"Er geht für dich"
Torah: 1. Mose 12,1-17,27
Haftarah: Jes 40,27-41,16
Hadaschah: Joh 8,51-58
Schöner und sehnsüchtiger könnte diese Torahportion nicht genannt sein. "Ich gehe für Dich" legt ein Beispiel von gegenseitiger tiefer Liebe zueinander aus. Avram
verlässt יהוה zu Liebe sein Vaterland und folgt seiner Stimme und יהוה geht ihm diesen Weg voraus. Im Hebräerbrief lesen wir, weshalb gerade diese Bereitschaft
Abrahams, יהוה überallhin zu folgen einen Segen, Gerechtigkeit und Gehorsam hevorbringt und die Grundlage des Bündnisses darstellt:
Hebr. 11,8-9:
Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, an einen Ort zu ziehen, den er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme. Durch den Glauben ist er ein Fremdling
gewesen im Land der Verheißung wie in einem fremden Land und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung.
Der Aspekt des Zeltwohnens ist in den Augen יהוה so wichtig, dass nominell sogar die Verheißung daran geknüpft ist! Aus dem Hebräischen heraus bedeutet "Hütte" oder "Zelt" soviel das
Bewusstsein perfektioniert zu haben, dass man mit seinem Leib nur ein Fremdling auf Erden ist und somit schon im Diesseits seine wahre Behausung beim Abba im Himmel zu haben, Selah! Diese
Wohnungnahme in himmlischen Gefilden hat vordergründig die Handlung zur Grundlage, dass man permanent sein fleischliches Ich in dieser Welt "links liegen lässt" und sich dem Willen und der Präsenz
des EWIGEN willentlich & permanent hingibt. Darin besteht nicht nur das Geheimnis des Bundes mit Abraham, sondern auch die Grundlage des Glaubens an Yeshua als Maschiach. Genau wie jeder reguläre
Nachfahre Abrahams zog er allmählich aus der Selbstbezogenheit (=Haran) aus und folgte den Wegen vieler heiliger Männer erst einmal nach Ägypten. Dort angekommen war Avram direkt mit einer
Ausnahmesituation konfrontiert worden. Er entschied sich für die fleischliche und kleingläubige Variante und beging die Sünden der Täuschung und des Ehebruchs, um sein Leben zu retten. In diesem
Punkt sind wir angehalten daraus zu lernen und dies auf unseren individuellen Glaubensweg mit יהוה zu prüfen!
Jes 40,6-8:
Eine Stimme spricht: Rufe! Und ich sage: Was soll ich rufen? – Alles Fleisch ist Gras, und all seine Anmut wie die Blume des Feldes. Das Gras ist verdorrt, die Blume ist verwelkt, denn der Hauch des
HERRN hat sie angeweht. Fürwahr, das Volk ist Gras. Das Gras ist verdorrt, die Blume ist verwelkt. Aber das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit.
Joh 8,51-58:
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit. Die Juden sprachen nun zu ihm: Jetzt erkennen wir, dass du einen Dämon hast.
Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit. Bist du etwa größer als unser Vater Abraham, der gestorben
ist? Und die Propheten sind gestorben. Was machst du aus dir selbst? Yeshua antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts; mein Vater ist es, der mich ehrt, von dem ihr sagt: Er ist
unser Gott. Und ihr habt ihn nicht erkannt, ich aber kenne ihn; und wenn ich sagte: Ich kenne ihn nicht, so würde ich euch gleich sein: ein Lügner. Aber ich kenne ihn, und ich bewahre sein Wort.
Abraham, euer Vater, jubelte, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah 〈ihn〉 und freute sich. Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen? Yeshua
sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.
Auch der Hadaschah-Teil lehrt uns hierbei die richtigen Prioritäten in unserem Wandel zu setzen und weder auf das Diesseits noch auf das Fleischliche in und um uns zu vertrauen! Alles dreht sich im Endeffekt um die Ewigkeit und die Tatsache, dass der Mensch diese Wohnungsnahme dort als Erbe zu empfangen hat in seiner endgültigen Destination. Es bringt also nichts sich dem Weltlauf anzupassen liebe Geschwister und so zu leben wie die Nationen. Ein Israelit ist durch den Bundesschluß nämlich sogar dazu verpflichtet, fortan für die Nähe und Präsenz יהוה in seinem Leben selbst zu sorgen! Möchte ein Israelit nun ernsthaft in die Fußstapfen Abrahams, Yeshuas und der Urväter treten, welches die Voraussetzung für den Empfang des Erbes ist, so muss er ebenfalls das Weltliche verlassen und sich nunmehr in diversen Kämpfen beweisen, damit das errungen wird, was einst durch den Sündenfall verloren gegangen ward!
