Der Mondkalender – Wie erkenne ich יהוה Festtermine zur rechten Zeit?

 

 

Komischerweise herrscht unter fast allen Gläubigen Unkenntnis oder Verwirrtheit bezüglich des Kalenders unseres Schöpfers. Dabei ist es elementar, diesen zu kennen, um יהוה zur

rechten Zeit begegnen zu können!

Dieser Artikel kann helfen und dazu erbauen, die Zeitsetzung Gottes in den eigenen Lebensweg einzubeziehen. Die Ausarbeitung fußt auf der Führung durch den Allmächtigen und konnte durch jahrelanger und unentwegter Beobachtung bestätigt werden.

 

1. Allgemeines:
Grundlegend ist es wichtig zu beachten, dass יהוה den Mond zur Bestimmung der Zeiten als Zeichen für uns gegeben hat (Ps 104,19). Wir sollen seine Feste zur festgesetzten Zeit feiern (s. 2.Mose 34,18)! Interessant hierbei ist das allseits bekannte Wort מעד  (M-’-D) für einen Termin. Im Hebräischen drückt מעד eine Verabredung / Treffen aus.

In diesem Fall hat sich יהוה mit uns einmalig, aber dafür jährlich wiederkehrend „verabredet“. Er gibt uns Termine, an denen wir vor ihm erscheinen sollen (5.Mose 16,1-17) und seine Feste ihm zu Ehren feiern sollen! Welch einen Eindruck macht es dann, wenn wir immer wieder einen Tag zu spät kommen? Wird unsere Verabredung dann noch einen Wert haben?

Es geht sogar soweit, dass das Begehen der Festtage an einem falschen Termin sogar ein Zeichen von falscher Anbetung ist (Dan 7,25)! Schauen wir uns deshalb nun im Folgenden den Kalender יהוה genauer an:

 

2. Mondzyklus:

Der Mond ist uns als Zeichen für die Nacht gegeben und die Sonne als Zeichen für den Tag (z.B. Ps 74,16). Somit haben wir im Normalfall zum regulären Tagesbeginn am Erev eines jeden Tages gleich den Himmelskörper vor uns gestellt, der uns ermöglicht, den Tag richtig zu datieren. Pfiffigen Beobachtern sollte in den letzten Jahren aber eine Besonderheit aufgefallen sein. Die Sonne und der Mond stehen meist zur selben Zeit am Firmament! Dies kann in der Tat für Irritationen bei der Tagesbestimmung sorgen. Hilfreich hierbei ist es, die Tage ähnlich wie beim „Omer“ als zusätzlich Kontrolle zu zählen! So ergibt sich ein Durchschnittswert von 29,54 Tagen für einen Monat. „Kurze“ Monate haben 29 Tage und „lange“ Monate entsprechend 30 Tage. Kein einziger Monat hat weniger oder mehr Tage.

 

Wenn wir nur auf die verschiedenen Erscheinungsmuster des Mondes blicken, so bildet sich ein immer wieder kehrender Zyklus! Das interessante dabei ist, dass dieser nicht berechenbar ist und man immer wieder aufs Neue auf die Postulierung seitens des Schöpfers abwarten muss. Welch lebendige Begebenheit, die nicht „vorhersehbar“ ist (s. Mt 24,36), sondern die aktive Teilnahme erfordert! יהוה gibt uns seine Anordnungen und wir müssen darauf vorbereitet sein, was auch Wachsamkeit seitens seiner Braut erfordert!

 

 

3. Der jüdische Kalender nach Hillel II.:

Nachdem die wahren Nachfolger des Maschiach bedingungslos zwei Jahrhunderte lang verfolgt und abgeschlachtet wurden, trat der Feind nun vermehrt gegen Juda auf. Er trat in Person der „Entweihung“ als Hillel II auf, um die in Daniel 7,25 erwähnten Prophezeiungen zu erfüllen und das Volk Gottes nachhaltig zu verwirren. Bis zum heutigen Tag  richten sich Juden in aller Welt nach dem Kalender, den Hillel II. im 4. Jahrhundert postuliert hatte.

