"Wenn Du Dich aufmachst"
Torah: 4.Mose 8-12,15
Haftarah: Zach 2-4
Hadaschah: Mt 14,14-21
Nachdem die Mischkan nun in ihrer Pracht erhoben worden ist, macht sie sich in dieser Paraschah zusammen mit dem Volk auf den Weg "aufzusteigen". Diesbezüglich
bekommen wir einen Hinweis und lesen abermals von der Menorah, dem siebenarmigen Leuchter. Er ist aus purem Gold hergestellt und aus getriebener Arbeit, was ihn nicht nur besonders wertvoll macht,
sondern seine Verbundheit und Einheit im Ganzen aufzeigt. Hierbei ist interessant, dass sich die Priester allesamt vor der Herstellung dieses heiligen Gegenstandes sich reinigen müssen. Sowohl im
Hebräerbrief als auch in der Offenbarung wird ein Fingerzeig darauf gerichtet, dass Yeshua dieses Abbild erfüllt. Somit folgt, dass wir Yeshua in unserem Leben erheben müssen, damit wir einen
Aufstieg in unserem persönlichen Tempel erfahren und auch die Präsenz יהוה dadurch in uns sichtbar wird! Die Menorah ist das Instrument, welches dem Heiligthum er seinen Glanz
verleiht, ebenso wie auch Maschiach Israel die rechte Speise gibt und ihnen leuchtet. Im dieswöchigen Haftarah-Teil lesen wir von der Prophezeiung eines perfekt eingeweihten Tempel durch den
Propheten Sacharja:
Sach 3,1-8:
Und er ließ mich sehen den Hohenpriester Jeschua, wie er vor dem Engel des HERRN stand, und der Satan stand zu seiner Rechten, um ihn zu verklagen. Und der HERR sprach zum Satan: Der HERR schelte
dich, du Satan! Ja, der HERR schelte dich, der Jerusalem erwählt hat! Ist dieser nicht ein Brandscheit, das aus dem Feuer gerettet ist? Jeschua aber hatte unreine Kleider an und stand vor dem Engel,
der anhob und sprach zu denen, die vor ihm standen: Tut die unreinen Kleider von ihm! Und er sprach zu ihm: Sieh her, ich nehme deine Sünde von dir und lasse dir Feierkleider anziehen. Und ich
sprach: Setzt ihm einen reinen Kopfbund auf sein Haupt! Und sie setzten ihm den reinen Kopfbund auf sein Haupt und zogen ihm Kleider an, und der Engel des HERRN stand dabei. Und der Engel des HERRN
bezeugte es Jeschua und sprach: So spricht der HERR Zebaoth: Wirst du in meinen Wegen wandeln und meinen Dienst recht versehen, so sollst du meinem Haus Recht sprechen und meine Vorhöfe bewahren. Und
ich will dir Zugang zu mir geben mit diesen, die hier stehen. Höre nun, Jeschua, du Hoherpriester: Du und deine Brüder, die vor dir sitzen, sind miteinander ein Zeichen; denn siehe, ich will meinen
Knecht »Spross« kommen lassen.
Am Ende des Kapitels werden die Leviten noch einmal durch Elohim vergattert und ihnen wird verdeutlicht, dass sie innerhalb von Israel eine Sonderrolle als Erstlingsgabe für יהוה
einnehmen. Das Dienstalter der Leviten wird nocheinmal explizit begrenzt und sie treten wahrscheinlich ab dem fünfzigsten Lebensjahr in den Hintergrund in beratender Funktion. Es ist wichtig zu
verstehen, dass die Arbeit der Priester damals schon nicht nur ein äußerlicher / technischer war, sondern einer, der den ganzen Menschen umfasst und daher auch einen bestimmten Anstrengungsgrad mit
sich bringt. Dabei besteht stehts eine innige Verbindung zwischen dem adäquaten Priesterdienst und dem bestehen des Heiligthums auf Erden. Zu dieser Zeit lagerte Israel immernoch am Sinai und dem
Volk wurde wie einem heranwachsenden Kind die Grundzüge der Ordnungen und des göttlichen Gesetzes durch den Engel aufgezeigt und sie wurden somit erhoben und konnten erfolgreich aufsteigen.
-Wer Ohren hat, der höre-
Damit wir diesen Zustand überhaupt aufrecht erhalten können und auch im weiterten Glaubensleben voranschreiten können, bedarf es grundlegend der Annahme des Opferlammes an Pessach! Yeshua sagte
selbst, dass wir keinen Anteil an ihm haben, wenn wir nicht von seinem Fleisch essen und von seinem Blute trinken und verweist auf diese Parallele und fordert uns somit zu der direkten Nachfolge auf.