-Wer Augen hat, der sehe-
Im nächsten Kapitel lesen wir wie Avram und Lot getrennte Wege gehen und Avram letztendlich den Segen erhält, zahlreich zu werden. Interessant hierbei ist, dass Lot den Osten des Jordans und Avram im
Westen in Kanaan bleibt. In diesem Zusammenhang erhält Avram schließlich auch die Verheißungen, dass sein Same sich mehren werde, wie der "Staub der Erde". Gemäß dem Urtext bedeutet dieser Ausspruch
nichts anderes als die Tatsache, dass Elohim es nun jedem Menschen in Abraham möglich macht die Erlösung und das Erbe in Empfang zu nehmen. Das bedeutet konkret, dass dies erst mit Abraham anfängt
und mit Yeshua aufhört und nirgendswo in der Schrift das "Stehenbleiben" toleriert wird, was man sogar anhand nur dieser Paraschah sieht, wo Avram ziemlich viele Etappen meistert und ebenfalls mit
der Zeit an seinen Herausforderungen wächst und Fortschritte macht. Es reicht für uns also nicht aus nur in den Fußstapfen Abrahams zu wandeln,
sondern wir müssen lernen immer weiterzugehen. Der nächste Schritt den der Erwhälte Gottes machen muss ist den Sieg über die Könige der Gojim zu erringen.
1. Mose 14,18-20:
Und Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus; und er war Priester Gottes, des Höchsten. Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, der Himmel
und Erde geschaffen hat! Und gesegnet sei Gott, der Höchste, der deine Bedränger in deine Hand ausgeliefert hat! – Und 〈Abram〉 gab ihm den Zehnten von allem.
Hierbei stellt Avram seinen Glaubensgehorsam erneut unter Beweis und besiegt die Könige und wird daraufhin vom Königspriester Melchisedek
(Königspriester) gesegnet! Welch ein enormes Sinnbild auf unser eigenes Dasein, Halleluyah! In der darauffolgenden Erzählung gibt יהוה dem Avram weitere Verheißungen in dem Land zu wohnen. Diese Tatsache ist eng mit der Herrschaft über die feindlichen "Gojim"-Völker verbunden und wird damit zur Grundlage in
diesem Land Insasse zu sein! Alleine diese Begegnung bietet Stoff um ganze Bücherreihen zu schreiben. Wir wollen jedoch auf eine besondere sprachliche Finesse dieses Abschnittes aufmerksam
machen: מלכּי־צדק meint vornehmlich im Kern "Herrschen durch die Erlösung" und ist ein Sinnbild darauf, dass wir zum Einen in
Christus erfolgreich überwinden werden, aber vor Allem darauf, dass wir mit Willens- & Tatenkraft jede Macht obsiegen können, die sich uns in den Weg stellt und ebenfalls uns unser Erbe
abstrittig machen will! Jeder Israelit der aufrichtig die Nähe יהוה in Ewigkeit sucht, wird diesen Preis in Liebe zahlen und
diesen vorgegebenen Weg auch geduldsam gehen, damit man mit Kleidern und würdig befunden die Hochzeit erreicht zum endgültigen Bundesschluß! Dies und nichts anderes trägt die Wurzel von
"Melchizedeq", König von Salem (Frieden).
-Wer Ohren hat, der höre-
1. Mose 15,1-6:
Nach diesen Dingen geschah das Wort des HERRN zu Abram in einem Gesicht so: Fürchte dich nicht, Abram; ich bin dir ein Schild, dein sehr großer Lohn. Da sagte Abram: Herr, HERR, was willst du mir
geben? Ich gehe ja doch kinderlos dahin, und Erbe meines Hauses, das wird Eliëser von Damaskus. Und Abram sagte: Siehe, mir hast du keinen Nachkommen gegeben, und siehe, der Sohn meines Hauses wird
mich beerben. Und siehe, das Wort des HERRN 〈geschah〉 zu ihm: Nicht dieser wird dich beerben, sondern der aus deinem Leibe hervorgeht, der wird dich beerben. Und er führte ihn hinaus und sprach:
Blicke doch auf zum Himmel, und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst! Und er sprach zu ihm: So 〈zahlreich〉 wird deine Nachkommenschaft sein! Und er glaubte dem HERRN; und er rechnete es ihm
als Gerechtigkeit an.
