Vayatze / ויצא

"Und Gott zeigte einen Ausweg"

 

Torah:        1.Mose 28,10-32,2

 

Haftarah:    Hos 12,12-14,10

 

Hadaschah: Joh 1,41-51

 

 

Wir dürfen auch in dieser Thoraportion lernen, wie יהוה uns einen Ausweg aus dieser Welt hin zum Ewigen schafft. Innerhalb der Heiligen Schriften treten immer wiederkehrende Prinzipien auf, die aufzeigen, wie wir unser Glaubensleben erfolgreich beschreiten im Sinne יהוה und auf den Wegen Yeshuas den er uns im "Fleische" vorgelebt hat. Beim Propheten Hosea lesen wir dazu in der Paraschah wozu Jakob und das Haus Ephraim bestimmt seien und wir werden an dieser Stelle noch mal vor der Untreue gewarnt und können dies ebenfalls für unseren Wandel berücksichtigen, damit wir etwa nicht Gefahr drohen abzufallen.

Hos 12,1-2:
Mit Lüge hat mich Ephraim umzingelt, mit Betrug das Haus Israel. Aber Juda hält noch fest an Gott und ist dem Heiligen treu.  Ephraim weidet Wind, es läuft dem Ostwind nach. Täglich mehrt es Lüge und Gewalt. Sie schließen mit Assur einen Bund und bringen Öl nach Ägypten.


Wir dürfen nicht nur das Flüchtige suchen und das Heilige auch nicht den Hunden vorwerfen. Vielmehr empfiehlt es sich, dem Juden einen Juden und dem Griechen ein Grieche zu sein. Unster Glaube muss daher auf einem soliden Fundament stehen, der sich unter Anderem durch Kontinuität, Treue und Gehorsam zusammensetzen sollte! In diesem Kontext wir uns innerhalb dieser Paraschah ein Sinnbild auf den rechten Wandel und das rechte Trachten vorgestellt. Zu Beginn der Thoraportion erscheint יהוה dem Jakob un zeigt ihm eine Leiter (סלּם). Er gibt ihm somit die Weisung, wie er nun in DIREKTEN Kontakt mit dem Schöpfer kommen kann! In den Folgeversen richtet יהוה seinen Bund mit Jakob und seinem Urahn Abraham auf und verheißt ihm die Nachkommenschaft auf der gesamten Erde und dass dadurch die Nationen gesegnet sein werden! Heutzutage erleben wir die Diaspora zurecht als auferlegte Strafe Elohims, doch wir müssen auch diese Prophezieungen gedenken, die besagen, dass die "Gojim" durch Israel gesegnet werden sollen, damit sich der Plan Elohims an den Menschen verwirklicht! Im Anschluss dessen erkennt Jakob an, dass er nur an der Stelle mit Hilfe der Leiter יהוה begegnen kann und weiht diesen Ort als ein Heiligthum. Hierbei lohnt es sich einen Blick auf das hebräische Wort "Salam" für Leiter zu werfen, da es nur ein einziges Mal in der Bibel vorkommt! סלּם bedeutet soviel wie "Fülle der Kraft des Himmels" und beschreibt einen inneren Zustand, der eine Möglichkeit für den Zugang zum Himmlischen darstellt und in den gängigen Übersetzungen als "Leiter" überliefert wird. Die Heiligen Schriften stecken voller Tiefe des Glaubens un der Erfahrung יהוה in uns als Tempel seiner! In dieser Paraschah bekommt der Gläubige die erste Intensität und Intimität Elohims zu spüren und vor Augen gestellt. Die Liebe zueinander wird gestärkt und ein Ausweg aus dem Ich und ein Zugang zu יהוה aufgezeigt! Der Titel dieser Paraschah nämlich bedeutet im Hebräischen "Gott & Erlösung zum Führer haben" und ist ein weiterer Aufruf sowohl Elohim als auch die Vollendung des Glaubens in Fülle anzustreben und nachzueifern!

