Vayaschab / וישב

"Und er ließ sich nieder"

Torah:        1.Mose 37,1-40,23

Haftarah:    Amos 2,6-3,8

 

Hadaschah: Mt 1,18-25

 

 

Der Titel der dieswöchigen Torahportion lautet gemäß Urtext: "Gott gründet das Himmlische Haus" und gibt uns einen Hinweis darauf, wie יהוה durch den Maschiach "Ben Yoseph" wirken wird. Schon in dem vorherigen Abschnitt konnten wir lesen, wie Elohim sein Volk das Exil in Mizrayim ankündigt und dies auch den legitimen Weg für unsere Befreiung darstellt. Diese Paraschah ist die Erste, welche im Genauen das Kommen und Wirken des Maschiachs Yeshua ben Joseph darstellt und beschreibt. Ebenfalls wird erstmalig berichtet, wie das Haus Israel nach Ägypten kam und dies beinhaltet ebenso ein gewaltiges prophetisches Bild. Joseph kommt nach Ägypten und damit erfüllen sich folgender Ausspruch יהוה: "Meinen Sohn habe ich aus Ägypten gerufen". Zu Beginn des Abschnitts hat Joseph zwei Träume, die beide darauf hindeuten, dass seine restliche Familie und somit das Haus Israel sich vor ihm "niederwerfen" werden. Das Hebräische Wort hierfür sit שׁחה und meint "die Möglichkeit des Himmels für sich bewahren" und deutet daher umso mehr auf den Maschiach Yeshua hin! Garbe = אלמּה deutet sowohl auf das Ursprüngliche, als auch auf den "Aufstieg" hin. Die Thora beinhaltet in dieser Paraschah massive Abbilder auf Yeshua, sodass folgender Merksatz die Aufmerksamkeit gehört als Unterweisung des Volkes Israel in die gerechten Wege Elohims:

Joh 5,39+46-47:
Suchet in der Schrift; denn ihr meinet, ihr habet das ewige Leben darin; und sie ist's, die von mir zeuget.

Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben.So ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?

 

Mt 1,20-23:
Während er dies aber überlegte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen! Denn das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Yeshua nennen, denn er wird sein Volk retten von seinen Sünden. Dies alles geschah aber, damit erfüllt wurde, was von dem Herrn geredet ist durch den Propheten, der spricht: »Siehe, die Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Emmanuel nennen«, was übersetzt ist: Gott mit uns.


Viele Menschen lehnen heutzutage den leidenden Maschiach ben Joseph ab, da sie einerseits fleischlich gesinnt sind und andererseits ein naturelles Problem mit Stolz haben was ihnen verwehrt sich vollkommen den Wegen יהוה für die Menschen unterzuordnen und das Kreuz in Demut anzunehmen. Eine weitere eindrückliche Warnung an uns ist es, dass wir keine Missgunst gegenüber unseren Geschwistern aufkommen lassen sollen nur weil wir ihnen ihre von יהוה eingeräumte Stellung missgönnen. Das führt unweigerlich zu Probleme und in der Folge auch indirekt zur Meuterei gegenüber den Ordnungen יהוה. Dabei dürfen wir nicht wie das murrende Volk uns fragen: "Wir wissen nicht was mit diesem da geschehen ist?" (2.Mose 32,1). Vielmehr ist es wichtig die Abbilder, Sinnsprüche und Weisungen יהוה in dieser Welt zu verstehen und im Einklang mit diesen zu wandeln. Damit steigen wir in den Fluß der Ordnungen des Ewigen und seinen Gesetzmäßigkeiten, die uns letztendlich die Einheit mit dem Schöpfer ermöglichen. Dazu gehört auch, dass wir unser menschliches Ego zurückstecken und diese Ordnungen wahrnehmen, akzeptieren und befolgen.

 

1. Mose 37,8:
Da sagten seine Brüder zu ihm: Willst du etwa König über uns werden, willst du gar über uns herrschen? Und sie hassten ihn noch mehr wegen seiner Träume und wegen seiner Reden.


