Tazria / תזריע

"Du wirst empfangen"

Torah:        3.Mose 12-13,59

 

Haftarah:    2. Kön. 4,42-5,19

 

Hadaschah: Lk 2,22-35

 

 

In diesem Thoraabschnitt wird ausschließlich die Aussätzigkeit beziehungsweise die Unreinheit der "Gebärenden" thematisiert. Diesbezüglich lohnt es sich einen Blick auf die Bedeutung des Titels "תזריע" zu werfen, was einfach meint, dass eine Frau erfolgreich den Samen empfangen hat und diesen gerade zur Frucht bringen lässt, was unbedingt auch sinnbildlich verstanden werden muss, wie gleich aufgezeigt wird. Nachdem die Frau nun ein männliches Kind geboren hat ist sie 7 Tage unrein und hinzu kommen noch 33 Tage Reinigungsprozess im Gesamten. Die Thora begründet dies mit dem "Blut ihrer Reinigung" (בדמי טהרה) und diese Redewendung kann so verstanden werden, dass der Frau ein gewisser Zeitraum bemessen, indem sie lernen und vollenden muss, dass sie auch ihr Kind loslassen kann. Dies wird an mehreren Tatsachen innerhalb der Schriften deutlich, was man wohl am Besten über die Zahl 33 versteht, die an und für sich die Vollkommenheit repräsentiert. Daher war es exakt diese Anzahl an Lebensjahren Christi, die er bei seiner Mutter (Erde) verbringen musste, damit er auch daran den gesetzmäßigen Willen des Vaters vollenden konnte! Überdies hat das hebräische Wort Goel, was "Erlöser" bedeutet, den Zahlenwert 33. Die ganze Schöpfung funktioniert nach einem göttlichen Bauplan und wir müssen lernen uns dem vollkommen zu fügen. In diesem Zuge wird dann die Geburt des Sohnes durch die Beschneidung am achten Tag und dem 33-tägigen Reinigungsprozess vollendet, welches wir als Zeugnis und Sinnbild ebenfalls in Yeshua HaMaschiach auf Erden haben.

-Wer Augen hat, der sehe-

Wenn eine Frau aber ein Mädchen (נקבה) gebiert, so verbleibt sie insgesamt zwei Wochen in ihrer Unreinheit und der Reinigunsprozess dauert insgesamt 66 Tage an, also genau doppelt solange. Ebenso lohnt es sich hier ein Blick darauf zu werfen, was uns der Urtext damit sagen möchte: Neqebah bedeutet "Die Möglichkeit, dass das Haus des Individuums ausgeweitet ist" und meint, dass unsere Selbstzogenheit groß sein kann, wozu scheinbar laut Ursprache ein Mädchen prädestiniert ist. Ein ehrlicher Blick in die Frauenwelt untermauert diese Annahme, weshalb man sich als Betroffene tunlichst der Selbstreflektion stellen muss, was erfahrungsgemäß in eine demütige Haltung mündet. Die Zahl 66 lässt sich am Besten durch einen einzigen Namen im Tanak ausdrücken: Jachasiel "Gott wird sorgen". Der Mensch war durch die Sünde in einen auswegslosen Zustand geraten und die Liebe יהוה wollte ihn aus diesem Zustand befreien. Aus diesem Grund hat er den Menschen sein heilendes Wort in Form der Bibel gegeben, die aus genau 66 Büchern besteht. Gott würfelt nicht und so dürfen wir immer mehr den tieferen Sinn hinter seinen Wort erkennen, damit wir auch dort vollkommen aufgehen dürfen, Halleluyah! Die Tatsache, dass ein Mädchen doppelt solange wie ein Junge bis zu ihrer Reinigung warten muss deutet auf weitere gesetzmäßige Prinzipien hin, die auch später von den Aposteln noch einmal aufgegriffen werden. Der Dienst des Mannes als Priester beginnt ab 30 Jahren, wobei die Frau nur in den ehrwürdigen Gemeinschaftsdienst ab 60 Jahren kommen soll. Die Begründung hierfür ist die Gefahr vor Unzucht, was sich definitiv mit dem nominellen Kern des Wesens eines Mädchen deckt.

