Mathot / מטות

"Stämme"

Torah:        4.Mose 30,2-32,42

 

Haftarah:    Jer 1-2,3

 

Hadaschah: Lk 13,1-9

 

 

Diese Paraschah knüpft ebenfalls an die Vorangegangene an und soll uns mit einer Hauptlektion in den aufrichtigen Pfaden unterweise. Im Vordergrund dieser Lehre steht einerseits die Zusammensetzung Israels in seinem Stammesgefüge als auch das Erkennen des eigenen Ichs zur Vollendung dessen. In diesem Zusammenhang steht auch der dieswöchige Haftarah-Teil aus dem Buch des Propheten Yirmeyahu, dessen Name "Gott macht groß" bedeutet. In den ersten beiden Kapiteln des Buches wird ausgiebig und intensiv über die Berufung des Propheten berichtet und diese hat eine direkte Verbindung zu unserem eigenen Dasein und Wandel im Glauben und in der lebendigen Beziehung zu יהוה! In diesem Zuge werden wir von IHM mit einem neuen Namen benannt sein und unsere Identität in Israel und im kosmischen Gefüge wird uns bewusst gemacht werden. Dies kann man durchaus als Unterpfand der Verheißung ansehen und gibt uns allerlei Grund zur Dankbarkeit und Freude:

 

Lukas 10,20:
Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind; freut euch aber, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind!

Diese Freude wird dann dadurch vervollständigt, dass wir uns mit unseren "israelischen Identität" fortan viele Geschwister unser Eigen nennen dürfen auch wenn die noch kurz anhaltende Zerstreuung mancherorts dies auch eindämmt. Wir leben in interessanten Zeiten und sollten allesamt allmählich zu unserer Berufung erwachen und diese auch wahrnehmen durch die wundervollen Einflüsterungen des Ruachs dahingehend. Israel ist ein Volk, dass nur funktioniert, wenn es seine genuine Funktion als Leuchter für die Welt wahr nimmt, weshalb die Sammlung als Volk oder in Stämmen erst dann erfolgen wird, wenn die Menschen auch hierzu bereit sind! In diesem Kontext dürfen wir nun unsere wahre Identität eingliedern, in Stammesverbänden organisiert, um unserer letztendlichen Funktion im Leibe auch gerecht werden zu dürfen, Selah!

 

4. Mose 30,3-8:
Wenn ein Mann dem HERRN ein Gelübde ablegt oder einen Eid schwört, ein Enthaltungsgelübde auf seine Seele zu nehmen, dann soll er sein Wort nicht brechen; nach allem, was aus seinem Mund hervorgegangen ist, soll er tun. Und wenn eine Frau dem HERRN ein Gelübde ablegt oder ein Enthaltungs-gelübde auf sich nimmt im Haus ihres Vaters, in ihrer Jugend, und ihr Vater hört ihr Gelübde oder ihr Enthaltungsgelübde, das sie auf ihre Seele ge-nommen hat, und ihr Vater schweigt ihr gegenüber, dann sollen alle ihre Gelübde gelten, und jedes Enthaltungsgelübde, das sie auf ihre Seele ge-nommen hat, soll gelten. Wenn aber ihr Vater ihr gewehrt hat an dem Tag, als er es hörte, so sollen alle ihre Gelübde und alle ihre Enthaltungsgelübde, die sie auf ihre Seele genommen hat, nicht gelten; und der HERR wird ihr vergeben, weil ihr Vater ihr gewehrt hat. Und wenn die Frau eines Mannes wird und ihre Gelübde auf ihr sind oder ein unbedachter Ausspruch ihrer Lippen, mit dem sie ihre Seele gebunden hat, und ihr Mann hört es und schweigt ihr gegenüber an dem Tag, da er es hört; dann sollen ihre Gelübde gelten, und ihre Enthaltungsgelübde, die sie auf ihre Seele genommen hat, sollen gelten.

 

