Möglichkeit eingeräumt wie wir unseren Wandel und unsere Beziehung zu יהוה intensivieren können. Im Kontext der Thora finden wir lediglich eine Grenzüberschreitung vor, die uns als Wegweiser für unseren anfänglichen Glauben dienen soll. Nämlich die Überwindung Ägyptens zur Wüstenwanderung. Hierbei installiert der EWIGE ein Instrument, welches den Menschen eine Hilfestellung bietet innerhalb des gesetzmäßigen Wandel in יהוה , durch dieses der Israelit auch dann letztendlich in das verheißene Land finden wird:
 

2. Mose 23,20-21:
Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und dich bringe an den Ort, den ich bestimmt habe. Hüte dich vor ihm und gehorche seiner Stimme und versuche Dich nicht ihm gegenüber zu behaupten, sonst wird er Euch nicht erheben, weil mein Name in ihm ist.


Elohim sei Dank haben wir noch weitere Sinnbilder innerhalb seiner heiligen Schriften, die uns als Wegweiser in die Ewigkeit hin dienen. In diesem Zusammenhang lesen wir dieswöchig ebenfalls von der Weihung Johannans und Samsons zu lebenslangen Nasiräern. Dem hebräischen Urtext entsprechend meint נזר, dass Jemand sich selbst wortwörtlich zum Feind nimmt und sich somit auch ein stückweit selbst abstirbt. Hierbei soll einerseits der kasteiende Charakter des Gelübdes dargestellt werden als auch andererseits die Tatsache, dass diese Aspekte weitesgehend auch jedem anderen Israeliten als Norm gelten sollte. Wir lesen mannigfaltig innerhalb der heiligen Schriften von Elohim geweihten Männern, die auch aufgrund dessen zu besonderer Glaubensstärke kamen. Sich also יהוה zu weihen wird nicht umsonst in diesem Kontext mit der "Erhebung" in Zusammenhang gebracht! Die Stärke Samsons zum Beispiel verhalf seiner Zeit Israel zum Sieg und die Geisteskraft des Johannan ermöglichte ihm die Position des Propheten anzunehmen, der letztendlich leibhaftig den Maschiach angekündigt hat. Im Folgenden schauen wir uns die einzelnen Bestandteile des Gelübdes und deren Bedeutung an:

-> Rauschtrank (שׁכר)
Das "Scheckern" ist allseits hin als "Trance in Yah" bekannt seit dem Sinai und dieser Zustand soll während des Gelübdes nicht erzeugt werden. Die Ursache für dieses Verbot ist uns unklar.

-> Trauben (ענב)

Die Wurzel des Wortes bringt zum Ausdruck, dass man sich selbst und die Welt nicht als dauerhaften Aufenthaltsort erwählen sollen und entsprechen so leben muss. Zudem bezieht es sich auf das Verbot der Selbstbezogenheit.

-> Sauerteig (חמץ)

Chametz beschreibt im Kern, dass gewisse Dinge meistens uns den Zugang zur Gerechtigkeit und zur Erlösung verschließen, da wir diesen nacheifern und jene im Endeffekt nur aufblähen, aber dennoch nichts bezwecken.

-> Leiche (נפשׁ)

Nepschesch beschreibt im Gegensatz zur Neschamah die tote Seele und warnt uns davor uns auch nur geringfügig mit Totem in Verbindung zu bringen. יהוה ist heilig und dieses Band würde man bei Übertretung verlieren...

-> Haupt scheren (תער)

Dieser Ausdruck meint, dass man sich im wahrsten Sinnde des Wortes seines Hauptes nicht berauben lassen soll. Hiermit wird Genüge getan, damit die innige Verbindung und somit die Kraft des Gelübdes erhalten bleibt.

