Reine Tiere

  1. Einleitung:

In diesem Abschnitt wollen wir uns einmal anschauen, inwieweit die Eigenschaften von Reinen Tieren Verbindung zu unserem menschlichen Dasein nehmen können. Wir beschränken uns dabei, im folgenden Aufsatz, lediglich auf die Bestimmungen in 3. Mose 11! In diesem Kapitel der Torah wird die Tierwelt in vier Kategorien unterteilt: Landtiere, Wassertiere, Kriechtiere & Vögel. Gemäß den Schöpfungsbeschaffenheiten auf unserer Erde unterscheiden sich diese Tiergruppen freilich im Voraus schon signifikant voneinander. An dieser Stelle ist aber ein wiederkehrendes Prinzip erkennbar, dass uns die Weisung schenkt, die richtigen Schlüsse für uns selber auf dieser Paraschah ziehen zu können. In 1. Mose 3,21 lesen wir folgendes:

 Und יהוה machte Adam und seiner Frau Kleider aus Tierfellen und bekleidete sie.

Hier wird beschrieben, wie der Mensch tierische Kleidung erhalten hat. Nach dem Sündenfall haben wir den Bereich der Feinstöfflichen Welt verlassen und unsere Leiber haben sich „materialisiert“. Im Hebräischen taucht das Wort „Fleischwerdung“ (לבשם עור) auf, was zum Einen bedeutet, dass unsere Ureltern Fleisch wurden und zum Anderen, dass ab dem Zeitpunkt das Fleischliche unser hauptsächlicher Wesenszug sein wird. Yeshua sei Dank, dass er uns die Möglichkeit gibt uns von diesem fleischlichen Wesen zu erlösen, und dass wir somit wieder in „paradiesischer“ Gemeinschaft mit יהוה kommen können!

 

  1. Landtiere:

Innerhalb der Gruppe der Landtiere sind diese als rein zu erachten, die Wiederkäuer sind und gespaltene Hufen haben. Wenn wir uns diese Art von Tieren anschauen, dann merken wir schnell, dass ebenfalls eine geistige Wahrheit dahinter steckt. Wenn wir nun dies auf uns Menschen beziehen wollen, so merken wir, dass die Eigenschaft der Paarhufer folgende Bedeutung mit sich bringt. Paarhufer können nämlich zwischen zwei Wegen unterscheiden. Diesen Auftrag kennen wir auch aus unserem Leben. Nur wer in der Lage ist, zwischen Gut und Bösem zu unterscheiden, weiß in welche Richtung er laufen muss, um das Böse zu meiden und das Gute für sich zu erwählen. Ebenso verhält es sich mit der Eigenschaft des Wiederkäuens. Wir Menschen sind dazu angehalten sowohl materielle als auch geistige Nahrung zu uns zu nehmen. Da Yeshua eindrücklich warnt, Sauerteig oder gar Schädliches zu konsumieren, ist es uns an der Pflicht gemacht worden, alles zu überprüfen. Quasi alles noch einmal „wiederzukauen“ bevor wir die Nahrung letztendlich konsumieren. Dieser Abschnitt kann somit unter folgender Leitlinie gestellt werden:

Prüft alles, das Gute behaltet! (1.Thess 5,21)


3. Wassertiere

Von den Wassertieren dürfen nur jene gegessen werden, die Flossen und Schuppen besitzen. Damit sind im Regelfall der Großteil der Fische abgedeckt. Wenn man nun die biologischen Eigenschaften dieser Fische betrachtet, so kann man mit Erstaunen feststellen, dass diese die einzigen Wasserlebewesen sind, die die Befähigung haben, „Gegen den Strom“ zu schwimmen. Wenn wir dies nun auf das menschliche Dasein transferieren möchten, so gilt zu beachten, dass יהוה sich immer nur einen „heiligen Überrest“ für sich absondern. Somit ist klar, dass wenn wir zum Gott Israels gehören, dass wir gegen die vorherrschende Meinung und Standpunkt der Menschen ankämpfen und „anschwimmen“ müssen, damit wir an das Ziel kommen! Konkret haben nur die Fische mit Flossen und Schuppen damit die Möglichkeit zurück zu ihrem Ursprung zu kommen, und zwar an die Stelle wo sie gezeugt wurden (Laichplatz):

Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Elohims ist. (Römer 12,2)

4. Kriechtiere

Hier kommt nun die Tiergruppe zum Tragen, die den Menschen allgemeinhin als die befremdlichste erscheint. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle Kriechtiere, die die Befähigung haben von der Erde zu springen als rein gelten. Der Grundgedanke dabei ist, dass die Erde unter dem Fluch steht und wir zusehen müssen, dass unsere Gesinnung in Richtung Himmel erfolgt. Die geistige Wahrheit dahinter ist, dass unser Streben dem gelten sollte uns ebenfalls von dieser Erde zu lösen. Wir lesen, dass Johannes der Täufer sich von Heuschrecken ernährt hat. Das hebräische Wort für Heuschrecke bildet dabei denselben Wortstamm wie das Wort „Samarien“. Wenn wir also der Welt von der Umkehr von den Bösen Taten predigen, so verunreinigen wir uns nicht, da Heuschrecken gem. 3.Mose 11 rein sind. Mit Samarien ist in der Heiligen Schrift nämlich die Gesamtheit der „gesetzlosen“ Gottessympathisanten gemeint:

Er aber, Johannes, hatte ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden, und seine Speise waren Heuschrecken und wilder Honig. (Mt 3,4)

5. Vögel

In diesem Abschnitt finden wir keine genaue biologische Klassifizierung der Vögel. Interessant hierbei ist dennoch, dass die aufgelisteten verbotenen Vögel allesamt Raubvögel sind. Laut hebräischem Gedankengut werden Raubvögel mit den dämonischen Geistern im Firmament verglichen, die sich aufmachen, um Menschen als ihre Beute zu erlegen. Wenn man die Gattung der Vögel in zwei Klassen unterteilen möchte, so ist es bemerkenswert, dass man innerhalb der Tierwelt nur auf Raubvögel oder Singvögel stößt. Wenn wir nun bei der Allegorie der himmlischen Vögel bleiben möchten, so lässt sich erkennen, dass lediglich die treuen Engel, die ihren Wohnsitz nach wie vor im Himmel beim Vater haben, noch in der Lage sind den Schöpfer zu preisen (besingen)!

6. Zusammenfassung

Welche Lehre können wir nun daraus letztendlich für uns ziehen? Wir lesen zwar in Apostelgeschichte 10, dass Paulus vom Himmel her klar gemacht wurde, dass Elohim sämtliche unreine Tiere in Hinblick auf das Evangelium geheiligt hat. Dennoch müssen wir uns vor Augen halten, dass Yeshua sich niemals versündigt hat und in allen Punkten das Gesetz des Vaters eingehalten hat. Wir mögen dies nicht auf Anhieb verstehen, dennoch ist es wichtig diese Sache für uns zu begreifen. Wenn wir uns nun alle „reinen“ Eigenschaften dieser Tiere noch einmal vor Augen halten, so sehen wir, dass auch wir gewisse Eigenschaften an den Tag legen müssen, damit
יהוה uns ebenfalls „isst“. Es geht hier weniger um eine Form des „Kanibalismus“, sondern vielmehr darum positive Charakterzüge zu entwickeln, damit unsere Speise Annahme beim Schöpfer findet! Diese Eigenschaften lassen sich wie folgt zusammenfassen:

- Unterscheidung von Gut & Bösem
- Reflektion des Konsumierten
- Rückkehr zur Wurzel und unserem Ursprung
- Ein Streben was sich von dieser Welt abwendet und sich zum Himmel hin richtet
- Nicht auf Kosten anderer sein Leben zu bestreiten
- Den Schöpfergott im Himmel stets zu preisen

Ich hoffe dies war Euch ein angemessener Einstieg in dieses Thema!

Möge Euch
יהוה reichlich segnen und Euer Opfer annehmen!

שלום

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