Gleich zu Beginn lernen wir einen wichtigen Aspekt der Verhältnisse innerhalb des Stammesgefüges, welches auch wie alles in der Thora als Abbild auf das Himmlische dient. Der HERR ist unser Bräutigam und das Volk ist die Braut. Dieses Prinzip können wir anhand solcher Gleichnisse und mit Hilfe von Demut gut leben und befolgen. Damit unser Beziehung zu יהוה funktioniert, müssen wir akzeptieren, dass sein Wille vordergründig ist und wir gegebenfalls auch Dinge tun müssen, die nicht unseren Vorstellungen entsprechen. Erst die vollkommene Annahme dieser Tatsache und die Hingabe im Folgenden lassen unsere Beziehung zu Elohim gedeihen und uns auch zu freiwilligen Taten animieren, die ebenfalls ein Enthaltungsgelübde beinhalten können. An dieser Stelle muss auch erwähnt werden, dass es sich hierbei um ein besonders Gelübde handelt, dass namentlich nur an dieser Stelle im gesamten Tanak vorkommt! Das Hebräische Wort אסּר meint soviel wie "Den Schöpfe in Gänze zum Haupt machen" und bedeutet de facto soviel wie, dass man sich absolut und in jeglicher Weise dem himmlischen Vater hingibt, um so seine Beziehung zu ihm zu stärken! Da Yah ein "eifersüchtiger El" ist und in jedem Fall darauf bedacht ist, dass Gelübde und Schwüre in jedem Fall eingehalten werden, ist es daher ratsam, wenn eine übergeordnete Authorität solche ein Begehren erst einmal absegnet. Sowohl in der Ehe als auch im väterlichen Hause wäre die Frau durch das Geloben dieses spezifischen Gelübdes quasi von ihrer weltlichen Hauptlast entbunden, um יהוה vollends dienen zu können. In unserer heutigen Welt würde dies etwa dem "Klostergelübde" der Nonnen am Ehesten nahe kommen. Dieses spezielle "Asar"-Gelübde ist bei legitimer "Passierung" unwiderruflich und sollte daher vorher genau untersucht werden. Es geht quasi über ein Gelübde hinaus und bedeutet im Kern die vollkommene Weihung auf Lebenszeit für יהוה!

4. Mose 31,1-5:
Und der HERR redete zu Mose und sprach: Nimm Rache für die Söhne Israel an den Midianitern! Danach sollst du zu deinen Völkern versammelt werden. Und Mose redete zum Volk: Rüstet von euch Männer zum Heer〈esdienst〉 aus, dass sie gegen Midian ziehen, um die Rache des HERRN an Midian auszuführen! Je tausend von jedem Stamm, von allen Stämmen Israels, sollt ihr zum Heer〈esdienst〉 aussenden. Und es wurden von den Tausendschaften Israels tausend von jedem Stamm ausgehoben: zwölftausend zum Heer〈esdienst〉 Gerüstete.


Die Hingabe zum Schöpfer erfordert auch manchmal, dass wir seine Aufforderung zum Kampf beflissen wahrnehmen sollen. Auch hier sollte uns klar sein, dass sämtliche Anordnungen יהוה Israel zum Besten dienen und wir nur glaubend darnach handeln müssen, um einerseits unseren Erfolg zu gewährleisten als auch um unseren Elohim zufrieden zu stellen! Midian (מדינ) steht allgemeinheit für die "Selbstgerechtigkeit" und diese falsche Eigenschaft muss freilich ausradiert werden, damit wir im Glauben reüssieren können. Der Begriff geht noch viel tiefer und meint nicht nur den falschen Fokus, sondern auch das "gerechte Leben" rein zum Zwecke des Eigennutzes. Damit dieser Feind in uns besiegt werden kann, bedarf es das Wirken von allen Stämmen Israels in tausendfacher Ausführung. Die Zahl 1000 meint das Göttliche Potential in uns und die Kraft Gottes im Menschen als dort vergrabener Schatz!

- Wer Augen hat, der sehe -

 

Matthäus 22,29:
Yeshua aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes.


Damit wir uns selbst nicht auf einen andauernden Irrweg befinden ist es absolut wichtig, dass wir die Kraft Gottes anwenden gegenüber unseren Feinden und diese dann durch die Erschlagung alles "Männlichen" ihrer Schlagkraft berauben und somit auch zukünftig unsere Ruhe vor den Feinden haben, da diese längst besiegt sind. Aus eigener Beschauung können wir nur hierzu anraten, da man dann defintiv in den Genuß der Früchte des Verheißenen Landes kommt, dazu gleich mehr. Zuvor wollen wir uns noch einen Aspekt widmen:

4. Mose 31,17-18:
So bringt nun alles Männliche unter den Kindern um, und bringt alle Frauen um, die einen Mann im Beischlaf erkannt haben! Aber alle Kinder, alle Mädchen, die den Beischlaf eines Mannes nicht gekannt haben, lasst für euch am Leben!


יהוה ist so rein, dass er Befleckung absolut nicht ausstehen kann und wir durch eine Entweihung bezwecken würden, dass wir (dauerhaft) getrennt vom Schöpfer leben müssten. Aus diesem Grund ist das Einhalten des Gelübdes auch so wichtig. Wir müssen zudem Bedenken, dass die Heilige Schrift vom heiligen Volk Gottes zeugt, welches quasi schon die "Taufe und Sündenvergebung" durch die Annahme in Israel erlangt hat, darnach ist bei Abfall kein Opfer mehr möglich, dass Yah zufriedenstimmt gemäß diverser Schriftzeugnisse. Das Prinzip der Jungfräulichkeit meint dabei, dass man hierbei nicht mit einem "anderen Mann intim wird", was in heutiger Zeit schnell spirituell geschehen mag und hauptsächlich so gemeint ist! Die befleckten Frauen des Feindes haben somit das Potential uns unterschwellig und passiv zu schädigen, weshalb wir nur jungfräuliche in Empfang nehmen dürfen, die nach unseren Maßstäben dann "bestäubt" werden können, da sie nicht etwas Anderem geweiht sind, sondern frei sind zur Annahme in das Volk Israel!