Es handelt sich hierbei um einen Lunar-Solar Kalender. Quasi eine Vermischung von Sonnen- und Mondkalender. Hierbei wird nach babylonischer Weise jeder Monat auf Jahre im Voraus berechnet und die Festtage auf eben solcher Weise mechanisch deklariert. Die Erfahrung zeigt, dass die tatsächlichen Mondstellungen nicht mit den Berechnungen übereinstimmen und meist um 1-2 Tage divergieren! Zudem kommt hinzu, dass ein Schaltmonat hinzugefügt wird, um das Mondjahr an das Sonnenjahr anzupassen. Es handelt sich hierbei um den „Ader Beth“ den wir auch dieses Jahr erleben konnten. Wir merken nun, dass יהוה nirgends geboten hat die Zeit oder seine Festtage auf diese Weise zu bestimmen! Folgend noch ein paar Unstimmigkeiten, die man bei Hillel findet:

 

  • Das Jahr beginnt im Herbst zum 7. Monat anstatt im ersten Monat, wie es der Schöpfer geboten hat (2. Mose 12,2)
     
  • Shavuot ist auf den 6. Tag des dritten Monats fixiert und kann laut Hillel II. auf einen beliebigen Wochentag fallen, wobei die Schrift sagt , dass Shavuot immer am 1.Wochentag zu begehen ist (3. Mose 23,9-22)

 

 

4. Mondsichel / Rosch Chodesh:

Heutzutage wird von den Juden der Monatsbeginn zum „Rosch Chodesh“ angesetzt. Rosch Chodesch beschreibt den Zustand des Mondes, wenn zum ersten Mal die Mondsichel in einem neuen Monat sichtbar wird. Im antiken Israel sorgten den Ältesten (Sanhedrin) für die Ausrufung des Rosch Chodesch bei der ersten Sichtung des scheinbaren Mondes! Leider wird dieser Vorgang heutzutage missverstanden. Rosch Chodesch beschreibt nicht den tatsächlichen Neumond und tat es auch nicht im antiken Israel. Die Sanhedrin nutzen den Rosch Chodesch etwa nicht zur Bestimmung des aktuellen Monatsbeginns, sondern legten an diesem Tag den „Haupt des Mondes“ fest, um alle folgenden Mondphasen zur rechten Zeit abwarten zu können und um den kommenden Neumond zu bestimmen!!! Denn von einem Haupt lassen sich Rückschlüsse auf all seine Glieder ziehen! Unsere Vorväter rechneten somit immer 28 Tage nach dem Rosch Chodesh mit dem nächsten Neumond. Wieso? Das soll im Folgenden nun erläutert werden: Wie wir alle wissen ist יהוה ein sehr akkurater Elohim, der auch auf bestimmte Zahlensymbolik setzt. Rosch Chodesch erscheint ausnahmslos 1-2 Tage nach dem eigentlichen Neumond. Somit wissen wir, dass wir uns bei der Sichtung der ersten Mondsichel im 2. v. 3. Tag befinden. Nehmen wir dies als Haupt unserer Zählung, so ergibt sich folgendes für die einzelnen Mondphasen.

Rosch Chodesch = 2./3. Tag

 

Halbmond (zunehmend) = 8./9. Tag

 

Vollmond = 15./.16 Tag

 

Halbmond (abnehmend) = 22./23.Tag

 

Neumond = 29./30. Tag

 

Wie zu sehen ist, folgt das Ganze einem bestimmten Muster. Wenn man beim „Haupt des Monats“ startet, hat man immer exakt 7 Tage Differenz zwischen den einzelnen Mondphasen bis zum Neumond hin!!! Kennen wir dieses Prinzip nicht schon vom Schabbat?

 

 

5. Neumond / Chadash:

Chadash und Rosch Chodesh werden in unseren Zeiten leider gleichgesetzt, beschreiben aber zwei unterschiedliche Zustände! Die Wurzel חדשׁ  (CH-D-SCH) bedeutet so viel wie „neu“ und bezieht sich auf den tatsächlichen Neumond. Dazu lesen wir:

 

Ps 81,4:

 

תקעו בחדשׁ שׁופר בכסה ליום חגנו

Wörtlich übersetzt bedeutet dieser Satz folgendes:

„Stoßet im Neumond ins Schophar am Tag der Verdeckung, der uns ein Festtag ist“

 