Diese Verheißung ist mehr als prophetisch und dient seit jeher den Kindern Abrahams als Unterpfand für die Erlösung. In Kanaan schließlich wird Avram
dann der Ismael geboren. Er zeugte diesen mit seiner ägyptischen Magd Hagar, die auf viel Aussehen und die Bewahrung des Reichtums gemäß Urtext ausgerichtet war. De Facto bedeutet dies nichts
anderes, als dass Hagar und ihr Sohn Ismael das Dieseitige im Fokus haben was man auch dann bei Jakob & Esau sieht und bei Kain & Abel schon gesehen hatte. Dieser Umstand führte dazu, dass
sie sich auf natürliche Art und Weise mit ihrer Herrin Sarai um die gesetzliche Rangfolge stritt. Dieses Phänomen beginnt schon bei Kain und Abel; Dieser "Bruderstreit" zieht sich durch die komplette
Menschheitsgeschichte hindurch. Erwähnenswert an dieser Begebenheit ist, dass Hagar dennoch durch den Boten des Herrn aufgezeigt wird, dass sie eine Funktion hat und auch ihr Leib gesegnet wird.
Ismael bedeutet soviel wie der "Gehorsame", ein Aspekt der später noch einmal genauer beleuchtet wird innerhalb der Schriften.
1. Mose 17,1-5:
Und Abram war 99 Jahre alt, da erschien der HERR dem Abram und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige. Wandle vor meinem Angesicht, und sei untadelig! Und ich will meinen Bund zwischen mir
und dir setzen und will dich sehr, sehr mehren. Da fiel Abram auf sein Angesicht, und Gott redete mit ihm und sprach: Ich, siehe, 〈das ist〉 mein Bund mit dir: Du wirst zum Vater einer Menge von
Nationen werden. Und nicht mehr soll dein Name Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein! Denn zum Vater einer Menge von Nationen habe ich dich gemacht.
Die Verheißung der Nachkommenschaft beinhaltet hierbei wie oben schon erwähnt die Tatsache, dass der Mensch in den
Fußstapfen Abrahams allmählich die Bündnisse offeriert bekommt und sich ebenfalls für diesen Glaubensweg entscheiden darf! An dieser Stelle schenkt uns Elohim auch einen Hinweis, wie wir diesen Weg
erfolgreich meistern und innerhalb der Bündnisse bestehen können. Wir haben somit einerseits den dauerhaften Auftrag zu wandeln (הלך) und untadelig (תּמים) zu sein, Selah! Ohne diese Kompenenten haben wir NICHTS mit den Bündnissen
יהוה zu tun und fallen automatisch abseits von der Sohnschaft und dem Bürgertum Israels! Damit wir erst garnicht in die Versuchung
hierfür kommen, wird ein Einschnitt in das Fleischliche gemacht an der Stelle, wo die Ursache sämtlicher Begierden liegt - in der Sexualität des Menschen und dem fleischlichen Fortpflanzungstrieb!
Entgegen der landläufigen Meinung bedeutet das Bündniss in Abraham durch die Beschneidung eben nicht das wahllose Reproduzieren seines fleischlichen Ichs, sondern in der Wahrung des Bündnisse und des
Erbes, welches einzig in der Ewigkeit liegt, Selah!
Maleachi 2,15:
Und hat Er sie nicht eins gemacht, ein Überrest des Geistes für Ihn? Und wonach soll das eine trachten? Nach göttlichem Samen!
Zum Ende der Paraschah hin richtet יהוה seinen ewigen Bund mit Abraham auf.
Die Verheißungen sind enorm und verlangen von Avram den untadeligen Wandel in der Beschneidung. Eine große Verheißung darunter ist, dass Könige aus ihm entstehen werden. Aus dem achtzehnten Kapitel
können wir sehr viel über die herrlichen Verheißungen יהוה lernen, wenn wir nun in seinen Pfaden wandeln. Die Beschneidung
soll dabei ausdrücken, dass wir nicht mehr fleischlich gesinnt durchs Leben streiten, sondern den Geist in uns mehren. Diesen Weg ist uns יהוה Zebaoth als Yeshua vorgegangen wie damals und auch heute dem Abraham. "Ich gehe für Dich"! Die Liebesgeschichte schreibt sich fort....
"Ich gehe für Dich" bedeutet sowohl die Aufopferungsbereitschaft Elohims gegenüber den Menschen wie auch das Akzeptieren des Weges Elohims, die man als Mensch nach seinem Willen in Liebe
und Demut wie Abraham geht!
שלום