 

-Wer Ohren hat, der höre-

 

Im Folgekapitel zieht Jakob wieder gen Osten zu einem Brunnen und erkundigt sich nach Menschen auf Haran. חרן bedeutet soviel wie "Sich davor verschließen, dass das eigene Ich das Haupt wird". Dies stellt eine Grundbedingung dafür dar, dass wir יהוה in vollem Maße begegnen dürfen. Es schützt uns davor Sünden zu begehen und wir genießen fortan die Gesellschaft mit Menschen, die Ähnliches leben und sich zuvor bei Laban "gereinigt" haben! In diesem Zuge bietet Laban dem Jakob seine zwei Töchter Lea (לאה) und Rahel (רחל) an, woraus schließlich die 12 Stämme Israel entstehen werden! Diese musste er durch "Frondienst" bei Laban tatsächlich ein Stück weit "erarbeiten". Die beiden Namen der Töchter deuten darauf hin, dass es zum Reinigungsprozess gehört, dass die Kraft Elohims sich dauerhaft in einem entfaltet durch vollkommenen Dienst (=7 Jahre). Ein immenses Beispiel auf den Messias Yeshua der dies in zweifacher Fülle tat. Im Hadaschah-Teil lesen wir wie auch in der Paraschah die Begegnung Yeshuas / Jakobs mit der Frau am Brunnen und dem daraus resultierenden Segen. Jakob bleib nicht nur bei den Zelten, sondern stets auch bei einem Brunnen (בּאר) und somit bei Yeshua als der Quelle des lebenigen Wassers! Nachdem sich nun Jakob bei Laban gereinigt hatte gebaren ihm seine Frauen die ersten Söhne und damit wurden auch die ersten Früchte seiner harten Fronarbeit deutlich gemacht. Plötzlich sah Jakob den Laban "mit anderen Augen" und zog mit seinem Verdienst nun aus mit seinem Schicksal in der Hand.

Hebr. 9,8-11:
Damit macht der Heilige Geist deutlich, dass der Weg ins Heilige noch nicht offenbart sei, solange das erste Zelt Bestand habe. Das ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit: Es werden da Gaben und Opfer dargebracht, die nicht im Gewissen vollkommen machen können den, der Gott dient allein mit Speise und Trank und verschiedenen Waschungen. Dies sind irdische Satzungen, die bis zu der Zeit der Besserung auferlegt sind. Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der Güter bei Gott durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht ist, das ist: das nicht von dieser Schöpfung ist.

 

Eph 5,25-27:
Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er für sich die Gemeinde herrlich bereite, die keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei.


Diese Aspekte aus dem Neuen Bund tauchen ebenfalls in dieser Paraschah auf und deuten sowohl auf Yeshua als auch auf uns Gläubige in Hinblick auf unseren persönlichen Glaubenswandel! Konkret geht es darum, dass ein Mann seine Braut so sehr begehrt, dass er selbst unter den Umständen des Frondienstes und der List bereit ist sich aufzuopfern und hart für seine Braut zu arbeiten. Einzig Yeshua erfüllt dieses Abbild auf die vollen 7000 Jahre und dient uns als der Bräutigam, welcher uns den heiligen Namen geben wird zum Zeitpunkt der Ehelichung. Die Einswerdung mit יהוה in den Himmeln auf Ewigkeit ist das Los der Erlösten und die Verheißung an Israel. Dabei steht die Rechtschaffenheit an vorderster Front, damit das Erbe dann auch legitim auf Dauer bestehen kann.

1. Mose 31, 12-13:
Er aber sprach: Hebe deine Augen auf und sieh! Alle Böcke, die die Tiere bespringen, sind sprenklig, gefleckt und scheckig; denn ich habe alles gesehen, was Laban dir antut. Ich bin der Gott zu Bethel, wo du das Steinmal gesalbt hast, und du hast mir daselbst ein Gelübde getan. Nun mach dich auf und zieh aus diesem Lande und kehre zurück in das Land deiner Verwandtschaft.


