Terumah / תרומה

"Erhebung"

Torah:        2.Mose 25-27,19

 

Haftarah:    1. Kön. 5,26-6,13

 

Hadaschah: Mk 12,35-44

 

 

Wir müssen innerhalb der Abfolge der Thoralesungen begreifen, dass sie unmittelbar aufeinander aufbauen. Nachdem das Volk nun aus Mizrajim geführt, in die Gesetze und Rechtsbestimmungen יהוה unterwiesen wurden und damit dem Schöpfer näher gekommen ist, wird ihnen nur die Möglichkeit auf eine bestehende Präsenz Elohims in ihrer Mitte gegeben in Form des Heiligthums! Zu Beginn dieser Paraschah lernen wir auch eine wichtige Grundlage für das Bestehen des Heiligthum oder besser gesagt dessen Fundament kennen. Damit der Bau der Stiftshütte beginnen kann bedarf es freiwilliger Opfer des Volkes!

-Wer Augen hat, der sehe-

2.Mose 25,2:
Sage den Israeliten, dass sie für mich eine Abgabe erheben. Nehmt sie von jedem, der sie freiwillig gibt.

Mal 1,13:
Und ihr sprecht: «Siehe, ist es auch der Mühe wert?» Und ihr verachtet ihn, spricht der HERR der Heerscharen, und bringet Geraubtes und Lahmes und Krankes herbei und bringet solches als Opfergabe dar. Sollte ich das von eurer Hand wohlgefällig annehmen? spricht der Herr.


Das Prinzip der Freiwilligkeit tritt hierbei dem Prinzip der Gewalt (Zwang) gegen-über. Gemäß den Worten unseres Rabbis Yeshua lesen wir, dass dies als Ganzopfer (תמיד) geschehen muss. נדב meint hierbei auch "Das Individuum öffnet gänzlich die Tür des Hauses" und beschreibt die Bereitschaft in Gänze sich יהוה zu öffnen! Nachfolgend werden einige grundlegende Bestandteile des Heiligthums genannt, woraus wir auch lernen können. Da diese auch öfter in den heiligen Schriften vorkommen, erachten wir es als wertvoll diese mal genauer vorzustellen:

- Gold  (זהב) -> Das "Schwert des Hauses" zeigt die allmähliche Vollendung in uns, wenn wir einschneidig für das Haus Elohims wandeln. Das beinhaltet sowohl einen sorgfältigen Wandel als auch eine wohlgewählte Wortwahl.

- Silber (כּסף) -> Silber steht sowohl für den Erlösungprozess auch wie für das Weltliche im Sinne des "auserwählten Wandels". Wir müssen uns soweit mit Irdischem anhaften, solange dies für die Erlösung dienlich ist.

- Bronze (נחשׁת) -> Die "sterbende Schlange" beschreibt das Abtöten des sündhaften Ichs, was auch an der Beschaffenheit des Opferaltars offensichtlich wird.

- Purpur (ארגּמן) -> "Argaman" steht nominell für die Pracht und bedeutet "Der Schöpfer ist das Haupt und legt Reichtum des Wassers (Gesetz) auf das Individuum". Wenn wir uns damit gesegnet wissen, werden wir automatisch Majestät und Pracht ausstrahlen.

- Karmesin (שׁני) -> Dieser Bestandteil beschreibt einen Zustand, wo das "Himmlische im Individuum Gott ist" und meint, dass Elohim immer mehr in uns Raum bekommt und so zu unserem Wesensmerkmal wird.

- Leinen (שׁשׁ) -> Doppelt genäht hält besser. Zweifaches Zeugnis des Himmels in unserem Leben sowohl im Innerlichen als auch Äußerlichen. Große Form der persönlichen Reinheit schon zu Lebzeiten auf Erden.

- Ziegenhaar (עזים) -> "Holz mit göttlichem Wasser verbunden" und beschreibt somit ebenfalls den Tod Yeshuas und das bereitwillige Wandeln in den Pfaden Gottes.

- Akazienholz (איל) -> Der "Schöpfergott herrscht" ist der abgesteckte Rahmen für Heiliges, was man auch an der Bundeslade und im Tempel sehen kann.