3. Mose 12,8:
Vermag sie aber nicht ein Lamm aufzubringen, so nehme sie zwei Turteltauben oder zwei andere Tauben, eine zum Brandopfer, die andere zum Sündopfer; so soll sie der Priester entsühnen, dass sie rein werde.

Lukas 2,21-24:
Und als acht Tage um waren und er beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Yeshua, welcher genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war. Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn (2. Mose 13,2; 13,15): »Alles Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, soll dem Herrn geheiligt heißen«, und um das Opfer darzubringen, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: »ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben« (3. Mose 12,6-8).


Wir lesen auch hier wie unser Meister Yeshua das Gesetz vollkommen erfüllte oder das Gesetz sich durch ihn auch erfüllt wurde! Ein hervorragendes Beispiel der Gottesfurcht für alle Zeiten und ein Zeugnis für die Sohnschaft Elohims hier auf Erden. Interessant ist an dieser Stelle, dass uns die heilige Schrift implizit einen Hinweis auf bestimmte Regelmäßigkeiten gleich mitgibt. Die Opfer für die Sühnung und auchdie Tatsache, dass die Frau darnach erst einmal unrein wird zeugt einerseits für die Bewertung dieses Prozesses in Elohims Augen und andererseits gibt dieser Umstand uns eine Gesetzmäßigkeit vor, die uns quasi dazu verdammt auf Erden unrein zu sein. Wir verstehen immer mehr, wenn die heilige Schrift Frauen rühmt, die "noch nie geboren haben" und erkennen aber gleichzeitig die Notwendigkeit der Geburt zum Vollkommensheitsprozess an. Das Folgekapitel befasst sich mit der Aussätzigkeit eines Israeliten, die jeden, unabhängig vom Geschlecht, im schlimmsten Fall treffen kann. Die Form des Aussatzes kann dabei dreifach variieren, wobei der Kern des Aussatzes immer der Gleich bleibt, was wir auch dann im Reinigungsritual sehen werden:

- Erhöhung der Haut (שׂאת) :"Die Welt wird zum Schöpfer und Ende"

- Ausschlag (ספּחת): "Verschluß vor der rechten Warhnehmung"

- weiße Flecken (בּהרת): "Verweilen im Haus des Gerichts"

Zurecht weisen diese drei sichtbaren Eigenschaften am Menschen am ein gottloses Leben hin und wird dementsprechend mit dem Aussatz, welcher einen "Gemeindeausschluß" versinnbidlicht, bestraft. Der Hintergrund ist, dass man zu Einem dem Betroffenen durch die offenkundige Abtrünnigkeit dann besser zurechtweisen kann und zum Anderen auch der gesunde Leib in Form der Gemeinde für sich selbst dem Aussatzbefall nicht anheim fällt. Die Aussätzigkeit wird dann letztendlich von einem Priester durch einmalige oder zweimalige Prüfung durch Betrachtung der Hautoberfläche einem attestiert.

3. Mose 13,13:
und wenn der Priester ihn dann besieht und findet, dass der Aussatz den ganzen Leib bedeckt hat, so soll er den Kranken für rein erklären, weil alles an ihm weiß geworden ist; er ist rein.