Die Gewichtung ist sogar so hoch, dass es das einzige Fest ist, dass man wiederholen darf, weil es eben die Basis für die kommenden Feste und das Fundament des Glaubensweges darstellt. Im kommenden
Vers lesen wir, dass uns der Höchste gnädig ist und auch einen gewissen Spielraum einräumt, obwohl durchaus Unachtsamkeit der Antrieb gewesen sein könnte.
4. Mose 9,10:
Rede zu den Söhnen Israel: Wenn irgendjemand bei euch oder bei euren künftigen Generationen unrein ist wegen einer Leiche, oder er ist auf Abwegen und will trotzdem dem HERRN Passah
feiern:
Das Erbarmen יהוה ist unermesslich und aus Liebe gibt er uns Richtlinien und Gebote, damit es uns letztendlich ermöglicht wird, dass wir in direkter Gemeinschaft mit ihm kommen! Dies
wird auch an der Tatsache deutlich, dass sich der EWIGE dem Volk in einer "Wolke" (ענן) zeigt, nachdem sie alles so ausgeführt haben, wie er es ihnen gezeigt hatte. Dem Urtext
entsprechend meint dies, dass er sich in dieser Welt dem Volk sichtbar, erkennbar und klar zuordbar als Entität gezeigt hat. So war es Israel einerseits möglich, dass sie den Weg gingen der ihnen
gezeigt wurde und andererseits, dass sie die Anweisungen und Befehle deutlicher vernehmen konnten und somit ihren Wandel auch zielführender gingen. In diesem Zusammenhang erhält Moscheh ebenfalls die
Verordnung, dass er sich zwei "Trompeten" (חצצרה) machen soll. Im Hebräischen wir damit suggeriert, dass dem Volk ein Instrument gegeben wurde, womit sie hinsichtlich ihrer
Wüstenwanderung gefestigt weitergehen können und auch auf die Ernsthaftigkeit dieser Sache hin vergattert werden! Grundsätzlich finden wir in der heiligen Schrift zwei Signale, die im Kern jeweils
eine andere Reaktion im Menschen hervorrufen sollen und auch jeweils anders gestoßen werden. Tequah sind kurze Stöße, die eher im Zusammenhang mit
Krieg und Aufbruch genutzt werden und Israel somit in eindrücklicherweise das Signal zum Voranschreiten geben. Terumah sind lange und
wohlklingende Stöße, welche an Feiertagen und bei der direkten Kommunikation mit dem EWIGEN eingesetzt werden. Am zwanzigsten Tag des zweiten Monats brach das Volk dann schließlich vom Sinai auf in
der von יהוה vorgegebenen Ordnung. Diese wurde auch seitens des Himmels überwacht, sodass die Kompaktheit bewahrt wurde, was auch an dem Beispiel der hinterherhinkenden Bundeslade
aufgezeigt wird. Es scheint heutzutage eine dauernde Mär zu sein hinsichtlich der Thematik Einheit im Volke und die Akzeptanz von den göttlichen Ordnungen. Die Annahme und der Vollzug dessen stellen
nämlich den Fels dar, auf den der HERR seine Gemeinde bauen kann! In diesem Kontext ist auch die unmittelbare Aufforderung gestellt, dass man das allgemeine Tempo zu halten hat und notfalls seine
eigene Familie zurücklassen muss, damit man seinen eigenen Platz zum Wohle der Gemeinschaft nicht verliert. Wir merken immer mehr, wie sehr die Thora von den Worten Yeshuas erfüllt ist!
4.Mose 11,1-4:
Und es geschah, als das Volk sich in Klagen erging, da war es böse in den Ohren des HERRN. Und als der HERR es hörte, da erglühte sein Zorn, und ein Feuer des HERRN brannte unter ihnen und fraß am
Rand des Lagers. Und das Volk schrie zu Mose; und Mose betete zu dem HERRN, da legte sich das Feuer. Und man gab diesem Ort den Namen Tabera, weil ein Feuer des HERRN unter ihnen gebrannt hatte. Und
das hergelaufene Volk, das in ihrer Mitte war, gierte voller Begierde, und auch die Söhne Israel weinten wieder und sagten: Wer wird uns Fleisch zu essen geben?
Lukas 18,8:
Doch wenn des Menschen Sohn kommen wird, meinst Du, daß er auch werde Glauben finden auf Erden?