Nachdem Jakob einen trügerischen Umweg gegangen ist, was er in Vers 2 erkennen konnte steht ihm יהוה wieder bei und weist ihm den Weg ins verheißene Land zurück. Der EWIGE erscheint dem Urvater per Engel und offenbart sich als der Elohim von Bethel, was der "Hütte Gottes" im Buch der Offenbarung gleich kommt. Bethel dient im Gegensatz zu Jerusalem nur als temporärer Sitz seines Heilightums, doch ist es eben das entscheidende Sprungbrett, damit jene Gefilde erreicht werden, die zum Auszug aus dem Diesseitgen als Segen für uns gereichen. Dieser Intuition nachfolgend ging Jakob den Weg, den יהוה ihm gewiesen hatte. Als er nun von Laban geflohen war kam ihm dieser nach und holte ihn wieder ein! In dieser Szene wird das trügerische Herz des Menschen deutlich bei allen Beteiligten. Rahel, die den Hausgott Labans gestohlen hatte wandte eine List an, als auch Jakob mit seiner List gegenüber den Herden und Eigentum Labans. Beide schlossen zum Ende des Kapitels einen Bund und versiegelten diesen, sodass uns nichts anders übrig bleibt, außer zu bekennen, dass auch wir eines Tages auf unserem Weg zum "Israeliten" hin diesen Reinigungsprozess durchlaufen müssen, Sela! Erst als  Jakob alles mit seinem Verwandten Laban bereinigt hatte und dieser auch vergebenden und gereinigten Herzens ward, konnte Jakob fortan nun frei dem Ruf יהוה folgen, da einerseits die Schuld beglichen wurde und andererseits die Erkenntnis herangereift ist, dass man in Rechtschaffenheit zum Erfolg kommt!

Johannes 1,45-51:
Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose in dem Gesetz geschrieben und die Propheten, Jeschu, den Sohn des Josef, von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Aus Nazareth kann etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh! Yeshua sah den Nathanael zu sich kommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem kein Trug ist! Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Yeshua antwortete und sprach zu ihm: Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich. Nathanael antwortete und sprach: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels. Yeshua antwortete und sprach zu ihm: Weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du? Du wirst Größeres als dies sehen. Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen.

 

Zwar lesen wir erst in Kürze, wie Jakob dann erst wirklich zum waschechten Israeliten getauft wird, doch dient diese Paraschah schon als Fundament dessen was im Folgenden geschehen wird. Ebenso bezeugt Yeshua dem Nathanael ein richtiger Israelit zu sein, da er ihn unter dem Feigenbaum beten sah. Der Feigenbaum steht im alten Orient für den lebendigen Glauben und attestiert noch einmal dem Israeliten den direkten Zugang zur himmlischen Welt und den Beistand durch dessen Diener. Zudem skizziert die im Hadaschah-Teil auftretende Begebenheit gerade diese Verbundenheit zwischen יהוה und dem einzelnen Israeliten, bereits dann, wenn er kurz zur Schwelle zum Jenseitigen steht. Gerade der Haftarah-Teil ruft uns dazu auf unseren Weg mit Elohim im Glauben willentlich & entschlossen zu gehen, damit wir etwas nicht zu Fallobst werden wie das Haus Ephraim zum Ende hin! Es besteht zwar stets Raum zur Buße, doch wird die Tür irgendwann ebenfalls verschloßen werden, sodass wir als getreue Jünger Christi stets darauf erpicht sein sollten auf den Bräutigam zu warten, auch wenn unsere Vermählung auch erst in 7 Jahren auf uns zukommen wird. Rachel ist die ersehnte Braut Israels, was sie zur Mutter von Kosequenz und Aufopferungsgabe für die Sache יהוה macht! Der Mensch ward genuin für den Aufstieg bestimmt, wieso die Erlösung auch darin besteht, dass man diese Bringschuld erbracht hat, auch wenn diese einen doppelte Mühen Kosten sollte. Abschließend können wir festhalten, dass die Summe der dieswöchigen Lehre darin besteht, dass Elohim den Anspruch hat, dass ein Israelit in Rechtschaffenheit wandelt und durch Mühen erst das wahre Gut erfährt. Diese Erkenntnis muss erfolgen, damit sich das nach dem Sündenfall zwiegespaltene Herz des Menschen nicht wieder nach der Trennung und dem Abstieg sehnt, sondern vom Beginn an seiner Berufung bishin in die Ewigkeit in der Nähe des Bräutigams und des himmlischen Vaters verweilt. Das Schicksal von Israel ist die Liebe des Schöpfers in Fülle zu empfangen und diese auch schon hier auszustrahlen. Gleichsam ist es auch wichtig die einzelnen Etappen zu meistern und seinen eigenen Fortschritt im Glauben voran zu treiben. Dies alles befolgend steht dem Israeliten ein Erbe bevor, welches mit Nichts im Diesseits aufzuwiegen wäre. Die Fülle der Kraft Elohims und die Treue werden Jakob zum Wegbegleiter gemacht, damit er erkennt, welch unvorstellbaren Wert es hat in den Wegen und Weisungen des EWIGEN zu wandeln, Sela!

שלום

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