Alles in Einem kann man sagen, dass der Nasiräer sich im Besonderen für Elohim absondert, um durch seine folgende innige Konnektivität zu ihm auch entsprechend Anderen erfolgreich damit dienen zu können. Der Nasiräer hat zwar eine andere Funktion als der Priester, jedoch haben beide einen vom Volk hervorgehobenen Zeugnischarakter! Das Interessante hierbei ist, dass es durch die Einsetzung des Nasiräers-Gelübdes es quasi jedem Israeliten möglich ist, sich im Besonderen יהוה zu weihen und somit auch einen wesentlichen Beitrag zum Wachstum des Volkes zu leisten. Zum Beginn der Paraschah lesen wir nämlich auch, wie die Priester vor das Volk gestellt wurden und einzeln gemustert wurden, damit diese klar erkenntlich für ihren Dienst am Heiligthum gemacht werden. Allgemeinhin ist der Priesterdienst an der Mischkan zeitlich begrenzt und umfasst bestenfalls zwanzig Jahre Arbeit am "Tempel". Trotz der Begrenzung der möglichen Arbeitslast am Heiligthum, war die Anzahl der Leviten recht beachtlich und sie haben ebenso innerhalb ihrer Mischpoke sowohl Oberste als auch Fürsten zur Anleitung zugewiesen bekommen.

4.Mose 5,1-3:
Und der HERR redete zu Mose und sprach: Befiehl den Söhnen Israel, dass sie alle Aussätzigen und alle, die an einem Ausfluss leiden, und alle durch eine Leiche Verunreinigten aus dem Lager hinausschicken! Sowohl Mann als auch Frau sollt ihr hinausschicken, vor das Lager sollt ihr sie hinausschicken, damit sie nicht ihr Lager unrein machen, in deren Mitte ich wohne.


Das nächste Kapitel beginnt gleich mit einem wesentlichen Aspekt der Bewahrung der gemeinschaftlichen Gesundheit im Gesamten. Die aufgeführten "Krankheiten" beschreiben allesamt eine Folge von Rebellion gegenüber Elohim und es ist daher mehr als ratsam, so eine Person bis zur Besserung auszugrenzen, damit sich nicht noch mehr Menschen damit "anstecken". Aussätzige stellen dabei die Geschwister dar, die das Leben nicht so annehmen möchten wie sie sollten und sich somit die Möglichkeit auf die Erlösung verbauen. Der Text deutet an, dass die Folge davon sein wird, dass sich die Gemeinschaft (מחנה) fortan vor der Person verschließen wird. An dieser Stelle stellt sich die Frage was die biblische Definition von Gemeinschaft ist. Machane umschreibt eine Masse, in der kein Individuum erkennbar ist, da diese sich erfolgreich in gegenseitiger Eintracht und Einmündigkeit begeben haben!

4. Mose 5,7:
ann sollen sie ihre Sünde bekennen, die sie getan haben; und der Schuldige soll seine Schuld erstatten nach ihrer vollen Summe und soll noch ein Fünftel davon hinzufügen und es dem geben, an dem er schuldig geworden ist.


Dieser Vers ist einer der markantesten innerhalb der Thora betreffend der Nächstenliebe und den Worten Yeshuas, die besagen, dass man erst Frieden mit seinem Bruder zu schließen habe, bevor man sich יהוה nähern möchte! Im Genauen geht es hierbei darum, dass man wenn man sich nicht unter Kontrolle hatte und daher seinem Bruder die Möglichkeit auf "Himmlisches" genommen hat, weil er durch einen selbst dazu gedrängt wurde zu reagieren, so muss man ihm wieder die Möglichkeit darbieten, dass er sich wieder in den Zustand (חמשּׁי) begeben kann, wo er wieder dem Gesetz nach als untadelig anzusehen ist und sich wieder Elohim nähern darf! Daher ist es überaus wichtig, dass wir darauf achten, dass wir uns in יהוה Augen nicht unserem Nächsten gegenüber versündigen und somit auch zwangsläufig von unserem Elohim getrennt sein werden und zudem noch einer anderen Entität denselben Schaden zufügen. Yeshua kannte diese Gesetzmäßigkeit, weshalb er der Nächstenliebe einen solchen Stellenwert gegeben hat, zumal der Feind diese nichts besitzt und daher auch viel Übel aus dieser Wurzel entwachsen ist. Sünde ist ein Zustand der Sünde erfordert und wir müssen aufpassen, dass wir nicht zuviel mit unserem Gehabe bei unserem Gegenüber "anrichten", sollten wir mal ausfallend werden. Es ist zielführender, wenn wir die Liebe in uns tragen und entsprechend auch weitergeben. Dies wird auch an der nächsten Begebenheit des Eifersuchtsordal erkennbar. Entsprechend dem Urtext meint "Eifersucht" einen Zustand, der unser eigenes Ich größt möglichen Raum gibt und somit nicht immer in Vollkommenheit wandelt. So kann es mal vorkommen, dass wir auf die Frau an unserer Seite eifersüchtig werden, was (ungerechtfertigterweise) Missmut & Gram zur Folge haben wird und daher an das vorangegangene Gebot unmittelbar anknüpft. In den Fällen, wo keine äußeren Zeugen vorhanden sind hat Elohim ein bestimmten "Ritual" entwickelt, wie wir Gewissheit über den in uns wohnenden Argwohn gewinnen können. Da die Ehe ein hohes Gut in den Augen יהוה darstellt, bedarf es definitiv der Klärung bei einem so wichtigem Thema. Einerseits kann man dies durchaus als Präventionsmaßnahme verstehen, wobei der friedensstiftende Charakter hierbei auch nicht außer Acht gelassen werden darf. An dieser Stelle verzichten wir darauf ins Detail zu gehen und verweisen lieber auf die Quintessenz des Abschnitts!