Hiermit ist eindeutig der Chadash gemeint, also der tatsächliche Neumond! Oder wisst ihr nicht, dass alles was verdeckt ist ergo nicht sichtbar sein kann? Das Wort כסה  (K-S-H)  bedeutet nämlich komplette Verhüllung. Somit scheidet die Datierung des Neumondfestes auf den Rosch Chodesch (=sichtbarer neuer Mond) aus! Wir erkennen jetzt, dass biblisch gesehen der tatsächliche Neumond (=Chadash) den eigentlichen Monatsbeginn und den Festtag des Schoparstoßens darstellt. Der Chadasch bleibt im Schnitt 1,54 Tage „in der Verdeckung“. Die 4 Mondphasen von Rosch Chodesch an bis zum Anbruch des Chadash betragen immer 28 Tage. Somit kommen wir auf folgendes Ergebnis:

 

28 Tage + 1.54 Tage = 29,54 Tage (Durchschnittswert)

 

Je nachdem, ob wir einen „kurzen“ oder „langen“ Monat haben bleibt der Neumond 1-2 Tage in der Verdeckung (בכסה).

 

6. Der Mond und יהוה Festtage:

Der Gott Israels ist hoch erhaben. Ihm allein verdanken wir die Schönheit und die Fülle, die uns sowohl im Sichtbaren als auch im Unsichtbaren begegnet! Wir wissen auch dass יהוה nicht würfelt, sondern alles nach seiner Ordnung geschaffen hat, die er für gut und nachhaltig befunden hat (1.Mose 1,31).

Diesbezüglich ist es auch nicht verwunderlich, dass alle seine Festtage mit den Mondphasen kongruieren, da er ja den Mond zur Bestimmung der Zeiten festgesetzt hat! Nachdem wir uns jetzt den Neumond näher angeschaut haben, widmen wir uns jetzt den 7 heiligen Festtagen יהוה , die u.a. in 3.Mose 23 näher beschrieben sind:

 

Pessach = Vollmond

Pessach findet immer am Abend (nicht Erev!) des 14. des ersten Monats statt. Die Auszugsnacht im Anschluss ist immer ein Vollmond!

 

Tag der Erstlinge = ?

Yom Habakurim richtet sich nach Pessach. Leider ist es der einzige Festtag, der nicht IMMER an einer bestimmten Mondphase abzulesen ist, sondern sich nach der Datierung des Pessach-Festes richtet.

 

Fest der ungesäuerten Brote = Vollmond à Halbmond (abnehmend)

Das „Matzenfest“ beginnt am Vollmond im ersten Monat und geht bis zum Halbmond (abnehmend) des selbigen Monats.

 

Shavuot = ?

Shavuot findet immer 50 Tage nach Yom Habakurim statt. Dies macht 7 volle Wochen + 1 Tag. Es werden 7 Mondphasen durchlaufen und Shavuot fällt meist auf einen Halbmond!

 

Yom Teruah = Neumond

Das Posaunenfest findet immer am „Chadash“ des siebten Monats statt!

 

Yom Kippur = Ausklang von Halbmond (zunehmend)

Dieser Tag ist auf den 10. des siebten Monats datiert mit dem Hinweis auf die vorbereitende Begehung am 9.Tag (3.Mose 23,32). Der Halbmond ist zu Beginn dieses Festes sichtbar und klingt am eigentlichen Festtag aus.

 

Sukkot = Vollmond à Halbmond (abnehmend)

Sukkot beginnt am 15. und endet am 22. Tag des siebten Monats. Er beginnt somit wie das „Matzenfest“ am Vollmond und schließt mit einem Halbmond!

 