Was nun im Folgenden geschieht, zeigt uns die logische Konsequenz die aus einer mürrischen Haltung unseren Geschwistern gegenüber resultiert: Die Brüder hegen nun sogar Mordgedanken und wollen Joseph verkaufen. Dies geschieht in Sichem, einen Ort wo der "Himmel sein Wasser gibt" und zeugt auch von der Tatsache, dass wir es aufgrund unserer "Menschlichkeit" versäumen an den Orten und Punkten wo יהוה uns geben will anzunehmen und stattdessen sogar ins Gegenteilige verfallen. Die Brüder verkaufen ihn schließlich für 20 Silberstücke an die Ismaeliter und tränken seinen Leibrock in Blut, um ihren Vater Jakob damit zu täuschen. Welch ein Sinnbild auf unser unlauteres Herz, wenn wir vorgeben, dass der Maschiach in unserem Leben gestorben ist, obwohl wir ihn lediglich an die Welt verkauft haben und tatsächlich nicht in SEINEM BLUTE wandeln, sondern für den eigenen Starrsinn vergoßen wird!

-Wer Augen hat, der sehe!-

Manchen könnte die Folgeerzählung als unpassend im Erzählfaden erscheinen, doch auch diese beinhaltet eine Prophetie, die sich bis in die heutige Zeit zieht. Zuerst nahm sich Juda eine Frau und zeugte den Sohn "Er" עֵר , was sich darauf bezieht, dass Juda das "Auge auf das Haupt/Irdische" gegeben wurde und dann von יהוה wieder genommen, weil damit nicht ordnungsgeämß umgegangen wurde. Daraufhin wurde der אוֹנָן geboren, der ebenfalls יהוה missfiel. Onan steht für die blinde Selbstbezogenheit und damit für den "eigenen Gottesdienst" den Jude heutzutage betreibt. Dieser hat sogar überhaupt gar nicht das Potential auf "Fruchtbarkeit" und besamt lediglich das "Irdische" und vollendet somit schlußendlich nicht die Gerechtigkeit Gottes! Diese Gerechtigkeit spiegelt sich ein stückweit in "Tamar" wider. תָּמָר deutet darauf hin, dass uns das Kreuz und Wasser uns zum Haupte wird und daher es so gefügt wird, dass Tamar in jedem Fall Nachkommenschaft erhält, woraus letztendlich auch der Maschiach emporsprießt! Diese Erzählung fügt sich somit in die ersten Begebenheiten der Genealogie Yeshuas ein und hilft uns dabei zu verstehen, wie wir יהוה wohlgefällig wandeln. Wenn wir nun mit "Erkenntnis" = Juda das Kreuz und die heilende Reinigung durch Wasser beschreiten bietet dies  in seinen Urzügen die Möglichkeit dazu, dass auch der Maschiach in uns jungfräulich "geboren wird"! Im Anschluß lesen wir, wie Joseph sich nun in Ägypten am Hofe des Pharaos niederließ. יהוה schenkt ihm dabei Gelingen und Ansehen am Hofstaat bis er erneut mit einer Untat und Versuchung konfrontiert wird, die aus "menschlichem Begehren" heraus aufkeimt! Treffend weist Joseph dieses Trachten zurück in Entschlossenheit und Geradlinigkeit mit folgenden Worten:

1. Mose 39,9:

Wie sollte ich denn nun ein solch großes Übel tun und gegen Gott sündigen?

Diese Begebenheit belehrt uns und zeigt auf, wie man sich rechtschaffen in
יהוה Augen bei ähnlichen Versuchugen verhält. Dieses Abbild, dass die Frau des Pharaos sich mit einem vereinigen möchte bedeutet, dass wir den Versuchungen der irdischen Herrschaft widerstehen müssen! Ähnlich wie Yeshua die Vorzüge dieser Weltzeit abgesagt hat in der Wüste ist es auch unsere Aufgabe dem gleich zu tun. Ferner lesen wir, dass Josephs Standhaftigkeit direkt die Verfolgung der Welt zur Folge hatte. Das Himmlische ist so erhaben, dass das Irdische es nicht zu greifen vermag. Dadurch steigt die Sehnsucht es zu besitzen und die Begierde lässt den Menschen letztendlich das heilige Gesetz vergessen und dann zu unflätigen Taten animieren. Die Frau des Pharao tobt nun und entwickelt eine Intrige, um Joseph nach eigenem Vermögen abzustrafen und somit der Vergeltung freien Lauf zu lassen. Doch יהוה behütet Joseph im Gefängnis, afugrund seines vorangegangen Treuebekenntnis an den Weisungen Elohims! So fügte der Höchste, dass Joseph eine Möglichkeit bekam aus dem Gefängnis zu entweichen. Er diente den beiden Kämmerern des Pharaos und deutete ihnen ihre Träume. Mit einem Eid versicherte er sich, dass der Mundschenk seiner Gedenken würde, nachdem er freikam. Sowohl beide Bedienstete des Pharaos, als auch die einzelnen Träume stellen ein Abbild ein die himmlische Güte יהוה dar und die wundersame Wirkungsweise des Joseph als Sinnbild auf Yeshua. Der Munschenk מַשְׁקֶה steht dafür, dass der Himmel seine Gerechtigkeit für das heidnische Ägypten wiederherstellt und der Bäcker אָפָה dafür, dass zeitgleich das "eigene Trachten" Ägyptens ein Ende finden wird. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass diese Paraschah dem Volk erstmals durch das Wort den Maschiach und seine Wesenszüge vorstellt. Es offenbart auch en detail den göttlichen Plan für die Menschen in Hinblick auf die Erlösung. Wir dürfen lernen und erkennen, dass wir in Abhängigkeit zum Wandel des Maschiachs Yeshua ben Joseph stehen und somit demütig den vor uns liegenden Weg begehen! Für den Fall, dass wir eben nicht den Maschiach erkennen, der als Licht der Nationen ebenfalls in Mizrayim lebendig wird, so wird es sich fügen, dass man ihn auch ausliefern wird und ihn in den Kerker (בּור) steckt. Damit einhergehend lesen wir eine eindrückliche Warnung an das Volk Israel im dazugehörigen Haftarah-Teil. Interessanterweise stellen die dort verzeichnete Anklage direkte Gegensätze zu den Lehren Yeshuas dar betreffend dem Auslassen ihrer eifrigen Befolgung und die Nachfolge Seiner im Glauben:

 

Amos 2,6-13:
So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen von Israel und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen, weil sie den Gerechten für Geld und den Armen wegen eines Paares Schuhe verkaufen.Sie treten nach dem Kopf der Geringen 〈wie〉 auf den Staub der Erde, und den 〈Rechts〉weg der Elenden beugen sie. Und ein Mann und sein Vater gehen zu 〈demselben〉 Mädchen, um meinen heiligen Namen zu entweihen. Und auf gepfändeten Kleidern strecken sie sich aus neben jedem Altar, und Wein von Strafgeldern trinken sie im Haus ihres Gottes. Und ich, ich hatte doch den Amoriter vor ihnen vernichtet, dessen Höhe wie die Höhe der Zedern war und der stark war wie die Eichen, und ich hatte seine Frucht droben vertilgt und seine Wurzeln drunten. Und ich, ich hatte euch doch aus dem Land Ägypten heraufgeführt und euch vierzig Jahre in der Wüste geleitet, das Land des Amoriters in Besitz zu nehmen. Und ich habe von euren Söhnen 〈einige〉 als Propheten auftreten lassen und 〈einige〉 von euren jungen Männern als Nasiräer. Ja, war es nicht so, ihr Söhne Israel?, spricht der HERR. Aber ihr habt den Nasiräern Wein zu trinken gegeben und den Propheten befohlen: Ihr sollt nicht weissagen! Siehe, ich mache es unter euch schwankend, wie der Wagen schwankt, der voll Garben ist.

 

Die Thematik der Befolgung / Missachtung des Maschiach ben Joseph ist weitreichender als nur die mentale Akzeptanz / Ablehnung! Diese stellt lediglich den ersten Schritt dar und wir müssen nachfolgend die Wege des Yeshua einschlagen und eifrig befolgen, damit wir ihn in allen Aspekten unserer Lebens verherrlichen und somit ihn nicht in unserem Leib gefangen führen, sondern IHM den größt möglichen Raum geben, Selah! Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Paraschah uns lehrt, wie wir in Fülle die Wege des Maschiachs beschreiten können und somit das יהוה wohlgefällige Opfer erbringen. Mit Erfahrungen reift ein Wesen an, weshalb auch unsererseits die Akzeptanz erfolgen muss, dass wir mit Versuchungen konfrontiert werden und einen Kampf anzunehmen haben, der einzig dem Zwecke der Vollendung der eigenen Seele hin zur Ewigkeit beinhaltet! Aus diesen Gründen besteht nur die Möglichkeit die Gefangenschaft anzunehmen und in allen Bereichen Yeshua zu gleichen. Sobald wir dann eines Tages dies erkennen mögen werden wir ebenfalls mit der Lauterkeit unseres Herzens bekennen können, dass er durch Erfahrungen in Mizrayim den sündhaften Menschen erst den lebendigen Weg zur Erlösung hin vermitteln konnte. Daher rufen wir erwartungsvoll, damit sich in uns ebenfalls das Haus des Himmels & Gottes auf Ewigkeit manifestiert:

ברוכ הבאו בשם יהוה

שלום

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