4. Mose 7,1-5:
Und es geschah an dem Tag, da Mose das Aufrichten der Wohnung vollendet und sie gesalbt und mit allen ihren Geräten geheiligt hatte sowie den Altar und alle seine Geräte und er sie gesalbt und geheiligt hatte, brachten die Fürsten Israels, die Häupter ihrer Vaterhäuser, sie, die Fürsten der Stämme, die Führer der Gemusterten, sie brachten ihre Gabe vor den HERRN: sechs Planwagen und zwölf Rinder, einen Wagen für zwei Fürsten und ein Rind für einen; und sie brachten sie vor die Wohnung. Und der HERR redete zu Mose und sprach: Nimm sie von ihnen an, und sie sollen zur Verwendung bei der Arbeit an dem Zelt der Begegnung sein, und gib sie den Leviten, jedem entsprechend seiner Arbeit!

 

Zum Schluss der dieswöchigen Lesung bringen noch die Fürsten (נשׂא) Israels ihre Gaben zum Heiligthum dar, damit dessen Fortbestand gewährleistet wird. Damit wird buchstäblich die Erhebung / Errichtung der Mischkan abgeschlossen sein! Mit ihrer Gabe der "Planwagen" (עגלה) ermöglichen sie den Leviten letztendlich ihren Dienst anzutreten und ordnungsgemäß verrichten zu können. Im Hebräischen meint dies, dass in einer funktionierenden Gemeinschaft die weltlich Einflußreichen die Diener des Heiligthums mit weltlichen Gütern zu versorgen haben, damit sie ihren Dienst verrichten können und somit gewährleistet wird, dass יהוה innerhalb seines Volkes Wohnung nimmt! 

-Wer Augen hat, der sehe-

Im Endeffekt geht es darum, dass das gesamte Volk großen Einsatz zeigt, damit wir unserer Funktion auf Erden gerecht werden können. Nur mit Elohim in unserer Mitte sind wir eine schlagkräftige Nation und wir werden schon auf Erden von unserem Vater zu einem selbstlosen Leben hin erzogen. Da wo er nämlich thront ist dies Usos und wir müssen unsere Seelen demütigen, damit wir auch für würdig befunden werden an der himmlischen Gemeinschaft teilhaftig zu werden! Unabhängig davon, wie die Verhältnisse um einen herum auch sein sollten, so darf man nicht vergessen, dass diese Gesetze auch individuell auf den Tempel im eigenen Leib Anwendung finden. Daher soll die Summe der dieswöchigen Lehre sein, dass man sich selbst soweit erniedrigen und יהוה weihen muss, damit er größt möglichen Raum in uns bekommt. Denn nur so erben wir dann den damit verheißenen Segen:

 

4.Mose 6,24-26 (Aaronitischer Segen):
 יברכך יהוה וישׁמרך׃
  יאר יהוה פניו אליך ויחנך׃
  ישׂא יהוה פניו אליך וישׂם לך שׁלום׃


שלום

Neueste Beiträge:

Druckversion | Sitemap
© Talmid 2024