- Ölשמן) -> "Himmlisches Wasser auf dem Individuum" ist die beständige Taufe und Salbung mit der man ausgestattet sein muss, um gemäß den Gesetzen des Himmels zu wandeln.

- Leder (עור) -> "Quelle verbunden mit dem Haupt" ist vielerorts die äußere Hülle des Heilgthums und setzt voraus, dass man fest verbunden mit der Quelle des Lebens ist.

- Onyx (שׁהם) -> Der "Himmel öffnet das Gesetz" beschreibt einen Zustand der steten Zugriff auf Wasser ermöglicht und somit den Weg zum Ursprung ebnet.

Im Folgeabschnitt wäre es Unsinn die Thora zu rezitieren, sondern das Wort soll für sich selbst sprechen. Einige Dinge wie die Bundeslade sollen dennoch näher beleuchtet werden. Erstaunerlichweise bildet die Bundeslade nicht nur scheinbar den Anfang und Grundstein des Tempels, sondern auch dessen Mittelpunkt und "Allerheiligstes"! Bundeslade (ארן) meint "Der Schöpfer ist das Haupt des Individuums" und beschreibt damit Menschen und auch Dinge, die in Verbindung mit dem Schöpfer als ihr Haupt stehen. Das kann zum Beispiel auch Menschen meinen, die sich dazu entschlossen haben im Einklang mit der Natur zu leben oder gemäß den Gesetzen יהוה. Das Ganze wird damit "vergoldet", dass wir die Herrschaft Elohims in und über uns haben und auch weiterhin dafür Sorge tragen, dass sich seine Herrschaft noch ausbreiten kann! Die Lade wird letztendlich durch Ringe (טבּעת) getragen und ist gleichbedeutend mit der "Bereitschaft für das Haus der Quelle zu sterben" und dient als weiterer Wegweiser für uns in Hinblick auf die "wandelnde Thora" = Yeshua. Das gesamte Konstrukt der Bundeslade trägt dann das Gesetz in sich und wird durch zwei Cherubime geshützt. Das offensichtliche Abbild auf den Baum des Lebens spielt hier eine immense Rolle sowie der Verweis aus Yeshua in Hinblick auf das Walten יהוה in unserem Leben!

-Wer Ohren hat, der höre-

2. Mose 25,22:
Dort will ich dir begegnen und mit dir reden von dem Gnadenstuhl aus, der auf der Lade mit dem Gesetz ist, zwischen den beiden Cherubim, alles, was ich dir gebieten will für die Israeliten.

Der Schaubrottisch wird ebenfalls aus Akazienholz hergestellt. Schaubrote (
לחם פנים) oder besser gesagt die "Brote des Angesichts" dienen und auch als Mahnung dafür den Fokus stets darauf zu haben, dass wir die "Herrschaft des Gesetzes" im Blick haben. Es kommt nicht von ungefähr, dass dieser der Menorah gegenüber steht und sogar von ihr beleuchtet wird! Die Menorah dient hierbe abermals als Sinnbild auf Yeshua und zeigt uns noch einmal auf, dass er uns trägt und sowohl sein Licht heller scheint als auch sein Spross letztendlich die Triebe schlägt. Im Folgekapitel wird dann die äußere Hülle des Heiligthums näher beschrieben nachdem das Innere nun gefestigt und manifestiert wurde. Demnach habe wir innerhalb der Thora eine weitere Richtlinie, wie wir unser Zeugnis für die Außenwelt gottgemäß ausgestalten sollen. Prachtvolle wie auch reine Dinge sollen hauptsächlich unsere "Decke" oder Kleidung darstellen, damit dies nicht nur angemessenen Zeugnischarakter besitzt, sondern auch "attraktiv" ist. Sobald Menschen dann unser Innerstes besuchen, sehen sie auch die Tiefe von Yeshua und das Allerheiligste kennen. Als diese genannten Merkmale innerhalb der Paraschah weise nochmal eindrucksvoll auf Yeshua als wandelnde Thora hin. Wir haben das im Urtext im Detail uns angeschaut und jedes weitere Wort wäre an dieser Stelle zuviel! Wir müssen umso mehr dem Vorbild Yeshua folgen, damit der WIlle יהוה in uns Bestand hat und zur Vollendung kommt. Diese Thoraportion lehrt uns im Endeffekt nicht anderes als dass wir Elohim nichts geben können als nur größt möglichen Raum in uns!