7. Praktischer Wegweiser

Vielen von uns fällt es schwer, sich vom „angeborenen“ Sonnenkalender zu lösen. Wir sind daran gewohnt, unsere Termine nach Zahlen zu planen und zu vergeben. Meist fehlt die Übung an der aktiven Himmelskörperbeobachtung oder einfach mal der „Blick nach oben“. Dabei ist dies verwunderlich, wo wir doch schon in so vielen Bereichen unseres bisherigen Lebens „umgekehrt“ sind hin zu der Ordnung  יהוה. Im Folgenden wird deshalb versucht, „mit Worten“ diese Ordnung euch näher beizubringen. Als allererstes erfordert diese „Umstellung“ eiserne Disziplin und Hingabe von Anfang an und auch fortwährend. Wir müssen uns daran gewöhnen, auf den Mond zu schauen, um die Zeiten יהוה bestimmen zu können. Wie wir nun wissen, beginnt der Monat am Chadash. Da wir diesen nicht „sehen“ können, ist es schwierig, bei der eigenen Zählung damit zu starten. Deshalb wartet am besten die nächsten Monate ab und haltet aktiv und eigenständig Ausschau nach der ersten Mondsichel (Rosch Chodesch). Beginnt dann PROVISORISCH (nur im ersten Monat) dort mit der Monatszählung. Diese Eure erste Zählung endet automatisch mit dem 28.Tag! Danach werdet ihr so den Chadash des nächsten Monats bestimmt haben (= 1.Tag eines jeden Monats) und haltet erneut Ausschau nach dem Rosch Chodesch, der diesmal aber, wie Ihr auch merken werdet, den 2. v. 3. Tag darstellen wird. Zur Hilfe folgend die mutmaßlichen Monatsbeginne für die kommenden Monate:

 

*Alle Angaben ohne Gewähr*

 

7.5.2016 = 1. Tag des zweiten Monats

 

5.6.2016 = 1.Tag des dritten Monats

 

4.7.2016 = 1. Tag des vierten Monats

 

2.8.2016 = 1. Tag des fünften Monats

 

1.9.2016 = 1. Tag des sechsten Monats

 

1.10.2016 = Yom Teruah / 1. Tag des siebten Monats

 

Diese Angaben sollen lediglich als Orientierung dienen. Macht Euch einfach am besten zu diesen Terminen bereit, um Ausschau nach der ersten Mondsichel (Rosch Chodesch) zu halten und überprüfet selbst welch Ordnung Yah geschaffen hat!
Ihr werdet nun merken, dass alle 7 Tage sich eine der 4 Mondphasen am Firmament zu erkennen gibt! Darüber hinaus werdet ihr erkennen, dass jeweils an den biblischen Festterminen (15. / 22. jeden Monats) entsprechend die Konstellationen Vollmond und Halbmond am Himmel zu sehen sind! Wieso sollte יהוה sein Volk im Dunkeln belassen? An dieser Stelle seid Ihr gefragt, diese Ordnungen eigenständig zu erkennen und auch hier die Schönheit unseres Schöpfers zu entdecken!

 

8. Zusammenfassung:

Wir haben nun erkannt, dass יהוה den Mond als Bestimmung seiner Zeiten festgesetzt hat. Dieser zieht zwar seine gewohnten Bahnen, wird aber dennoch immer wieder aufs Neue von יהוה „spontan“ zum Vorschein gebracht. Dies schließt eine „Vorhersehung“ der Feste Elohims im Vornherein aus! Wir müssen uns selbst aktiv um die Beziehung und die rechte Wahrnehmung zu יהוה kümmern. An dieser Stelle noch einmal die Bedeutung von „Jüngerschaft“ im Hebräischen. Talmidim hat למד  (L-M-D) zur Wurzel, was ein aktives Lernen von unserem Rabbi Yeshua mit einschließt und auch fordert! Haben wir dies nun verinnerlicht, können wir uns aufmachen, um in rechter Weise die Feste יהוה zu ihrer festgesetzten Zeit zu erkennen. Dazu müssen wir, um Spekulationen und Ungenauigkeiten vorzubeugen, uns an die sichtbaren Elemente, die uns der Schöpfer gab, richten! Wir halten somit jeden Monat aufs Neue nach der ersten sichtbaren Mondsichel (=Rosch Chodesh) Ausschau. Diese dient uns als Grundlage für die Bestimmung der 4 Mondphasen und des kommenden Neumondes! Jetzt liegt es an uns, aktiv an dem Werdegang des Mondes teilzuhaben und dies in seiner geistigen Fülle zu verstehen. Haben wir darin „lebendige“ Übung erlangt, wird es uns nunmehr nicht mehr schwer fallen, die Festtage zu bestimmen und unserem Schöpfer zur rechten Zeit zu begegnen!!!

 

„Zu jener Zeit sprach Yeshua: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.“ (Mt 11,25)

 



 

Mondkalender-YHVH Feste 2.0(1).pdf
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