In der Endzeit -in der wir leben- wird vieles schwieriger sein als in den Tagen davor, doch müssen wir endlich als Israel begreifen, dass diese Mahnungen und Forderungen ernst zu nehmen sind, auch
wenn der Gerichtsvollzieher noch nicht an unserer Türe klingelt! Viele von uns haben Schwierigkeiten das alte Ich loszulassen und verfallen daher immer wieder in alte (heidnische) Muster. Daher ist
es umso wichtiger, dass wir nur auf Yeshua und das Himmlische schauen, damit unsere Gedanken gereinigt werden und auch den restlichen Körper in den Taten dann auch beleuchten. Der flüchtige Genuß der
Sünde ist nichtig, weshalb wir nicht nach Weltlichem gemäß dem Begehren unseres Fleisches Trachten sollten! "Fleisch" (בּשׂר) meint im Urtext, dass wir diese Welt zu unserem zuhause
und zu unserem Haupte machen, was uns logischerweise vom EWIGEN trennen wird. Dies wird auch dadurch deutlich gemacht, dass das Volk sich nicht mit der punktuellen Präsenz יהוה in
ihrem Leben zufrieden gibt (מן), sondern nach der Fülle trachtet, die man augenscheinlich nicht in der Wüste erwarten kann. So kommt es, dass der Israelit nach dem einzigen trachtet
was er kennt, nämlich seinem alten weltlichen Ich und aufgrund der Schwäche seines Fleisches direkt nach ägyptischer Speise schreit! Das Wort Mannah steht ebenfalls für das Gesetz und die
Gerechtigkeit, die auf Einem ruht und man sieht, dass dies dem Menschen in den meisten Fällen nicht als ausreichender Lohn erscheint. Damit einhergehen lehrt uns das Wort für "Wachtel"
(שׂליו) noch eine grundlegende Gefahr des irdischen Begehrens. Der Ursprache gemäß bedeutet dies, dass die Israeliten damals willentlich darum gefleht haben, dass das "Irdische ihnen
fest zur Herrschaft wird". Der Name Kibroth-Hattaawa meint sogar, dass durch die Gelüste des Volkes ihnen individuell die Möglichkeit abgestorben wurde, dass sie dauerhaft im Hause
יהוה weilen. Auch hier bekommen wir seitens der heiligen Schrift ein eindrückliches Mahnmal vor Augen gestellt, weshalb der treue Gehorsam erst den wahren Segen bringt. Im Gesamten
ist es unablässlich, dass wir das Trachten des Fleiches eliminieren und uns das Trachten des Geistes automatisch in die ewigen Gefilde bringen wird, in denen wir auch letztendlich Elohim näher kommen
werden!
4. Mose 12,1-2:
Und Mirjam und Aaron redete gegen Mose wegen der kuschitischen Frau, die er genommen hatte; denn er hatte eine kuschitische Frau genommen. Und sie sagten: Hat der HERR nur etwa mit Mose geredet? Hat
er nicht auch mit uns geredet? Und der HERR hörte es.
Sofern dieser erste Abfall erst geschehen ist, ist die Rückkehr in das fleischlische Ich vollzogen, sodass das abwegige Menschenherz nun dazu bewogen wird seinen Nächsten grundlos anzuklagen. Es ist
ein Sinnbild innerhalb der Thora, dass in dem Fall die "widerspenstige" Miriam den Gesalbten Elohims mit haltlosen Beschuldigungen attackiert. Aus der Erfahrung heraus können wir sagen, dass dieser
Zustand der spürbaren Abtrünnigkeit direkt den Neid und die Missgunst im Menschen erweckt und er somit zum Werkzeug Satan wird und anfängt die Gerechten anzugreifen und zu bedrängen. Damit diese
Rebellion sich nicht im Volk ausbreitet verordnet das Gesetz, dass der Betroffene von dem Volk Israel ausgeschlossen wird und somit eine zeitweilige Strafe trägt, die Raum für Umkehr lässt. Ferner
ist es uns schon aufgefallen, dass Geschwister nicht nachvollziehen können, wenn יהוה bestimmte Menschen erwählt hat, um seinen Willen durch sie umzusetzen. Auch hier werden die
Menschen meist durch feindlichliche Trugbilder, die aus einer irdischen und fleischlichen Einstellung heraus resultieren, geblendet. An dieser Stelle geht es nicht darum, dass einzelne Person zum
Zwecke der Huldigung erhoben werden, sondern gemäß der Ordnungen Elohims als treue Verwalter fungieren und auch Rechenschaft für ihr Handeln ablegen müssen. Wollen wir nicht Gefahr laufen uns eines
Tages in Miriams Haut wiederzufinden, so müssen wir lernen auf den Ruach zu hören und die himmlischen Vater zu bitten, damit er unsere Augen öffnen mag, sodass seine Gesandten und Autoritäten auch
erkannt werden. Denn ihnen ist letztlich die Geheimnisse des Himmels offenbar und sie können auch daher am effektivsten das Volk Gottes ans Ziel führen!
-Wer Augen hat, der sehe-
4. Mose 12,7-8:
So steht es nicht mit meinem Knecht Mose. Er ist treu in meinem ganzen Haus; mit ihm rede ich von Mund zu Mund, im Sehen und nicht in Rätselworten, und die Gestalt des HERRN schaut er. Warum habt ihr
euch nicht gefürchtet, gegen meinen Knecht, gegen Mose, zu reden?
שלום