Dieser Vers stellt einer der größten Anomalien in der Thora dar, die nun etwas aufgelöst werden soll. Wir behalten hierbei im Hinterkopf, dass Moscheh Schwester Miriam ebenfalls komplett weiß geworden ward und dennoch unrein aus dem Lager hinweg getan wurde. Hier geht es um einen anderen Aspekt, der uns vorwiegend im Geistigen deutlicher wird als im Physischen zumal die Morphotypen identisch sind bei beiden. Im Hebräischen bedeutet die Anweisung in diesem Vers soviel wie, wenn Jemand sowieso dauerhaft in absoluter Abtrünnigkeit lebt, dass ihm das nicht von יהוה als Strafe oder gar Schaden auferlegt wird und er sich damit dauerhafter Reinheit in diesem Punkt erfreuen darf. Hierbei ist die einzige Ausnahme der Fall, wenn "wildes Fleisch" (בשׂר חי) gefunden wird, was eindeutig auf dauerhaft selbszerstörerische Handlungen hinweist! Im Folgenden lesen wir von allen möglichen Fällen wie sich möglicher Aussatz erkennbar machen kann, ob nach einem Geschwür, Brandmal oder einer Verletzung. Wichtig hierbei ist die Kenntnis, dass in Folge dessen keine der drei oben genannten Merkmale verbleiben darf, damit man nicht in Unreinheit verweilt. Egal welche (selbstverschuldeten) körperlichen Krankheiten und Beeinträchtigungen uns widerfahren mögen, so müssen wir Glauben bewahren und uns davor hüten sogar einen erkennbaren weltlichen Lebensstil an den Tag zu legen. Das Wort für Aussatz (צרעת) meint im Urtext nämlich "Absterben durch Schöpfen vom bösen Haupt" und beschreibt einen dauerhaften Zustand den wir inne haben können, wenn wir gewissen Ver-suchungen unterliegen. Als Nächstes wird ein neuer Punkt in der Thora aufgegriffen, der uns darin unerweisen soll nicht nur vom Äußeren auf das Innere zu schließen. Glatzköpfigen kann man nämlich augenscheinlich eine Krankheit oder eine Dysfunktion des Körpers attestieren, wenn man sich jene anschaut. Das Wort lehrt uns aber, dass sie als rein zu betrachten sind sofern sich keine weiteren Auswüchse bilden. Darüber hinaus lehrt es uns, dass Haar-ausfall keine Krankheit darstellt und auch hier wie auch überall die Ursachen gesucht werden müssen. Im Hebräischen dient Glatzkäpfigkeit (קרח) sogar als besonders Merkmal für Menschen, die abgesondert und im vollen Elan für die gute Sache eintreten. In der Schrift finden wir hierzu sogar nachweislich zwei namentlich benannte Paradebeispiele hierzu: Eliyah und Paulus!

3. Mose 13,59:
Das ist das Gesetz über die aussätzigen Stellen an Kleidern, sie seien wollen oder leinen, an Gewebtem oder an Gewirktem und an allerlei Lederwerk, wie sie für rein oder unrein zu erklären sind.


Zum Abschluß dieser Paraschah werden wir im Gesetz in Hinblick auf unsere Kleider unterwiesen. Wenn man diese Passage näher untersucht, so deuten die Beschreibungen auf eine Art Schimmel oder Rückstand an den Kleidern aus, die im schlimmsten Fall unsere Kleidung unterbrauchbar machen. Grundsätzlich wird jeder Körper oder Sache durch das Wasserbad gereinigt, weshalb diese Anordnung auch an dieser Stelle für Kleidung besteht. An diesem Punkt haben wir den Aussatz nun kennen gelernt und wissen nun wie wir ihn erkennen können. In diesem Rahmen haben wir immer äußerliche Zeichen gegeben, die unmissverständlich klar machen, wenn man sich in Abtrünnigkeit befindet. Aussatz ist somit Fluch und Segen zugleich. Der Fluch besteht in dem Ausschluß vom Leben und der Segen in der Erkenntnis dessen, damit hoffentlich rasch eine Reinigung dessen veranlasst wird, die in der nächsten Paraschah vorgestellt wird. Somit dient das Erkennen von Aussatz dem Ausfindigmachen des Bösen in und um uns, damit dieser Zustand bereinigt werden kann. Aussatz im Fleisch resultiert immer aus einem innerlichen Problem im Körper und der Aussatz an Sachen hilft uns zu erkennen, welche Dinge um uns offenkundigen Schaden anrichten. Man kann schon einmal vorweg nehmen, dass der lebendige Wandel im Wasser uns von Sünden und auch vom Aussatz reinigen wird, wenn das Wort Gottes dahinter steht, welches wir auch im Haftarh-Teil durch die Erzählung des Naaman und Elischa vor Augen geführt bekommen. Abschleißend lässt sich noch die Warnung festhalten, dass es besser ist in Gehorsam als in Abtrünnigkeit zu wandeln!

5. Mose 24,8-9:
Hüte dich vor der Plage des Aussatzes, daß du mit Fleiß haltest und tust alles, das dich die Priester, die Leviten, lehren; und wie sie euch gebieten, das sollt ihr halten und danach tun. Bedenke, was der HERR, dein Gott, tat mit Mirjam auf dem Wege, da ihr aus Ägypten zoget.


שלום

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