-Wer Augen hat, der sehe-


Die Maße des Heilgthums werden dabei im irdischen Tempel begrenzt und führen uns direkt zum Opferaltar, der freilich außerhalb des Heilgthums liegt. Sie bildet dabei die natürliche Hürde zum Eintritt in da Heilige und in die Präsenz יהוה. Wie schon oben aufgeführt ist der Altar gänzlich aus Bronze gefestigt und dient uns dabei als weiteres Abbild dafür, dass die Sünde oder genauer das was uns vor dem "Himmlischen verschließt" abgetötet werden muss, damit wir in die Gemeinschaft mit unserem Elohims kommen. Der Opferaltar ist wie auch die Bundeslade als auch die Abgrenzung des Vorhofs mit Ringen ausgestattet und deutet umso mehr auf die Pflicht des eigenen "Absterbens" ermahnend hin.

2. Mose 27,8:
Als einen Kasten von Brettern sollst du ihn machen, dass er inwendig hohl sei, wie er dir auf dem Berge gezeigt wurde.

Hohl (
נבב) beschreibt ebenfalls die Bereitschaft das eigene für das Haus Gottes zu öffnen und zur Verfügung zu stellen. Das Wort לח für Bretter ist identisch mit dem Wort für Gesetzestafel und ergänzt somit den Ausblick auf unsere Haltung bei unserer Opferung. Dabei soll hervorgehoben werden, dass das Volk aufgetragen bekommt, ja alles so auszuführen wie ihnen auf dem Berg gezeigt wurde. Die Opferbereitschaft, die mit Bronze umschrieben wird im Deutschen, dient dabei als Grundlage für den Zugang zum Heilgthum oder wenigstens vom "heiligen Bereich" = Vorhof (חצר). Dieser Raum ist wiederum großzügiger bemessen und stellt ebenfalls den Handlungsspielraum der Fremdlinge oder "Völker" wider, so wie wir zum Ende hin in Offenbarung lesen dürfen:

Offb. 11,2:

Aber den Vorhof außerhalb des Tempels wirf hinaus und miß ihn nicht; denn er ist den Heiden gegeben, und die heilige Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monate.

Bei der Beschreibung des Vorhofes fällt immer wieder auf, dass in gefestigter Art und Weise die Grenzen der göttlichen Präsenz auch unüberwindbar manifestiert wurden und Äußerlich auch nur durch Ausheben der bronzenen Füße "irregulär" Zugang verschaffen kann. Eine Sache, die man sich zwar nicht zum Ziel machen sollte, aber dennoch eine Notlösung darstellen kann. Das die Grundstruktur des Heilgthums dabei stets gefestigt bleibt, zeigt sich auch ein der Einpflockung des Randbereich. Pflock (כּלי) meint im Urtext, dass eine Maßnahme ergriffen wird, die stets die Herrschaft Gottes die Hand darreicht und somit gewährleistet! Mit dieser Tatsache schließt die Paraschah ab und führt uns noch einmal eindrucksvoll vor Augen, dass יהוה in der Mitte des Volkes sein Zelt aufschlagen möchte, dies aber auch an Bedingungen knüpfen muss, um das Gute zu bewahren und damit seine Präsenz inmitten des Volkes auch aufrecht erhalten zu können. Der EWIGE ist so heilig, dass wir erst Zugang zu ihm haben, wenn unsere sündhafte Natur geopfert wurde, wir im Wasserbad gereinigt sind und unser Angesicht stets auf Yeshua als unseren Leuchter gerichtet wissen.

Hebräer 9,9-14:

Das ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit: Es werden da Gaben und Opfer dargebracht, die nicht im Gewissen vollkommen machen können den, der Gott dient allein mit Speise und Trank und verschiedenen Waschungen. Dies sind irdische Satzungen, die bis zu der Zeit der Besserung auferlegt sind. Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der Güter bei Gott durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht ist, das ist: das nicht von dieser Schöpfung ist. Er ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erlangt. Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche von der Kuh durch Besprengung die Unreinen heiligt, sodass sie leiblich rein sind, um wie viel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott!

Seid reich gesegnet!

שלם
 

Neueste Beiträge:

Druckversion | Sitemap
© Talmid 2024