-Wer Ohren hat, der höre-

Das restliche Kapitel zeugt dann davon, dass es sich ebenfalls mit Gegenständen und Beute der Feinde verhält. Sind diese zu bereinigen, dann können diese auch verwendet werden als reines Utensil in unserem Glaubensleben und nicht als wesentlicher Inhalt dessen oder gar als "feindliches Geschwür" usw. Konkret ist damit gemeint, dass unter Umständen gewisse sehr dienliche Aspekte aus unserem "weltlichen Leben" ebenfalls im Glauben gebraucht werden dürfen, voraussgesetzt diese nehmen uns nicht ein und lenken uns nicht vom Fokus auf יהוה ab! An dieser Stelle werden wir innerhalb der Thora an einen interessanten Punkt geführt. Nachdem die Midianiter nun besiegt sind durch das ganzheitliche Wirken des Volkes, kann Israel sich nun dazu aufmachen, das Land in Besitz zu nehmen und zu verteilen:

4. Mose 32,5:
Und sie sagten: Wenn wir Gunst in deinen Augen gefunden haben, dann möge dieses Land deinen Knechten zum Eigentum gegeben werden! Lass uns nicht über den Jordan ziehen!


Der Zeitpunkt dieser Landverteilung ist dennoch kritisch zu bewerten, da sie diesseits des Jordans erfolgt, doch es nicht verwunderlich wieso ihn ausgerechnet bestimmte Stämme erhalten haben, oder den Wunsch hierzu geäußert haben. Ruben, Gad und Manasse haben jeweils Eigenschaft in sich gelegt bekommen, die sie anfällig machen für den "Reichtum dieser Welt" und die Selbstbezogenheit. Es ist daher nicht verwunderlich, dass dieser Weg besonders viele Anhänger (Vieh) hat und sich diese Verbände erst einmal in Sicherheit diesseits des Jordan wissen wollen was wir auch am heutigen Zustand der Gemeinde prima sehen! Damit das Gesamtgefüge hierbei nicht zerbricht ordnete Moscheh dennoch an, dass die Männer dieser Stämme ihren Brüdern im Kampfe beistehen sollen. Eine Verheißung, dass das Volk als Ganzes das Land erben soll! Dennoch ist es der Unglaube in Teilen in einem selbst, der einen davon abhält den unbequemen Weg der Landeinnahme zu gehen. Diese Begebenheit soll uns aufzeigen und lehren, dass wir selbst in Fülle dazu bereit sein sollen die Verheißungen in Empfang zu nehmen und die Bereitschaft mitzubringen dafür zu kämpfen, Selah! Wir sehen direkt, dass der Zorn יהוה entbrannte, als sich Teile Israels dazu entschlossen hatten, erst einmal eine Pause einzulegen und somit in Gefahr zu laufen zu rasten und das Ziel nicht zu erreichen. Einzig zwei Männer oder besser gesagt göttliche Eigenschaften in uns ermöglichen uns den Weg beflissen und getreu zu Ende zu gehen: Übersetzt würden die Eigenschaften so etwas wie: Treue & Mut bedeuten in Person von Kaleb und Nun! Damit wir dies nicht zu spät erkennen, müssen wir stets dazu bereit sein unseren Einsatz und Willen Elohim zu opfern. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Paraschah uns vermitteln möchte, dass wir durch den richtigen Einsatz und die richtige Weihe unseren Glaubensweg erfolgreich beschreiten können. Es ist unablässlich, dass wir uns hierbei als makelloses Ganzopfer anbieten und auch aus uns selbst heraus den Willen zum Kmapf bestreiten und den Weg den Yeshua uns vorgelebt hat zu Ende gehen:

 

Lukas 13,1-9:
Es waren aber zu der Zeit einige da, die berichteten Yeshua von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben als alle andern Galiläer, weil sie das erlitten haben? Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen. Oder meint ihr, dass die achtzehn, auf die der Turm von Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen seien als alle andern Menschen, die in Jerusalem wohnen? Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.Er sagte ihnen aber dies Gleichnis: Es hatte einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weinberg, und er kam und suchte Frucht darauf und fand keine. Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine. So hau ihn ab! Was nimmt er dem Boden die Kraft? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn herum grabe und ihn dünge; vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab.

 

שלום

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